1898 baute sich Victor Horta, der berühmte Jugendstilarchitekt, sein eigenes Wohnhaus und Atelier. Er betrachtete es als Höhepunkt seines Schaffens. Überall fallen die flammenartig gekrümmten Linien auf. Typisch für Hortas Baukonzept ist das zentrale Treppenhaus, dem eine doppelte Glaskuppel mildes Licht spendet. Offen und organisch, mit kleinen Höhenunterschieden, zweigen davon die anderen Räume ab. Revolutionär ist die gegliederte Säule im Erdgeschoss, eigentlich ein Heizkörper. Gewagt sind die glänzenden weißen Kacheln im Speisezimmer. Subtil vermitteln im engen, letzten Stock Spiegel ein Gefühl der Weite. Bis zu den Türgriffen ist jedes Element gestylt und maßgearbeitet. So entstand, wie immer bei Horta, ein atemberaubendes Gesamtkunstwerk.