Sri Lanka

Die tropische Insel präsentiert sich mit unglaublicher Vielfalt: Sandstrände bilden eine herrliche Kulisse für Badefreuden und farbenfrohe Sonnenuntergänge. Legendäre Königsstädte und Heiligtümer begeistern die staunenden Besucher ebenso wie tiefgrüne Berge und stille Seen.

Anreise

… mit dem Flugzeug

Bislang landen fast alle Touristen auf dem Bandaranaike International Airport (BIA; > B 17), Tel. 011 225 28 61, www.airport.lk, in Katunayake, 30 km nördlich von Colombo. Mitte 2012 nahm mit dem Mattala Rajapaksa International Airport (HRA; > K  23) in Hambantota ein weiterer internationaler Flughafen seinen Dienst auf.

Einen Direktflug von Frankfurt nach Colombo bietet derzeit nur Sri Lankan Airlines (5x/Woche, ca. 10–11  Std.). Emirates zeichnet sich durch ein dichtes Verbindungsnetz in Asien und Europa aus; teilweise mehrmals täglich starten Maschinen von Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt, München, Zürich und Wien aus nach Dubai (ca. 6 Std.), von wo 2–3 x tgl. Verbindungen nach Colombo (ca. 4,5 Std.) bestehen. Qatar Airways fliegt 1–2 x tgl. von Berlin, Frankfurt, München, Stuttgart, Wien und Zürich nach Doha (ca. 6 Std.) und von dort 3 x tgl. nach Colombo (ca. 5 Std.). Etihad Airways unterhält ebenfalls gute Verbindungen von Europa über Abu Dhabi nach Colombo, teils in Zusammenarbeit mit Air Berlin. Auch mit Pauschalreisen gelangt man manchmal sehr günstig nach Sri Lanka. Ticketpreise: in der Hauptsaison um 700 €.

… auf dem Seeweg

Bis 1982 gab es regelmäßige Fährverbindungen zwischen Talaimannar auf Mannar Island im Nordwesten und dem nur 32 km entfernten südindischen Rameshvaram (3–3,5 Std.). Mit der Wiederaufnahme des Fährbetriebs ist in naher Zukunft zu rechnen.

Einreisebestimmungen

Voraussetzung für die Einreise ist ein über das Reiseende hinaus sechs Monate gültiger Reisepass; das gilt auch für Kinder, die seit Juni 2012 ein eigenes Reisedokument benötigen. Vorab ist unter www.eta.gov.lk eine  Electronic Travel Authorisation (ETA) zu beantragen; 30 $ (Transitreisende, Kinder unter 12 Jahren gebührenfrei), Aufenthaltsdauer 30 Tage. Die Visagebühr kann nur online per Kreditkarte bezahlt werden. Gegen einen Aufpreis von 5 $ erhält man das Visum auch bei der Einreise (Zahlung nur in US-Dollar).

Bei  geplanten längeren Aufenthalten (z.B. bei einer Sri Lanka Rundreise) sollte man bei der srilankischen Botschaft ein 90-Tage-Visum (Deutsche, Österreicher 43 €, Schweizer 45 SFr) beantragen. Das Formular hierfür findet man unter www.srilanka-botschaft.de. Auf der Website sind auch dieVisabestimmungen für Geschäftsleute, Studenten etc. einsehbar.

Visaverlängerung vor Ort

Immigration Visitor Services Centre (IVSC): Liberty Arcade Building, 282 R.A. De Mel Mw., Colombo 3,  Tel. 011237 59 72, www.immigrationlanka.com. Verlängerung um 2 Monate.

Zollvorschriften

Für die Einfuhr nach Sri Lanka gelten Freigrenzen: 1,5 l Spirituosen und zwei Flaschen Wein, 200 Zigaretten oder 250 g Tabak, 250 ml Parfüm, Mitbringsel im Wert von 1000 LKR. Kameras, Handys, Computer und andere Elektronikgeräte müssen angegeben werden, ebenfalls ausländische Devisen über 15 000 $. Die Einfuhr von Waffen, Munition und Pornografie ist untersagt.

Durch das Washingtoner Artenschutzabkommen dürfen geschützte Tiere und Pflanzen weder ein- noch ausgeführt werden. Dies gilt auch für daraus hergestellte Produkte. Nähere Infos unter www.artenschutz-online.de.

Unterkunft

Das Übernachtungsangebot ist breit gefächert und reicht vom einfachen Gästehaus über traditionelle Rest Houses bis zu liebevoll renovierten Kolonialvillen, schicken Boutiquehotels und edlen Fünf-Sterne-Resorts.

