… mit dem Flugzeug
Jakarta (Java) und Denpasar (Bali), die von Besuchern aus Europa meistgenutzten Eingangstore ins Land, werden von zahlreichen internationalen Gesellschaften angeflogen. Jakartas Sukarno-Hatta International Airport liegt 25 km nordwestlich des Zentrums. Balis Ngurah Rai International Airport liegt 13 km südlich von Denpasar bzw. 5 km südlich von Kuta. Die Flugzeit Frankfurt–Jakarta (12 000 km) sowie Frankfurt–Denpasar (13 000 km) beträgt 14–16 Std. Von Frankfurt und München aus fliegen die Lufthansa und Singapore Airlines täglich bzw. mehrmals wöchentlich mit Stopp in Singapur nach Jakarta und Denpasar.
Attraktive Stopover-Programme, z.B. in Bangkok, Hongkong, Kuala Lumpur oder Singapur), bei denen mit dem Ticketkauf günstige Übernachtungen, Stadtrundfahrten oder Kurzbadeurlaube gebucht werden können, offerieren Thai Airways International, Cathay Pacific, Malaysia Airlines und Singapore Airlines. Tickets für Flüge in der Economy Class kosten je nach Saison 800–1200 €.
… mit dem Schiff
Dreimal wöchentlich verkehrt zwischen Penang in Malaysia und Medan auf Nordsumatra eine Schnellfähre (5 Std.) von Langkawi Ferry Services, www.langkawi-ferry.com. Mehrmals täglich pendeln zudem Schnellboote zwischen Singapur und den Inseln Batam (30 Min.) sowie Bintan (2,5 Std.).
In Indonesien gibt es fast überall für jeden Geldbeutel und Geschmack die passende Übernachtungsmöglichkeit. Das Spektrum reicht von einfachen Travellerbleiben für weniger als 5 US-$ pro Nacht über gepflegte Gästehäuser und Familienpensionen sowie Standard- und Mittelklassehotels bis zu Nobelherbergen internationalen Standards, in denen die Übernachtung bis zu 1000 US-$ und mehr kosten kann. In allen Kategorien werden kaum Einzelzimmer angeboten, doch Alleinreisende zahlen bisweilen einen etwas günstigeren Preis für das Doppelzimmer. Kinder unter 12 Jahren übernachten meist kostenlos im Zimmer der Eltern. Die Preise in Naherholungs- und Urlaubsgebieten bzw. Touristenzentren unterliegen zum Teil erheblichen Schwankungen und können an Wochenenden, Feiertagen und zu Ferienzeiten zwischen 20 und 75 % höher sein.
Luxushotels
Das Spektrum der Hotels der oberen Kategorie ist bunt gemischt. Einerseits gibt es, besonders auf Bali, traumhaft schöne, in weitläufige Tropengärten eingebettete Hotels im landestypischen Stil, die hinsichtlich Ausstattung und Service keinerlei Wünsche offen lassen. Erstklassige Restaurants und Bars sowie elegante Geschäfte und Boutiquen sind hier ebenso selbstverständlich wie ein großzügig bemessener Swimmingpool, ein reichhaltiges Sportangebot sowie häufig umfassende Wellnessprogramme. In die obere Kategorie fallen auch sogenannte Boutiquehotels – sanierte und modernisierte kleinere Hotels in Kolonialgebäuden mit dem Flair des 19. Jh. Andererseits präsentieren sich manche gehobenen Häuser als Bettenburgen ohne Flair, die man fern jeglicher indonesischer Bautradition zur Unterbringung von Pauschaltouristen hochgezogen hat. Hotels der gehobenen Kategorie nehmen für ein Doppelzimmer 100–200 US-$. Luxus wird ab 200–250 US-$ geboten.
