Flugzeug
Brüssels internationaler Flughafen Zaventem wird aus vielen Großstädten Deutschlands sowie von Basel, Genf, Zürich und Wien aus angeflogen. Bis zu 4 Züge stündlich verbinden den 14 km außerhalb von Brüssel liegenden Flughafen mit den Bahnhöfen Brüssels.
Bahn
Von Essen und Köln aus fährt der Hochgeschwindigkeitszug Thalys nach Brüssel (reservierungspflichtig). In Brüssel hält der Zug nur im Gare du Midi/Zuidstation (Südbahnhof). Schnäppchen findet man unter www.thalys.com. Mit dem Kombiticket »Alle belgischen Bahnhöfe« (»Toute gare belge«) können Sie innerbelgische Züge für die Weiterfahrt in Belgien kostengünstig nutzen.
Ab Köln fahren täglich mehrmals ICEs (www.bahn.de) nach Brüssel. Aus Süddeutschland und der Schweiz (Basel) bieten sich täglich mehrmals verkehrende ICEs in Kombination mit anderen Fernzügen (Thalys, TGV) nach Brüssel an. Von Österreich aus ist es bequem, im Nachtzug (EuroNight, CityNightLine) mit Anschlussfernzügen nach Brüssel zu reisen. Von dort aus sind alle größeren und viele kleinere Städte Belgiens mit dem Zug zu erreichen. Infos auch unter www.b-europe.com.
Bus
Mit den Fernbussen von Eurolines bzw. Deutsche Touring (Tel. 069 790 35 01, www.eurolines.de) gelangt man aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Belgien.
Auto
Von Norden bietet sich die Einreise durch die Niederlande auf der A 40/E 34 von Venlo über Eindhoven nach Antwerpen an. Von Osten gelangt man aus dem Ruhrgebiet auf der A 44 oder aus Richtung Köln auf der A 4/E 40 zum Aachener Autobahn- Kreuz und kann die Fahrt dann auf der E 314 durch das niederländische Limburg oder auf der E 40 über Lüttich Richtung Brüssel fortsetzen.
Von Südosten geht es auf der A 60 durch die Eifellandschaft in die nördlichen Ardennen oder auf der E 44 über Trier, Luxemburg und der A 4/E 25 Richtung Brüssel. Von Süden gelangt man auf der A 4/E 25 über Metz nach Luxemburg und auf der E 411 in die südlichen Ardennen und nach Brüssel.
Hotels
Belgische Hotels sind nach den Normen der Benelux-Klassifizierung (Ausstattung, Service, Ambiente und Standort) von einem bis fünf Sterne klassifiziert. In Brüssel und Brügge sind die Preise überdurchschnittlich hoch. In Brüssel und Antwerpen werden von vielen Hotels an Wochenenden und in den Ferien erhebliche Preisnachlässe gewährt, in Brügge in der Woche. Häufig sind Buchungen über Reisebüros oder bei Online- Buchungen günstiger als vor Ort.
Ferienparks/-wohnungen
In Belgien gibt es zahlreiche Ferienparks, vor allem an der Küste. Übernachtet wird in kleinen Bungalows oder Chalets, die mit allem notwendigen Komfort ausgestattet sind. In den meisten Ferienparks werden in der Hauptsaison Sport- und Freizeitaktivitäten für alle Altersgruppen organisiert. Zudem besteht ein großes Angebot an Ferienwohnungen. Ausführliche Info-Broschüren hierzu erhält man bei den belgischen Verkehrsämtern.
Bed & Breakfast
B & Bs (Gastenkamers/chambres d’hôtes) sind eine preiswerte Alternative zum Hotel (Auskünfte und Verzeichnisse gibt es bei den lokalen Touristeninformationen. TaxiStop bringt jedes Jahr das Verzeichnis »Bed & Breakfast & Rentals« für ganz Belgien heraus (Tel. 070 22 22 92, www.taxistop.be). Infos über B&Bs erhält man auch bei den belgischen Fremdenverkehrsämtern sowie bei der Fédération des Gîtes de Wallonie (Tel. 081 31 18 00, www.gitesdewallonie.be) und Bed & Brussels (Tel. 02 6 46 07 37, www.bnb-brussels.be).