Ferienresorts und -hotels

Entlang der Strände herrscht an ordentlichen bis sehr guten Resorts kein Mangel. Infolge der steigenden Touristenzahlen werden derzeit auch viele neue Unterkünfte geplant bzw. gebaut besonders entlang der Ostküste ist eine wahre Goldgräberstimmung ausgebrochen. Aber auch im Landesinnern, etwa im Kulturellen Dreieck oder im Hochland, nimmt die Zahl neuer Hotelanlagen stetig zu. Zu ihrem Angebot gehört neben Geschäften, mehreren Restaurants und einem umfassenden Sportangebot heutzutage auch meist ein Spa- oder Ayurveda-Bereich. So viel Luxus will natürlich bezahlt werden: Für eine Übernachtung im Doppelzimmer  muss bei guten Vier-Sterne-Hotels je nach Lage mit mindestens 100 € gerechnet werden, Businesshotels in  den  Provinzstädten sind etwas günstiger. Viel Geld lässt sich sparen, wenn man die Unterkunft bereits von  zu Hause aus oder übers Internet bucht. Bei der Auswahl der Resorts in diesem Buch wurden besonders  jene empfohlen, die Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit legen. Das sind u.a. alle Unterkünfte  von Aitken Spence, www.aitkenspencehotels.com, und  Jetwing, www.jetwinghotels.com.

Boutique- und Kolonialhotels

Soll es ein historisches Planters House inmitten einer Teeplantage sein oder eine alte Villa aus holländischer Zeit mit Blick aufs Meer? Wie wäre es mit der Residenz eines ehemaligen Premierministers? Immer mehr geschichtsträchtige Villen werden zu schicken Boutiquehotels umfunktioniert, jedes mit seinem ganz individuellen Charme. Außerdem findet man in Sri Lanka noch ein paar ehrwürdige Kolonialhotels wie das  Galle Face in Colombo oder das Jetwing St. Andrews in Nuwara Eliya. Um jedoch mit Stil in alten Zeiten zu schwelgen, muss man meist sehr tief in die Tasche greifen: Preise von 300 € oder mehr für ein Doppelzimmer sind keine Seltenheit. Ein großes Angebot entsprechender Unterkünfte bietet Sri Lanka In Style, www.srilankainstyle.com.

Rest Houses

Schon die Holländer begannen damit, in den Hauptorten und an wichtigen Verkehrsknotenpunkten  Rasthäuser für Handelsreisende und Beamte zu errichten. Dieses Unterkunftsnetz wurde unter dem  britischen  Empire ausgeweitet, sodass es heute kaum einen größeren Ort in Sri Lanka ohne Rest House gibt. Mancherorts ist es sogar die einzige reguläre Unterkunft. Der Standard variiert erheblich – gleichen die einen heruntergekommenen Bruchbuden, bestechen andere durch eine filmreife Lage und ihr Flair, etwa in  Anuradhapura, Kitulgala, Polonnaruwa und Sigiriya. Ein Großteil der besseren Rest Houses in Sri Lanka wird von der Ceylon Hotels Corporation, www.ceylonhotelscorporation.com, verwaltet.

Gästehäuser und Privatpensionen

Im untersten Preissegment liegen die Gästehäuser, die für einfache Doppelzimmer mit Ventilator (fan) oft weniger als 10 € verlangen. Allerdings variiert der Standard von Ort zu Ortteils erheblich. Allgemein gilt: Je größer die Konkurrenz, desto besser ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Eine vorherige Zimmerinspektion  mit Matratzentest und kritischem Blick ins Badezimmer ist in diesen Unterkünften sehr zu empfehlen. Für  Familien stehen in zahlreichen Gästehäusern family rooms mit drei und mehr Betten zur Verfügung. Besonders im Landesinnern gibt es viele Privatpensionen, in denen die Eigentümerfamilie einige  Zimmervermietet. Dies ist eine gute Gelegenheit, mit Einheimischen in Kontakt zu kommen und deren meist leckere Küche kennenzulernen.

Nützliche Internetadressen

www.agoda.com - Mit Abstand größter Online-Vermittler von Unterkünften in Sri Lanka mit einer großen Auswahl in allen Preisklassen.
www.asiarooms.com - Unterkünfte jeder Größe und Kategorie, das Angebot wird stetig erweitert.
www.reddottours.com - Auf dieser Webseite findet man stylische Edelunterkünfte und maßgeschneiderte Touren.
www.hostelworld.com - Buchungsmaschine für Jugendherbergen und Gästehäuser.

