Das jüdische Viertel Harova Hayehudi wurde nach der Eroberung Ostjerusalems im Sechs-Tage-Krieg nach alten Vorlagen eindrucksvoll rekonstruiert. Heute leben hier etwa 700 jüdische Familien und Yeshiva-Studenten meist in teuren Eigentumswohnungen. Ausländer und nicht-jüdische Israelis können nicht ins jüdische Viertel Jerusalems ziehen, denn der Käufer muss eine Familie haben, die Wohnung permanent bewohnen und unter die israelische Wehrpflicht fallen. Trotz der strengen Shabbat-Ruhe unterscheidet sich das Viertel wesentlich von Mea Shearim. Hier gibt es gemütliche Teehäuser und Cafés, Läden, Geschäfte und an jeder Ecke architektonisch Interessantes zu entdecken. Außerdem hat kein Altstadtviertel so viele Museen wie das jüdische Viertel. Quer durch das Quartier verläuft der freigelegte und vorbildlich restaurierte Cardo, die Nord-Süd-Verbindungsstraße des römischen Jerusalems mit unterirdischen Abwasserkanälen. Im Cardo Information Centre steht ein Modell des Viertels in der Römerzeit. Sehenswert ist auch die 2008 rekonstruierte Hurva-Synagoge, in der sich ein mächtiger Stützbogen der 1864 erbauten, aber 1948 zerstörten befindet. Ebenso lohnt sich der Besuch des Herodian Quarter Museums.