Jugendherbergen
In Jugendherbergen kann jeder übernachten, der einen gültigen internationalen Jugendherbergsausweis hat. Verzeichnisse der Jugendherbergen und Anmeldungen in Flandern und Brüssel sind erhältlich über:
In Flandern
Vlaamse JeugdHerbergen
Beatrijslaan 72
B-2050 Antwerpen
Tel. 03 232 72 18,
www.jeugdherbergen.be
In der Wallonie und Brüssel
Les Auberges de Jeunesse
28, rue de la Sablonnière
B-1000 Brüssel
Tel. 02 219 56 76, Fax 02 219 14 51,
www.lesaubergesdejeunesse.be
Camping
Belgien verfügt über rund 500 Camping- und Caravanplätze. Im Sommer sind die Plätze randvoll, deshalb unbedingt im Voraus reservieren. Wildes Campen ist verboten, erlaubt ist jedoch das einmalige Übernachten im Wohnwagen oder Wohnmobil auf Autobahnrastplätzen. Kostenlose Campingführer erhält man bei den belgischen Verkehrsämtern im Heimatland oder bei den örtlichen Verkehrsämtern.
Wanderhütten
In Flandern gibt es preiswerte trekkershutten (Wanderhütten). Darin können maximal vier Personen übernachten. Zur Ausstattung gehören in der Regel Schlafplätze für vier Personen, ein Tisch mit Stühlen, Gaskocher, Licht, Steckdose, Putzmittel. Heizungen gibt es nur in einigen Hütten. Schlafsäcke und Küchenutensilien muss man mitbringen. Die Hütten liegen in der Nähe von Wander- und Fahrradrouten oder auf Campingplätzen, deren Infrastruktur (Waschräume, Toiletten, Duschen) mitbenutzt werden kann.
Reservierungen nehmen die entsprechenden Campingplätze entgegen. Alles rund um die treckershutten: www.trekkershutten.nl (für ganz Benelux).
Baden am Meer
Gut, die Kulisse mit den Bettenhochburgen in vielen belgischen Badeorten ist nicht so betörend, doch Badespaß pur bietet der 67 km lange, fast überall kostenlos und frei zugängliche Sandstrand an der belgischen Nordseeküste allemal (www.belgischekueste.be).
In allen Badeorten kann man Strandkörbe, Windschutz, Umkleidekabinen und Strandspielzeug mieten. Nacktbaden ist nicht erlaubt. Hunde sind am Strand von De Panne generell und während der Ferienzeit an den Stränden der meisten anderen Badeorte verboten. Am besten man erkundigt sich vor Ort, wann und wo man seinen Vierbeiner mit zum Strand nehmen darf.
Sicherheit beim Baden wird an Belgiens Küste großgeschrieben. Das Baden außerhalb der mit großen Schildern und Bojen markierten Badezonen ist lebensgefährlich und daher grundsätzlich verboten. Innerhalb der Badezonen ist das Baden nur erlaubt, wenn am Strand die grüne Flagge aufgezogen ist, bei roter Flagge herrscht absolutes Badeverbot. Flattert die gelbe Flagge, ist erhöhte Vorsicht geboten, Luftmatratzen und Schlauchboote müssen an Land bleiben. Knallorange gekleidete, erfahrene Küstenretter überwachen den Badebetrieb von 10 bis 18 Uhr.
Hohe Orientierungsstangen am Strand mit großen Figuren (Banane, Haus, Schiff etc.) helfen Kindern, die beim Spielen ihre Eltern aus den Augen verloren haben, zurückzufinden. Eltern sollten sich daher nach der nächsten Figur umsehen und ihre Kinder darauf hinweisen. Noch besser ist es, wenn sie ihren Kindern das strandbandje, ein überall in den belgischen Badeorten erhältliches Plastikarmband mit dem entsprechenden Symbol (Banane, Haus etc.) um das Handgelenk binden.
Golf
Bewegung und Entspannung in der Natur – Belgien bietet eine Vielzahl großzügig angelegter Golfplätze. Hier kann man den Sport erlernen oder sein Handicap verbessern. Unter www.golfbelgium. be findet man eine Liste aller Golfclubs, eine ausführliche Beschreibung der Plätze und des Services sowie viele nützliche Infos.