Ausgehen und Freizeit

Nachtleben

Abgesehen von einigen Strandorten und Colombo ist Sri Lankas Nachtleben so anregend wie  abgestandener Kaffee. In der Hauptstadt spielt sich das Geschehen zumeist in den Hotelclubs ab, wo die stets überzähligen Männer um die stets unterzähligen Frauen konkurrieren und mit ihrem Macho-Gehabe zuweilen an schlechte Bollywood-Streifen erinnern. Abgesehen davon legen die DJs häufig tollen Bangra-Beat und Berlin-Techno auf. Colombo ist auch die einzige Stadt mit einer nennenswerten Livemusik-Szene und gepflegter Theaterkultur. Legendären Status unter den Badeorten genießen Hikkaduwa mit seinen wöchentlichen Beach Partys, gefolgt von Unawatuna und Arugam Bay.

Sport und Wellness

Für  Aktivurlauber bietet die Insel ein breites Angebot, das von Tauchen über Rafting bis zu zünftigen Wanderungen reicht. Doch auch für buddhistische Meditationskurse ist die Insel eine gute Wahl. Als eine der ersten Adressen für Ayurveda-Kuren spielt Sri Lanka zudem eine bedeutende Rolle im Gesundheitstourismus. Nostalgiker werden an den geschichtsträchtigen Golfplätzen ihre Freude haben, und mit 1330 km Küste ist die Insel mit allen Aspekten des Wassersports gesegnet.

Ayurveda-Kuren

Wer  eine  Ayurveda-Kur  in  Erwägungzieht, sollte sich vorab intensiver mit diesem Thema befassen – die  uralte Heilmethode darf nicht mit Wellness verwechselt werden!

Golf

Sri Lanka besitzt mehrere Golfplätze, die teilweise traumhaft schön gelegen sind, insbesondere gilt diesfür das schicke Victoria Golf & Country Resort (www.golfsrilanka.com), das sich östlich von Kandy am Victoria-Stausee befindet. Nostalgische Gefühle kommen bei den beiden ältesten Plätzen auf: dem feinen Royal  Colombo Golf Club (www.rcgcsl.com) von 1896 in der Hauptstadt und dem 1889 gegründeten Nuwara Eliya  Golf Club (www.negc.lk) im Herzen der Hochlandstadt.

Meditation

Einige der Theravada-buddhistischen Klöster in Sri Lanka bieten Meditationskurse auch für Ausländer an. Allerdings sollten Interessenten eine gewisse Meditationspraxis mitbringen, denn die angebotenen Kurse  sind körperlich und psychisch ziemlich anspruchsvoll. Der Tag beginnt häufig bereits um 4 Uhr morgens und ist bis abends angefüllt mit Sitz- und Gehmeditationsübungen. Schweigen ist ebenso Pflicht wie der Verzicht  auf Alkohol und Zigaretten. Fast immer wird entsprechend der Klosterregel nach 12 Uhr mittags kein Essen  mehr gereicht. Ein Aufenthalt lohnt sich aber nur über einen längeren Zeitraum hinweg, d.h. mindestens eine  Woche, denn es dauert einige Zeit, bis man sich an den monastischen Lebensrhythmus gewöhnt hat. Tipps  und Adressen liefern die beiden Webseiten www.retreat-infos.de und www.buddhanet.info.

Rafting und Kajakfahren

Bislang bieten sich für Raftingtouren insbesondere die Stromschnellen des Kelani Ganga bei Kitulgala an, worauf sich etwa The Rafter’s Retreat (www.raftersretreat.com) spezialisiert hat. Die vielen Lagunen und  Flüsse in Küstennähe eignen sich wunderbar für Kajaktouren. Besonders reizvoll sind die Mündung des Ging Oya bei Waikkal nördlich von Negombo, der Bentota Ganga bei Bentota an der Westküste sowie die Pottuvil Lagoon an der Ostküste.

Surfen, Wellenreiten, Wasserski etc.

Für geübte Windsurfer gilt Bentota an der Westküste als guter Standort. Wellenreiter  wiederum werden in den südlich gelegenen Buchten von Mirissa und Midigama zwischen November und April glücklich. Die  Arugam Bay im Osten zählt von April bis September sogar zu den weltbesten Surfrevieren. Wasserski im  Schlepptau von Motorbooten ist auf dem Bentota-Fluss in Bentota möglich. Wer es hipper mag, kann sich in  Waikkal oder Hikkaduwa im Wakeboarding (www.wakeboardcamps.de) und auf der Halbinsel Kalpitiya im   Kite-Surfen (www.srilankakiteschool.com) üben.