Traumvillen auf Bali
Ein Hotel mit Swimmingpool ist gut, eine kleine Villa mit eigenem Pool besser. Zu vielen Vier- oder Fünf-Sterne-Hotelanlagen auf Bali gehören Poolvillen, die absolute Privatsphäre bieten. Die Insel ist auch bekannt für ihre Bali Style Villas, Luxusanwesen mit Vollversorgung, aber ohne Hotelbetrieb. Köchin, Fahrer und Hauspersonal sorgen für einen echten Traumurlaub ›in den eigenen vier Wänden‹. Informationen dazu findet man unter www.balistylevillas.ch.
Mittelklassehotels
In Hotels der Mittelklasse muss man hinsichtlich der Ausstattung häufig nur geringfügige Abstriche in Kauf nehmen. Auch hier besitzen die oft landestypisch eingerichteten Zimmer Klimaanlage (AC), Bad und WC, Telefon und Fernseher sowie oft einen Kühlschrank mit Minibar. Häufig sind auch ein Restaurant und ein Swimmingpool vorhanden. Die Übernachtungspreise bewegen sich zwischen 50 und 100 US-$.
Einfache Unterkünfte
Oft haben auch einfachere Hotels, Gästehäuser und Pensionen ein akzeptables Niveau. Manche kleinen Unterkünfte, die häufig die Bezeichnung Wisma tragen, unterscheiden sich in der Qualität kaum von Hotels der Sternekategorie. Meist bieten sie saubere, klimatisierte Zimmer mit Privatbad und WC und eine persönliche Atmosphäre, die man in den großen Touristenhotels oft vermisst. In dieser Kategorie muss man mit 25– 50 US-$ pro Übernachtung rechnen. Die populärsten unter den einfacheren Unterkünften sind als Losmen, Penginapan und Homestay bekannt. Sie können als eine Art Mittelding zwischen Kleinhotel und Familienpension gelten, aber mit deutlicher Tendenz zu Letzterer. Meist muss man auf eine Klimaanlage verzichten und mit einem Ventilator vorlieb nehmen. Und statt einer Dusche oder Badewanne gibt es dort ein mandi, ein indonesisches Badezimmer mit einem gekachelten oder betonierten großen Bottich, aus dem man Wasser mit einer Kelle schöpft und es sich über den Körper schüttet.
In kühlen Bergorten wie Brastagi oder Bukittinggi auf Sumatra sollte man bei einfachen Unterkünften darauf achten, ob es Warmwasser gibt. Losmen und andere einfache Quartiere gibt es in fast jedem größeren Ort, jedoch sind der gebotene Komfort und die Preise von Insel zu Insel sehr unterschiedlich. Die Übernachtungspreise liegen bei 10–15 US-$.
Reservierung
Außerhalb der Hauptreisezeiten ist in der Regel eine spontane Zimmersuche möglich. Wer während der Hochsaison von Juni bis August oder um Weihnachten anreist, sollte für die ersten Nächte sicherheitshalber von zu Hause aus eine Reservierung vornehmen, dies gilt v. a. für Bali. Während einer Rundreise auf eigene Faust in der Hochsaison empfiehlt es sich, rechtzeitig telefonisch oder per Internet Zimmer in einem Hotel am Zielort zu reservieren. Eine frühzeitige Buchung ist generell an indonesischen Feiertagen angeraten. Bei Buchungen verlangen bessere Hotels meist als Sicherheit eine Kreditkartennummer oder eine An- bzw. Vorauszahlung.
Spartipps
Viel sparen kann man, wenn man gehobene Hotels über große Veranstalter bucht, denn gerade Top-Hotels werden in den Katalogen zu oft konkurrenzlos günstigen Preisen angeboten. Faustregel: Je höher die Kategorie, desto eher über Veranstalter buchen. In der Nebensaison oder bei längeren Aufenthalten bekommt man auf Nachfrage oftmals erhebliche Preisnachlässe. Deutlich weniger als die offiziellen Preise zahlt man in der Regel auch bei einer Onlinereservierung, die aber meist nur bei gehobenen Hotels möglich ist. Allerdings lassen sich auch Häuser der Mittelklasse häufig über Internetagenturen zu Preisen reservieren, die bis zu 75% unter den sogenannten published rates liegen. Zu beachten ist, dass Agenturen für die Buchungsbestätigung und die Übersendung des Hotelvouchers mindestens ein bis zwei Tage brauchen.