Kanu- und Kajaksport
Aktive Naturerlebnisse bieten Ausflüge mit dem Kanu oder Kajak auf Belgiens Flüssen. In den Ardennen: Auf der Ourthe ist der 21 km lange Abschnitt vom Staudamm Nisramont durch die Hérou-Schlucht bis nach La-Roche-en-Ardenne landschaftlich besonders reizvoll. Kajaks oder Kanadier können gemietet werden im Outdoor Centre, Au Setier 1, Nadrin, Tel. 084 44 41 12, www.outdoor-centre.be oder bei Ardenne Aventures, 35, rue de l’Église, La-Roche-en-Ardenne, Tel. 08441 19 00, www.ardenne-aventures.be.
Auf der Amblève verläuft das Stück von Coo bis Targnon-Pont oder Lorcé. Herrlich ist es auch auf der Lesse, die man von Houyet oder Gendron bis Anseremme (21/12 km), hinunterpaddeln kann. Ein Naturerlebnis, bei dem man auch schon mal Eisvögel, Ringelnattern und blaue Libellen beobachten kann. Bei Dinant Evasion – Lesse Kayaks, 2, Place Baudouin 1er, Anseremme, Tel. 082 22 43 97, www.dinant-evasion.be, kann man zwischen Standard-, Klassik- und Super-Comfort-Kajak sowie Kanu wählen. Außerdem: Les kayaks jaunes (Café-Restaurant Le Beau Rivage, 1, Quai de Meuse, Anseremme, Tel. 082 22 61 86, www.kayaks-libert.com).
In Flandern: Gut paddeln in schöner Umgebung ist auf der Dommel im Norden Limburgs, auf der Kleinen Nete (von Herentals bis Grobbendonk) und auf der Leie (von Deinze bis Gent). Eine mehrtägige Rundfahrt kann man auf der Ijzer, dem Kanal von Duinkerke und der Lovaart unternehmen. Informationen für Kanu- und Kajakfahrer erhält man bei den Fremdenverkehrsbüros.
Mountainbiking
Mountainbiker kommen besonders in den Ardennen und Ostbelgien auf ihre Kosten. Es gibt sportlich anspruchsvolle Touren, Genießertouren, die 190 km lange Ostbelgienrundfahrt für Marathonbiker und zahlreiche ausgeschilderte Cross Country Routen. Downhiller, Freerider und 4crosser finden in den Bikeparks von Malmedy (www.bikepark-fermelibert.com), Ovifat (www.ovifat-bikepark.be), Bévercé und St. Vith hervorragende Bedingungen. Infos: www.eastbelgium.com.
Radfahren
Erobern Sie Belgien mit dem Rad! Das ganze Königreich ist kreuz und quer von Radwegen durchzogen. Fahrräder können Sie an vielen Orten leihen. Ausführliche Informationen finden Sie auf den Homepages der Fremdenverkehrsämter für die Wallonie, Flandern und Ostbelgien. Ungebremstes Radfahrvergnügen in der reizvollen Landschaft Flanderns bietet Vlaanderens Fietsroute, ein ausgeschilderter Rundkurs von 800 km Länge durch alle flämischen Provinzen. Schilder mit Landelijk Fietsroute zeigen, wo es langgeht, wenn man das Ganze verkürzen möchte. Oder man zweigt an einem der Fahrradknotenpunkte auf eine der zahlreichen anderen Routen ab und stellt seine Tour à la carte zusammen. Infos: www.fietsroute.org. Karten für diese Routen finden Sie in den Fremdenverkehrsämtern, im Buchhandel und unter www.manymaps.com.
In der Wallonie gibt es das RAVeL- Netz (Réseau Autonome de Voies Lentes, Autonomes Netz für langsam fließenden Verkehr) von Radwegen (auch für Wanderer). Sie folgen meist abseits befahrener Verkehrsstraßen, stillgelegten Bahntrassen und Treidelpfaden an Wasserwegen. Infos: www.belgien-tourismus.de (dt.), www.eastbelgium.com (dt.) und www.wallonie.be (frz.). Zudem gibt es zahlreiche weitere Routen, über die lokale Verkehrsämter informieren.