Tauchen

Sri Lankas Tauchgründe können sich zwar nicht mit jenen der benachbarten Malediven messen, doch  bietet die Unterwasserwelt sehr interessante Schluchten- und Felslandschaften. Die bekannten Korallenriffe im   Hikkaduwa Marine National Park sind leider schon ziemlich geschädigt, aber mit dem 300 km2 großen Bar Reefund der Kalpitiya Ridge vor der Halbinsel Kalpitiya harren zwei erstklassige Riffe ihrer Erkundung. Zu den Top-Spots zählt auch eine geologische Formation vor der Südküste, die aus zwei Riffen besteht: Great Basses und Small Basses wirken wie ein Unterwasserschutzwall und bieten absolut herrliche Tauchmöglichkeiten. Mit mehr als 200 Schiffswracks, die vor der Küste auf dem Meeresboden schlummern und einen guten Einblick in die lange Seefahrtsgeschichte Sri Lankas geben, ist die Insel ein erstklassiges Ziel für Wracktaucher. Tauchsaison ist das ganze Jahr über: An der West- und Südküste bieten Tauchschulen in Beruwela, Hikkaduwa, Unawatuna, Weligama und Tangalle von November bis März ihre Dienste an. An der Ostküste in Uppuveli und Nilaveli dauert die Tauchsaison von April bis Oktober. Umfassende Informationen über Sri Lankas Tauchgründe bietet die Webseite www.divesrilanka.com. Ein lebendiges Forum ist unter www.taucher.net zu finden.

Wandern

Wunderschöne Landschaften, ein tolles Panorama und ein moderates Klima machen das Hochland für  leichte bis anspruchsvolle Wanderungen zur ersten Wahl. Besonders geeignet für Touren sind die Monate Dezember bis März, wenn sonnige, trockene Tage mit Temperaturen um die 20 °C geeignete Rahmenbedingungen bieten. Zu den interessantesten Gebieten im Hochland zählen die  Knuckles Range östlich von Kandy, die Horton Plains sowie die bergige Umgebung von Ella, Haputale und Nuwara Eliya. Die  recht anstrengende Besteigung des Adam’s Peak ist allein schon der Pilgeratmosphäre wegen ein Erlebnis.

Wellness

Auch in Sri Lanka besitzen die meisten Ferienresorts inzwischen Spa-Bereiche, in denen teilweise auch  Ayurveda-Anwendungen angeboten werden. Wie überall variiert die Qualität erheblich und ein verführerischer Hochglanzprospekt allein macht noch keinen guten Wellnessbereich. Eine exzellente Option ist beispielsweise das Angsana City Club & Spa Crescat City (www.angsanaspa.com) in Colombo, wo auch einige Filialen von Spa Ceylon (www.spaceylon.com) zu finden sind. Die renommierte Aitken-Spence-Gruppe  verfügt in ihren Heritance-Hotels (www.heritancehotels.com) über niveauvolle Spas. Empfehlenswert  sind auch die umfangreichen Wellnessangebote der Jetwing-Hotelgruppe (www.jetwinghotels.com).

Einkaufen

Souvenirs

Das srilankische Kunstgewerbe liefert mit Schnitz- und Klöppelarbeiten, Batiken und Messingwaren ein  weites Spektrum. Ein umfassendes Sortiment kunsthandwerklicher Souvenirs bieten in jeder größeren Stadt die staatlich geführten Laksala-Läden. Zu den beliebtesten Mitbringseln zählen bunte Masken, die  insbesondere in Ambalangoda an der Südwestküste gefertigt werden. In den Bergen werden gerne Naturprodukte wie Tee und Gewürze erstanden. Ratnapura im südwestlichen Hochland ist als Stadt der Edelsteine ein guter Ort zum Kauf von Saphiren, Topasen, Rubinen und anderen Preziosen. Allerdings sollte  man sich nur an lizenzierte Händler wenden und beim Kauf auf einer Quittung bestehen. Zur Überprüfung  erworbener Edelsteine empfiehlt sich der Gang zur National Gem & Jewellery Authority, www.srilankagemautho.com, Colombo.

