Den martialischen Namen verdankt die luftig-heitere Anlage ihrem Standort an der einstigen Stadtbefestigung. 1709-32 entstand hier im Auftrag Augusts des Starken und nach Entwürfen des Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann und des Bildhauers Balthasar Permoser ein einzigartiges barockes Gesamtkunstwerk. Um einen rechteckigen Hof mit Wasserspielen gruppieren sich spiegelbildlich der Wall- und der Glockenspielpavillon sowie vier durch Bogen- und Langgalerien verbundene Eckpavillons. Den Hauptzugang bildet das Kronentor mit einer Zwiebelkuppel und der von Adlern getragenen polnischen Königskrone. Durch den Wallpavillon gelangt man in das verspielte Nymphenbad sowie auf die Dächer der Galerien, welche den Mathematisch-Physikalischen Salon und die Porzellansammlung beherbergen. Ein Spaziergang entlang der Balustrade bis zum Glockenspielpavillon ist zu empfehlen. Dessen Glocken aus Meissener Porzellan spielen Melodien von Vivaldi, Mozart und Bach. 1847-55 wurde das Ensemble zur Elbseite hin mit einem von Gottfried Semper entworfenen Galeriegebäude geschlossen, hier befinden sich die berühmten "Alten Meister". Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg begann man noch 1945 mit dem Wiederaufbau, der bis Mitte der 1960er-Jahre dauerte.