Reiten
Ob auf dem Pferd am Nordseestrand entlang, durch die grünen Ebenen Flanderns oder auf schmalen Pfaden durch die Wälder und Wiesen der hügeligen Ardennen – in Belgien bieten sich viele Möglichkeiten. Distanzreiten, Sternritte und Ausritte bietet z. B. Pegasus Reiterreisen (www.equitour.com). Vielerorts kann man auch Pferde mieten.
Segeln, Surfen und Strandsegeln
Segler mit eigenem Boot finden in Oostende, Blankenberge, Zeebrügge und Nieuwpoort geeignete Jachthäfen. Surfen kann man an der Küste nur an dafür ausgewiesenen Abschnitten, und nur, wenn die grüne Flagge weht. Mit bis zu 120 Sachen über den Strand flitzen? Der Strand von De Panne und Oostduinkerke ist bestens zum Strandsegeln geeignet: Er ist besonders breit und nicht von Wellenbrechern durchzogen. Unterricht für Gruppen und Einzelpersonen: Landes-Strandsegelverein LAZEF in De Panne (Tel. 058 41 57 47, www.lazef.be).
Wandern
Ein Eldorado für Wanderer sind die Ardennen mit ihren zahlreichen Wanderwegen, darunter der 160 km lange Fernwanderweg (sentier de grande randonnée) »Transardennaise« von La Roche nach Bouillon. Weitere Fernwanderwege wie die Europäischen Fernwanderwege 2 und 3 durchziehen das Land (Les Sentiers, Tel. 070 22 30 23, www.grsentiers.org). Kürzere Routen findet man überall. Wer das flache Land bevorzugt, macht sich am besten in Flandern auf Schusters Rappen. Die örtlichen Verkehrsämter informieren mit Routenvorschlägen, -beschreibungen und -karten. Super: »Pocket-Guide Wandern in den Ardennen« mit 24 beschriebenen Wanderungen in Südbelgien (www.belgien-tourismus.de, auch als PDF zum downloaden).
Wellness
Es gibt in Belgien mehrere Wellness-Oasen. Das Thermalzentrum Spa (www.thermesdespa.com) ist eine moderne Anlage für Gesundheit, Wellness und Beauty. Das Thermae Palace (www.thermaepalace.be), ein Luxushotel, liegt direkt am Strand von Oostende. Schönheit verspricht das Luxushotel Spa-Balmoral in Spa (www.hotelspabalmoral.be) – mit Sauna, Pool, Whirlpool, Solarium, Hamam, Fitness- und Beauty-Anwendungen. In Lanaken, im Romantik Hotel La Butte Aux Bois (www.labutteauxbois.be), einem Luxus- Schlosshotel, kann man sich im Beauty- und Healthcenter »Aquamarin « verwöhnen lassen (Hallenbad, Dampfbad, Whirlpool und Sauna).
Wintersport
Sobald die Ardennen sich in ihrem weißen Winterkleid zeigen, werden die Loipen gespurt. Ausgezeichnete Skilanglaufgebiete sind das Hohe Venn, die Gegenden von Malmédy, Bütgenbach, Spa-Francorchamps und Champlon/ St-Hubert sowie die Hochebenen von Baraque de Fraiture und Bastogne.
Souvenirs
Beliebte Mitbringsel sind Brüsseler Spitze, Pralinen, belgische Biere, Wandteppiche, Zinn- und Kupferwaren, Kristall, Diamanten und regionale Produkte wie Ardenner Schinken.
Geld
Währungseinheit ist der Euro (€). Reiseschecks und internationale Kreditkarten werden akzeptiert. EC-Geldautomaten sind weit verbreitet. Übrigens: In Restaurants nach deutscher Art auf getrennten Rechnungen bestehen – das geht in Belgien gar nicht!
Öffnungszeiten
Banken: Mo–Fr 9–12.30 und 14–16 Uhr, in großen Städten 9–16 Uhr geöffnet.