Reisewetter

Da zwei Monsunwinde das tropische Klima Sri Lankas bestimmen, präsentiert sich das Wetter je nach  Region und Jahreszeit recht unterschiedlich. Während der Südwestmonsun zwischen Mai und Oktober im Westen, Süden und Hochland für heftige Regenfälle sorgt, bleibt es an der Ostküste überwiegend trocken. Auch das Kulturelle Dreieck und der Norden werden von den Niederschlägen weitgehend verschont.  Umgekehrt beschert der Nordostmonsun zwischen November und Februar dem Osten und Norden Regen, während es im Süden und Westen für gewöhnlich trocken ist. Einige Regionen Sri Lankas liegen im  Regenschatten, beispielsweise das Gebiet bei Mannar im Nordwesten, die Halbinsel Jaffna im hohen Norden oder der südöstlichste Zipfel der Insel. Dort misst man nur etwa 600 mm Niederschlag im Jahr. Doch  Ausnahmenbestätigen die Regel. Insbesondere während der Übergangsmonate Oktober/November und März/April kann es auf der gesamten Insel zu Niederschlägen kommen. In den Bergen dagegen muss man das ganze Jahr über mit Regenfällen rechnen. An den Küsten und in den Ebenen liegen die durchschnittlichen Tagestemperaturen ganzjährig bei ca.30 °C. Nachts fällt die Quecksilbersäule selten  unter 20 °C. Angesichts der hohen Luftfeuchtigkeit kann das Klima als recht unangenehm empfunden werden, besonders im März und April, wenn das Thermometer oft über 35 °C anzeigt. Im Hochland dagegen  muss man sich schon kurz nach Sonnenuntergang warm anziehen, denn dort sinken die nächtlichen Werte  zwischen November und März zeitweise unter 10 °C. In den Wintermonaten liegt die Durchschnittstemperatur in den Bergen tagsüber bei 20 °C. Die Meere vermitteln bei ganzjährig konstant 25 bis 27 °C Badewannenfeeling.

Reisezeiten

Aufgrund der beiden Monsune ist Sri Lanka ganzjährig ein attraktives Reise- und Badeziel. Blauer Himmel und Sonnenschein bestimmen das Wetter im Inselwesten und -süden von November bis April. Optimale Bedingungen für den Norden und Osten herrschen zwischen Mai und Oktober. Während des srilankischen Neujahrsfests Mitte April und der Schulferien im Juli und August muss man an der Ostküste mit drastisch  erhöhten Zimmerpreisen und lange im Voraus ausgebuchten Hotels rechnen.

Sri Lanka: Klima

Tagestemperaturen in °C

  1. Jan 30
  2. Feb 30
  3. März 31
  4. April 31
  5. Mai 30
  6. Juni 30
  7. Juli 29
  8. Aug 29
  9. Sept 30
  10. Okt 29
  11. Nov 29
  12. Dez 30

Nachttemperaturen in °C

  1. Jan 22
  2. Feb 22
  3. März 23
  4. April 24
  5. Mai 25
  6. Juni 25
  7. Juli 25
  8. Aug 25
  9. Sept 25
  10. Okt 24
  11. Nov 23
  12. Dez 22

Wassertemperaturen in °C

  1. Jan 27
  2. Feb 27
  3. März 28
  4. April 28
  5. Mai 29
  6. Juni 29
  7. Juli 28
  8. Aug 27
  9. Sept 27
  10. Okt 28
  11. Nov 27
  12. Dez 27

Sonnenschein Stunden/Tag

  1. Jan 8
  2. Feb 9
  3. März 8
  4. April 7
  5. Mai 6
  6. Juni 5
  7. Juli 6
  8. Aug 6
  9. Sept 6
  10. Okt 6
  11. Nov 6
  12. Dez 8

Niederschlag Tage/Monat

  1. Jan 7
  2. Feb 6
  3. März 8
  4. April 14
  5. Mai 19
  6. Juni 18
  7. Juli 12
  8. Aug 11
  9. Sept 13
  10. Okt 19
  11. Nov 16
  12. Dez 10

Gesundheit

Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, sollte man eine private Reisekrankenversicherung  abschließen, die auch einen Krankenrücktransport umfasst.

