Mache dich bereit, jetzt geht’s in die Vergangenheit. Weg mit dem Handy, dem Fernseher, dem Internet! Hier regieren Schuster, Milchmann und schwarzes Brett! Das Stadtviertel der „Hundert Tore“ erinnert an das osteuropäische Schtetl des 18. und 19. Jhs. Die Bewohner sind besonders gottesfürchtige Juden (Haredim), deren Mehrzahl von religiöser Lehrtätigkeit und Spenden (bzw. von Sozialhilfe) lebt. In diesem 1874 erbauten Viertel zwischen Haneriim Street, Mea Shearim Street und Shmuel Salant Street verläuft das Leben in den festgefügten Bahnen des rechten Glaubens. Viele der Bewohner Mea Shearims betrachten den Staat Israel als Gotteslästerung, denn einen jüdischen Staat zu schaffen gebührt nach ihrer Ansicht nur dem Messias. Der Shabbat wird streng befolgt. Besucher können sich im Viertel frei bewegen. Allerdings weisen Tafeln auf das Tragen züchtiger Kleidung und das Einhalten der Shabbatgebote hin. Und das solltest du auch beherzigen - nicht nur einmal wurden freizügige Damen mit benutzen Windeln aus den Fenstern beworfen.