Geschäfte: Mo–Sa 9–19 Uhr. Bäckereien und Metzgereien sind häufig auch So vormittags geöffnet. Manche Geschäfte sind mittags von 12/12.30–14 Uhr geschlossen.
Post: Mo–Fr 9–12 und 14–17 Uhr (in großen Orten auch durchgehend) und Sa 9–12 Uhr.
Das Wort »durchwachsen« bringt Belgiens Wetter kurz und einleuchtend auf den Punkt. In den Ardennen lehrt der Wettergott einen das Fürchten, wenn sich dort bei westlichen Winden abregnet, was sich über dem Atlantik an feuchten Luftmassen angesammelt hat. Das hat auch etwas Gutes, wie Kajakfreaks versichern, denn die Flüsse schwellen an und es ist dort gut paddeln. Im Winter fällt auf die Hügel und Hochebenen oft so viel Schnee, dass die Loipen gespurt werden können. Wasserdichtes Schuhwerk und Anorak sollten zumindest bereitliegen, sodass man die herrlich grüne, herbstlich bunte oder schneebedeckte Landschaft auf Spaziergängen oder Wanderungen so richtig genießen kann. In regen- und windfester Montur bis hin zu Gummistiefeln und Friesennerz ist man auch an der Küste für Strandspaziergänge an Herbst- oder Wintertagen gut gerüstet.
An der Küste und rund 15 km landeinwärts ist es durch die »Warmwasserheizung« des Golfstroms allgemein milder und besonders im Sommer oft und lange wolkenfrei. Sommerliche Wassertemperaturen von bis zu 17 °C laden zum Baden im Meer ein. Dass auch ganz Belgien mit richtigen Sommern aufwarten kann, davon zeugen überall im Land gemütliche Terrassencafés, die vom Frühling bis in den Spätherbst bestens besucht sind.
Apotheken
Apotheken (Kennzeichen: grünes Kreuz oder Äskulapstab) sind in der Regel Mo–Sa 8.30–12 und 14–18 Uhr geöffnet; manche sind am Samstag oder Montagvormittag geschlossen. Einen Hinweis auf die nächste Apotheke mit Notdienst findet man an jeder Apotheke angeschlagen.
Ärztliche Versorgung
Deutsche können während eines vorübergehenden Aufenthalts in Belgien ambulante oder stationäre ärztliche sowie zahnärztliche Behandlungen, Arzneien und Heilmittel beanspruchen. Dabei empfiehlt es sich, Vertragsärzte aufzusuchen, deren Adressen die belgischen Krankenkassen (Office Régional de la Caisse Auxiliaire d’Assurance Maladie-Invalidité und Gewestelijke Dienst van de Hulpkas voor Ziekte- en Invliditeitsverzekering) auf Anfrage mitteilen.
Alle Aufwendungen müssen zunächst selbst bezahlt werden, wobei man den Arzt bitten sollte, die erbrachten Leistungen in der Honorarquittung zu spezifizieren und die gleichen Belege wie bei Versicherten belgischer Krankenkassen auszustellen. Anschließend kann bei der gesetzlichen Krankenkasse am Aufenthaltsort in Belgien nach Vorlage der Arztrechnung und der Europäischen Krankenversicherungskarte eine Erstattung beantragt werden. Die Erstattung des Betrags kann dann – abzüglich eines Eigenanteils – an Ort und Stelle ausgezahlt oder an die Heimatanschrift überwiesen werden. Die Rückerstattung der Kosten kann aber auch nach dem Urlaub von zu Hause aus bei der deutschen Krankenkasse beantragt werden.
Wie in anderen Ländern ist Diebstahl auch in Belgien ein Problem. Deshalb gilt: Fahrräder sollten gut angekettet werden, Autos abgeschlossen und im Innern nichts Wertvolles (oder was danach aussieht) zurückgelassen werden, auch nicht für kurze Zeit. Ein nicht zu unterschätzendes Übel, besonders in Großstädten, ist Taschendiebstahl in überfüllten Verkehrsmitteln und an Orten, an denen sich viele Touristen aufhalten. Auch Zimmereinbrüche sind nicht selten, weshalb Wertsachen besser im Hoteltresor deponiert werden sollten.