Schutzimpfungen sind nicht vorgeschrieben und das Gesundheitsrisiko bei einer Reise durch Sri Lanka ist  recht gering, aber es schadet nicht, rechtzeitig vor der Abreise einen Blick in den Impfpass zu werfen: Tetanus, Polio und Diphtherie sollten alle zehn Jahre aufgefrischt werden, auch eine Impfung gegen Hepatitis A und B ist wichtig. Bei längeren Aufenthalten sollte man über einen Impfschutz gegen Tollwut und Japanische B-Enzephalitis nachdenken. In den meisten Landesteilen besteht unter 1200 m ein minimales  Malariarisiko. Als frei von der Tropenkrankheit gelten die Distrikte von Colombo, Galle, Gampaha, Kalutara, Matara und Nuwara Eliya. Ein Malaria-Notfallmedikament sollte in die Reiseapotheke. In den Monaten Mai  bis Juli und Oktober bis Dezember registrieren die Gesundheitsbehörden regelmäßig eine erhöhte Zahl von  Erkrankungen an Dengue-Fieber. Zwar sind fast ausschließlich Einheimische betroffen, trotzdem sollte man sich vor Mückenstichen durch entsprechende Maßnahmen (Insektenabwehrmittel, lange und keine schwarze  Kleidung etc.) schützen. Detailfragen können die Tropeninstitute beantworten.

Hygiene

Da ein Großteil von Infektionen durchverunreinigte Nahrungsmittel übertragen wird, sollte man die Regel der Weltgesundheitsorganisation beherzigen und nur gekochte, gebratene oder geschälte Speisen zu  sich nehmen. Keinesfalls sollte man Leitungswasser trinken, auch bei Eiswürfeln ist Vorsicht angesagt.

Apotheken

Eine pharmacy ist in jedem größeren Ort zu finden. Häufig werden dort einheimische Produkte oder Importware aus Indien verkauft, die qualitätsmäßig nicht schlecht sein müssen. Ein kritischer Blick auf  Zustand  und  Ablaufdatum empfiehlt sich allerdings, da die Hygiene meist zu wünschen übrig lässt. Chronisch Kranke sollten unbedingt genügend Medikamente von zu Hause mitbringen. Auch die Mitnahme  einer gut bestückten Reiseapotheke ist zu empfehlen.

Ärztliche Versorgung

Mit einigen Ausnahmen in Colombo sind Kliniken und Arztpraxen nicht auf dem Stand mitteleuropäischer  Einrichtungen, aber dank der geringen Distanzen ist ein akzeptables Krankenhaus meist nicht allzu weit.  Selbst auf dem Land findet man relativ problemlos medizinisch geschultes Personal. Zwei hilfreiche Adressen: Asiri Hospital, 181 Kirula Rd., Colombo 5, Tel. 011 452 33 00, www.asirihospitals.com; Central Hospital, 114 Norris Canal Rd., Colombo 10,Tel. 011 466 55 00, www.thecentral.lk.

Sicherheit

Seit Kriegsende 2009 gilt Sri Lanka als sicheres Reiseland. Im Norden und Osten ist mit einer verstärkten Militärpräsenz sowie Kontrollen entlang der Straßen zu rechnen. Kleinkriminalität gibt es vor allem in Form von Taschendieben, die bevorzugt das Gedränge in Bussen und auf Märkten ausnutzen. Auch mit kleinen Gaunereien ist zu rechnen. Vorsicht ist z.B. geboten bei freundlichwirkenden Männern, die ein Produkt oder  einen Service aufdrängen und dafür Geld kassieren wollen. Das gilt besonders für Tuk-Tuk-Fahrer, denen an  Provisionszahlungen für Unterkünfte, Restaurants oder Geschäfte gelegen ist. Zu Handgreiflichkeiten gegenüber Touristen kommt es selten, und wenn, dann sind Alkohol und Drogen im Spiel.

Die Natur birgt ebenfalls gewisse Risiken: Nachts sollte man schauen, wohin man tritt, denn Schlangen sind bevorzugt im Schutz der Dunkelheit unterwegs. Auch die Meeresgewalten haben es in sich, die Gefahr von Wellen und  (Unter-)Strömungen wird häufig unterschätzt. Vor dem Sprung ins Wasser sollte man sich daher stets über die örtlichen Gegebenheiten informieren.

Wertsachen und Reiseunterlagen gehören in den Hotelsafe. Unterwegs sind sie in einem Geldgurt am sichersten verstaut. Es empfiehlt sich, vor der Abreise einen Blick auf die aktuellen Sicherheitshinweise der  Auswärtigen Ämter zu werfen: www.auswaertiges-amt.de, www.bmaa.gv.at, www.eda.admin.ch.

Frauen unterwegs

Leider  sind  sexuelle  Belästigungeneinheimischer  Männer  gegenüberwestlichen  Frauen  keine  Ausnahme. Freizügige Kleidung und kesse Sprüche sollte man daher ebenso vermeiden wie nächtliche Spaziergänge entlang einsamer Strände oder Straßen. In vollen Bussen und Zügen lassen sich Annäherungsversuche abblocken, indem man sich zu anderen Frauen gesellt.

