Klar, du bist nicht allein auf dem Platz hinter der Kirche. Und der Gitarrenspieler sitzt auch nicht zufällig gerade hier. Trotzdem ist der Weg durchs Gassenlabyrinth des Albaicín-Viertels hinauf zum Mirador de San Nicolás ein Muss, denn von hier aus bietet sich ein unübertroffener Blick auf den gegenüberliegenden Hügel mit der Alhambra. Entdeckergeist anknipsen, ziellos durch die engen Straßen streifen, eine Treppe ins Ungewisse erkunden: So macht der Albaicín am meisten Spaß. Zwischen den weiß gekalkten Häusern hin und wieder die Orientierung zu verlieren, gehört mit dazu. Neben dem Mirador wurde Anfang dieses Jahrhunderts als erste Moschee in Andalusien die Mezquita Mayor eröffnet. Deren Garten kannst du besuchen. Die kleine Buchhandlung im Eingangsbereich verkauft auch geschmackvolle Souvenirs. Zeit für einen Snack? Auf den Außenterrassen der belebten Placeta de San Miguel Bajo oder der schattigen Plaza Larga wird sich sicher ein Platz finden. Sehenswert sind auch das arabische Bad El Bañuelo aus dem 11. Jh. sowie der Renaissancepalast des Archäologischen Museums. In der Ausstellung erfährst du, dass der Albaicín die Keimzelle Granadas war, hier siedelten seit dem 7. Jh. v. Chr. Iberer, Römer und Westgoten. Doch erst ab dem 11. Jh., unter arabischer Herrschaft, erlangte der Ort Bedeutung. Mit der Vertreibung der Morisken (der zwangsgetauften Araber) Ende des 16. Jhs. verfielen viele Häuser; an deren Stelle baute man größere Anwesen mit mauerumstandenen Gärten, carmen genannt, für die der Albaicín heute berühmt ist. Besuchen kannst du den Carmen Max Moreau, den Carmen Aljibe del Rey, den Carmen de la Victoria, heute das Gästehaus der Universität, sowie die Casa del Chapiz, die das Insititut für Arabische Studien beherbergt. Entlang der Reste der alten Stadtmauer gelangst du auf den benachbarten Hügel Sacromonte, ins traditionelle Viertel der Roma. Mehr über das Leben der gitanos und ihre Höhlenwohnungen im „heiligen Berg“ erfährst du im Museo Cuevas del Sacromonte.