Notruf
Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste: 112.
Zentraler Sperr-Notruf für Kreditkarten, Online-Banking-Zugänge, Handykarten und des neuen Personalausweises: Tel. 0049 116 116, Tel. 0049 30 4050 4050.
Diplomatische Vertretungen
Belgische Botschaft in Deutschland
Jägerstr. 52–53
D-10117 Berlin
Tel. 030 20 64 20, Fax 20 64 22 00
www.diplomatie.be/berlin
Belgische Botschaft in Österreich
Wohllebengasse 6
A-1040 Wien
Tel. 01 50 20 70, Fax 01 502 07 11
www.diplomatie.be/viennade
Belgische Botschaft in der Schweiz
Jubiläumsstrasse 41
CH-3005 Bern
Tel. 031 350 01 50, Fax 031 350 01 65
www.diplomatie.be/bernde
In Belgien:
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
8, rue Jacques de Lalaingstraat
B-1040 Bruxelles
Tel. 02 787 18 00, Fax 02 787 28 00
www.bruessel.diplo.de
Botschaft der Republik Österreich
5, place du Champ de Mars
B-1050 Bruxelles
Tel. 02 289 07 00, Fax 02 513 66 41
www.bmeia.gv.at/botschaft/bruessel
Botschaft der Schweizer Eidgenossenschaft
26, rue de la Loi
B-1040 Bruxelles
Tel. 02 285 43 50, Fax 02 230 37 81
www.eda.admin.ch/bruxelles
120 Sterne (2014), pro Kopf mehr als in allen anderen Ländern Europas, funkeln an Belgiens Feinschmeckerhimmel und weisen Genießern, so sie sich denn nach der roten Gourmet-Bibel, dem »Guide Michelin« richten, den Weg in die Genusstempel. Kenner meinen, dass sogar weitaus mehr belgische Restaurants dieses Qualitätslabel verdienten. Doch die Bewertung fällt eh so oder so aus, wie ein Blick in den belgischen Restaurantführer »Lemaire « lehrt, denn in dessen Hitliste sind andere Restaurants Spitze.
Belgier sind leidenschaftliche Esser, man isst gut und reichlich, was in der belgischen Küche, einer gelungenen Symbiose aus flämisch-niederländischer Deftigkeit und französischem Raffinement, seinen Niederschlag findet. Wobei die einzelnen Regionen sich in vielen Gerichten allzu starken Einflüssen fremdländischer Kochlöffel erfolgreich widersetzt haben.
Kulinarischer Tagesablauf
Gestärkt durch ein üppiges Frühstück mit pistolets (langen Brötchen) und Croissants, zu denen sich Eier, Schinken und Konfitüre gesellen, geht man den Tag an.
Der Mittag fällt, je nach Lust und Laune, mal kurz, mal lang – will heißen von zwölf bis drei – aus. Die einen genießen dann einfach knusprig goldene Fritten mit einer von anderthalb Dutzend Pommessaucen und heben sich den ausgedehnten Genuss für den Abend auf. Fritten bekommt man an jeder Straßenecke, in Brüssel sind die Frittenbuden gewissermaßen flächendeckend anzutreffen. Mit Fritten serviert werden auch die auf unterschiedliche Weise zubereiteten Moules oder Mosselen (Muscheln), etwa Moules à la crème, Moules aux fines herbes oder Moules au vin blanc. Manch anderer nimmt mittags oder abends gern ein Stündchen Fahrzeit in Kauf, um an das Ziel seiner kulinarischen Wünsche zu gelangen. In Küstennähe bekommt er dann Paling in’t groen (jungen Aal in grüner Kräutersauce), fangfrischen Fisch und Meeresfrüchte, aber auch Watersooi met Kabeljauw (Fischsuppe). Öfter ist die Watersooi jedoch eine kräftige Hühnersuppe mit einem gehörigen Schuss Sahne. Deftig kräftigend sind auch Stoemp, ein Kartoffel-Gemüse-Brei mit gebratenem Speck, und Soupe aux pois Bastognarde (Erbsensuppe mit Ardenner Eisbein und Ardenner Schinken).