Notruf

Colombo
Notruf: 011 243 33 33
Polizei: 011 242 11 11
Touristenpolizei: 011 242 14 51
Unfall: 011 269 11 11
Ambulanz: 011 422 22 22
Feuerwehr: 011 242 22 22

Landesweit
Feuerwehr/Ambulanz: 110
Polizei: 119Sperrung von Handys, EC- und Kredit-karten: 0049 116 116 

Essen und Trinken

Das srilankische Essen lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: Reis und Curry. Zum allgegenwärtigen weißen Korn werden praktisch immer diverse Fisch-, Fleisch- oder Gemüse-Currys serviert, die sich durch  ihre raffinierten, meist ziemlich pikanten Gewürzmischungen auszeichnen – Sri Lankas Speisen zählen zu den schärfsten Asiens. Zum Ausbalancieren dürfen Joghurt, Kräuter und Pickles – in Öl und Gewürzen  eingelegtes, fermentiertes Obst oder Gemüse – nicht fehlen.

Wohin zum Essen?

Abgesehen von Colombo und einigen mittelgroßen Städten wie Kandy, Galle oder Nuwara Eliya ist das Angebot an Gaststätten ziemlich überschaubar. An vielen Badeorten ist man mangels Alternativen auf die eigene Unterkunft  angewiesen. Wem unterwegs der Magen knurrt, der kann auf die als ›Hotel‹ ausgewiesenen einfachen  Lokale zurückgreifen. Sie sind zwar nicht sehr stimmungsvoll und sauber, tischen aber oft recht schmackhafte, vorgekochte Curry-Gerichte auf. Einfache Speisen sind dort bereits für knapp 2 € zu haben. In einem durchschnittlichenTouristenlokal kostet ein Mittagsbüfett um 5–6 €. Wer authentische Küche probieren möchte, wird in einer der vielen Privatpensionen fündig. Gute Restaurants in der Hauptstadt  verlangen nahezu europäische Preise.

Frühstück

Zu den schlimmsten kulinarischen Hinterlassenschaften der Kolonialzeit gehört das Continental oder American Breakfast mit weißem Toast, Eiern, fetttriefender Wurst und einer gefärbten, süßlichen  Klebemasse, die sich Marmelade nennt. Ein Glück für den Gaumen, dass es alternativ dazu die srilankischen Hoppers (appa) gibt, leider meist nur auf Vorbestellung. Aus einem Mix von Reisteig, Palmzucker und Kokosnussmilch zubereitet, werden sie wie ein Pfannkuchen im Wok gebrutzelt und zusammen mit einem Spiegelei als Egg Hoppers (biththara appa) oder, durch ein Sieb gepresst und einem Wollknäuel ähnelnd, als String Hoppers (indhi  appa)  aufgetischt. In Kombination mit einem Curry (vor allem mit Huhn) und pol  sambol ergeben sie ein köstliches Frühstück.

Mittags und abends

In manchen Restaurants biegen sich die Tische angesichts der vielen Tontöpfe mit Currys. 15 und mehr Gerichte im Rahmen einer Mahlzeit sind keine Seltenheit. Grundlage eines jeden Essens ist gekochter Reis  (bath), der leider häufig in minderer Qualität serviert wird. Gesünder, weil nahrhafter, sind der bräunliche (rathu kekuluhaal) und der gelbe (kaha bath) Reis, bei dessen Zubereitung indischer Basmatireis verwendet wird.

Hinsichtlich der Vielfalt der Currys scheint die srilankische Kochkunst keine Grenzen zu kennen. Sie  reichen von Fisch-Curry (malu  hodhi) über Fisch-Curry mit Tomaten (thakkalimalu), Krebs- (kakul  uwo) oder Garnelen-Curry (isso thel dhala) bis zu diversen Fleisch-Currys, etwa mit Huhn (kukul mas) oder Rindfleisch  (harakmas). Geschmacklich besonders vielfältig sind jedoch die Gemüse-Currys, beispielsweise mit Kürbis  (vatakka), Bananen- (alu kehel) oder Hibiskusblüten (sapattu mal).

Folgendes darf auf dem Tisch nichtfehlen: Sambol, ein scharfer Dip, sei es mit gerösteten Zwiebeln (seeni  sambol), roten Chilis und Zwiebeln (lunumiris sambol), Aubergine (brinjal sambol), Bananenblüten (kehel  muwaseeni sambol) oder mit Kokosnuss, Chili und Zwiebeln (pol sambol).
Damit der Gaumen sich nicht ganz in einen Feuerschlund verwandelt, sollte zu seiner Linderung Parripu, ein Brei aus roten Linsen, bestellt werden. Eine kulinarische Bereicherung sind allemal Brinjal, ein  Auberginenbrei, Mallung, klein gehackte grüne Blätter (etwa Basilikum) mit Chili, und Nelum Ala, mit Gewürzen und vielen Zutaten angereicherte Lotoswurzeln. Ebenfalls unbedingt probieren: Gotu Kola, ein sehr gesunder Salat aus kleingehacktem Tigergras, vermischt mit Zwiebeln, Chili, getrocknetem  Fisch, Kokosnussraspeln und Limonensaft. Ein Relikt aus holländischer Zeit ist Lamprais. Dafür wird Reis in  einer Fleischbrühe gekocht, dann zusammen mit Gemüse und Fleisch in ein Bananenblatt eingewickelt und daringebacken.

Süßigkeiten und Desserts

Der Zahnarzt warnt vor den vielen süßen Versuchungen, die überall lauern, allen voran der traditionell in Tonschalen servierte Kiri Peni, ein Büffelquark mit dickem, dunkelbraunem Sirup vom Saft der Kitulpalme,  oder Wattalapam, ein karamellisierter, aus dem malaiisch-indonesischen Raum stammender Pudding mit Kokosmilch, Palmzucker und Cashewnüssen. Ebenso wenig sollte der Zahnarzt wissen, dass man im Sri-Lanka-Urlaub zu viele Thalaguli (Sesambällchen) und Bibikkan (süße Reiskuchen) mit diversen Zutaten  genascht hat. Auch das von Arabern eingeführte Aluwa, eine Masse aus Klebreis, Palmzucker,  Cashewnüssen, Kokosmilch und diversen Gewürzen, ist  nicht unbedingt karieshemmend. Letztlich macht es dann fast nichts mehr aus, zu viel Puhul Dosi, süßen eingelegten Kürbis, genossen zu haben …

Getränke

Sri Lanka ist nicht nur das Land des Tees, sondern auch des Arrack. So nennen die Einheimischen jenen  Hochprozentigen, der aus dem süßen Saft der Kokos-, Palmyra- oder Kitulpalme gebrannt wird und vorwiegend eine männliche Klientel begeistert. Der Name Arrack ist – wie übrigens auch der Begriff Alkohol  (von al-kohl =klare Essenz) – dem arabischen Wortschatz entnommen und bedeutet süß (araq). In  vergorener Form wird der Palmsaft als Toddy getrunken und führt bei übermäßigem Genuss zu Durchfall und heftigem Kater. Viel gesünder und nahrhafter sind dagegen die vielen Säfte, beispielsweise thambili von der  goldgelben King Coconut. Verglichen mit anderen Kokospalmarten schmeckt dieser Nektar aller Durstigen um einiges herzhafter. Aus dem tropischen Amerika fanden einige Früchte ihren Weg nach Asien. Sie  werden  gerne zu Getränken verarbeitet, darunterdie tennisballgroße Passionsfrucht, deren säuerlicher Saft gerne für Cocktails verwendet wird, die birnengroß eAvocado, wegen ihres extrem hohen Protein- und  Ölgehalts gefragt, und die Ananas. Aus dem östlichen Mittelmeerraum hat sich der Granatapfel eingebürgert. Das Quellwasser aus dem Hochland ergibt mit importiertem Hopfen durchaus schmackhafte Biere. Lion Lager und Three Coins heißen die lokalen Marken, die neben importierten Gerstensäften fast überall erhältlich sind. Die Insel mag zwar wegen des Ceylon-Tees berühmt sein, doch die gebotene Qualität ist in durchschnittlichen Restaurants erstaunlich mittelmäßig. Dies hat auch damit zu tun, dass die Einheimischen den Tee lieber mit viel Milch und Zucker trinken. Diese Variante stößt wiederum bei Europäern auf wenig  Begeisterung, was  übrigens auch für den servierten Kaffee gilt, der eher als schwarze Plörre daherkommt.  Aber es gibt zunehmend Alternativen, denn auch in Sri Lanka trifft sich die Generation Latte Macchiato gerne in hippen Cafés zu frisch duftenden Kaffeekreationen.

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