In Flandern werden Delikatessen wie Stoofkarbonaden (geschmortes Rindfleischragout), Lapin à la Trappiste à prûnes (Karbonade mit Trappistenbier und Backpflaumen) und Vlaams konijntje (Kaninchen) mit Bier verfeinert. Die Limburgse Karbonaden bekommen einen Schuss Rotwein und een drepske – ein »Tröpfchen« – Hasselter Genever. Auch Hopfen findet man nicht nur im Bier, in der Gegend der Hopfenstadt Poperinge kommt er als köstliches Gemüse auf den Tisch. Neu ist vielen Besuchern des Landes vielleicht auch die Verwendung manch anderer Zutat in einem Gericht, etwa die von Blutwurst (boudin) in einem Omelette, dem Omelette au boudin noir.
In Brüssel findet man die lokalen Spezialitäten des ganzen Landes, doch hat die Metropole auch ihre eigenen. Dazu zählen die besonders zarten Brüsseler Hähnchen, Chicons (Brüsseler Endivie) und Witlof (Brüsseler Chicorée mit Schinken und Käsesauce). Geschmort gehört Chicorée zu Fasan nach Brabanter Art.
Weitere lokale Kreationen sind der Spargel Mechelener Art, die Kalbsniere Lütticher Art und die erst gekochte, dann gebratene Gans Viséer Art. Typisches aus den Ardennen sind der Jambon d’Ardenne (Ardenner Räucherschinken), meist hauchdünn geschnitten, fangfrische Fluss-Forellen und zur Jagdsaison Wild.
Zwischen den Mahlzeiten bekämpft man den aufkommenden Appetit bei einem Tässchen Kaffee mit Flämischer Apfeltorte, Brüsseler Waffeln, Smoutebollen (Krapfen) oder Kletskoppen (zartes Buttergebäck). Oder man fällt in eine der zahlreichen Chocolaterien, Confiserien oder Crêperien ein, um sich an köstlichen hausgemachten Pralinen, Babelutten (einer Art Karamellbonbon) oder hauchdünnen Crêpes zu versündigen.
Nationalgetränk ist – wie sollte es bei landesweit über 500 Biersorten auch anders sein – das Bier. Belgische Biere sind je nach Gärart spontan, obergärig oder untergärig gegärt. Sie können säuerlich, herb, würzig oder süß sein, sind hell, braun bis schwarz oder rot – es bedarf einigen Probierens, um das für sich ideale Bier zu entdecken. Weit mehr als Bier wird jedoch zu den Mahlzeiten Wein getrunken.
Kulinarische Einkaufstipps
Favoriten unter den Köstlichkeiten zum Mitnehmen sind belgische Pralinen, die allerdings im Sommer, wenn nicht gekühlt, unterwegs fast so schnell schmelzen wie auf der Zunge. Als herzhaftes Mitbringsel sind der Ardenner Schinken, einer der Klosterkäse Belgiens oder ein Fläschchen Genever zu empfehlen. Ein originelles Geschenk für die Daheimgebliebenen ist auch eine Palette verschiedener Biere, die man in einem der zahlreichen Bierläden selbst zusammenstellen kann. Als »halben Meter Bier« kann man hier und da auch ein Sortiment verschiedener Biere in einem 0,5 m langen Holzgestell kaufen. Dazu eine Auswahl der passenden Biergläser – und die Sache ist perfekt!
Große Vielfalt – die belgischen Biere
Von der »Verboden Vrucht« zu kosten wird in Belgien durchaus nicht als Sündenfall betrachtet, sich dem »Delirium Tremens« hinzugeben, muss nicht im Säuferwahnsinn enden und beim Genuss eines »Mort Subite« ereilt einen gewiss nicht, was das Etikett androht – nämlich ein plötzlicher Tod. Wenngleich auch zu viel des Guten mit Sicherheit zu einem mittelschweren Kater führen wird. Denn die Rede ist hier von drei der über 500 belgischen Biersorten.
Verfechter des deutschen Reinheitsgebots wird es in Belgien gewiss grausen, belgische Bierbrauer sind nämlich nicht pingelig mit dem Einsatz unterschiedlichster Ingredienzien. Wenn es darum geht, die Geschmacksknospen zu kitzeln, dem Auge mit Farbe und dem Riechorgan mit Aroma zu schmeicheln, wird mit Früchten oder Gewürzen nicht gegeizt. Nehmen wir beispielsweise das rosarote Kriek: Es wird mit Kirschen angesetzt. Oder das Framboise, ein mit Himbeeren vergeistigtes Bier. Beide Biere sind die fruchtigen Abarten des Lambic, und das ist eine Marke für sich.
Der Gärungsprozess dieses Biers wird dadurch eingeleitet, dass man das Braugut einfach eine Nacht unter den geöffneten Dachluken der Brauereien an der Luft stehen lässt. Es muss allerdings die Brüsseler Luft sein, denn nur in der Dunstglocke der Metropole und ihrer näheren Umgebung geistern der besondere, zur Gärung benötigte Mikroorganismus Brettanomyces bruxellensis und seine Schwester, Brettanomyces lambicus, in der Luft herum. Die anschließende Reifung im Eichenfass dauert zwischen einem halben und zwei Jahren und wird schließlich in der Flasche vollendet. Doch Lambic kann noch mehr. Mit Kandiszucker gebraut, wird es zum Faro. Werden Lambics alter und junger Jahrgänge zusammengeschüttet und zur Nachgärung in dickwandige Flaschen gefüllt, wird das zum perlenden Gueuze, dem Champagner unter den belgischen Bieren mit dem typisch säuerlichen Geschmack. Die traditionell gebraute Gueuze hat fast schon Seltenheitswert, wird aber in der kleinen Brauerei Cantillon in der Rue Gheude in Anderlecht noch hergestellt.
Urtypisch belgisch, schwarz wie die Nacht und mit bis zu über 10 % Alkohol sind die Trappisten, obergärige Biere, die von Mönchen in den Gemäuern von Klöstern und Abteien gebraut werden. Weltweit dürfen sich nur sechs Biere mit dem Namen des Mönchsordens schmücken, drei (St Sixtus aus Westvleteren, Westmalle, Achel) stammen aus dem nördlichen, drei (Chimey, Orval, Rochefort) aus dem südlichen Belgien. Bier, das im Auftrag der Abteien aus gewöhnlichen Brauereien stammt, darf sich immerhin »Abteibier« nennen.
Trappistenbiere werden aus großen, Kognakschwenkern ähnlichen Gläsern getrunken, Kwak hingegen aus dem 1,2 l fassenden »Chevalier«, einem hohen Glas, das aus einer Kreuzung zwischen Eieruhr und Blumenvase hervorgegangen zu sein scheint und große Mühe hat, alleine zu stehen. Daher wird es mittels eines speziellen Holzgestells lotrecht gehalten. Kwak-Gläser sind begehrt, nur zu gern lässt der eine oder andere Zecher eines mitgehen. In der urgemütlichen Schänke »Dulle Griet« am Genter Freitagsmarkt wird dem Gast deshalb als Pfand ein Schuh abverlangt, der in einem Drahtkorb an die Decke gehängt wird, bis der Zecher seinen Durst gelöscht und das Glas wieder unversehrt herausgerückt hat.
Um das Jahr 1900 gab es in Belgien mehr als 3500 Brauereien, fast jedes Dorf hatte seine eigene, manches sogar zwei. Jetzt sind es immerhin noch über hundert. Übrigens: Man muss in Belgien nicht unbedingt von Ort zu Ort fahren, um die Bekanntschaft mit möglichst vielen lokalen Bieren zu machen, denn etliche Kneipen halten 60 bis 80 – das »Brugs Beertje« in Brügge sogar über 300 – verschiedene Biere für ihre Gäste bereit. Wer dem belgischen Hopfen und Malz so richtig auf den Grund gehen möchte, kann sich zunächst in einem der Biermuseen, etwa im Brouwershuis und im Gueuze-Museum in Brüssel oder im Brauereimuseum in Leuven, mit der Theorie bekannt machen und die Erkenntnisse dann in einem der Bierseminare praktisch vertiefen – eine gewisse Standfestigkeit vorausgesetzt.