Bars, Clubs und Discos
Ein Nachtleben westlicher Art beschränkt sich auf die größeren Städte und Touristenzentren. Dort bieten die meist großen Hotels angegliederten Nachtclubs Livemusik von Pop made in Indonesia über klassischen Jazz bis zu modernem Rock in niveauvoller Atmosphäre. Das größte Angebot an Diskotheken, Bars und Pubs finden Nachtschwärmer in den südbalinesischen Ferienorten Kuta, Legian und Seminyak, wo allnächtlich die Post abgeht. Während der Trockenzeit trifft man sich in den Open-Air-Discos, von denen viele am Strand liegen. Betuchtere Touristen und einheimische Yuppies, die es sich leisten können, vergnügen sich in gestylten Szenelokalen, die man eher in London oder New York vermuten würde.
Die meisten Bars, Clubs und Discos haben eine strenge Kleiderordnung: Mit Shorts, T-Shirts, Turnschuhen oder Sandalen erhält man keinen Einlass. In vielen Discos wird Eintritt verlangt, der in der Regel einen oder zwei Drinks einschließt. Sehr beliebt sind landesweit die Karaoke- Lokale. Wer es ohne deutsches Bier oder Guinness nicht aushält, findet in den Großstädten und Urlaubszentren Kneipen und Biergärten im deutschen oder Pubs im englischen Stil. Während der späten Nachmittagsstunden (17/18–19/20 Uhr) gibt es in vielen Bars eine Happy Hour, dann lautet das Motto: Pay one, get two!, d.h., man gewährt auf alle Getränke einen Nachlass von 50 %.
Kultur und Unterhaltung
Anspruchsvolle Beiträge zur Nachtkultur sind die vielfältigen Tanz- und Theaterdarbietungen, die in Urlaubzielen wie Yogyakarta und Bali zur Aufführung kommen. Meist werden hierbei auf den Touristengeschmack zugeschnittene, gekürzte Fassungen traditioneller Tänze und Tanzdramen in Szene gesetzt, die aber dennoch von hoher Qualität sein können. Das Gleiche gilt für Aufführungen des javanischen Schattenspiels. Oft finden solche Veranstaltungen während des Dinners in großen Hotels und Restaurants statt. Die Höhepunkte des Kulturlebens markieren Festivals wie das Bali Arts Festival, das alljährlich meist im Juni oder Juli in Denpasar stattfindet und Kunstliebhaber aus aller Welt anzieht.
Besonders Bali und die javanische Kulturmetropole Yogyakarta gelten als Shoppingparadiese, weshalb viele Besucher grundsätzlich mit halb leerem Koffer anreisen, um genügend Platz für Mitbringsel zu haben. Zu den beliebtesten Souvenirs gehören Web- und Batikarbeiten, Schnitzereien, Silberschmuck und Antiquitäten.
Wo einkaufen?
Souvenireinkäufe tätigt man am besten am Herstellungsort. Dort ist die Auswahl meist größer und die Preise sind günstiger als in den Läden der Touristenzentren. Ein Großteil der Waren wird über Märkte (pasar) umgeschlagen. Auf dem Land handelt es sich dabei vielfach um Wochenmärkte, in den Städten um feste, täglich geöffnete Einrichtungen. Die modernen Märkte der Metropolen haben häufig den Charakter von Einkaufszentren. In der Regel sind die größeren Märkte unterteilt in einen ›nassen‹ (Obst, Gemüse, Fisch, Frischfleisch etc.) und einen ›trockenen‹ Sektor (Textilien, Haushaltswaren, konfektionierte Lebensmittel etc.).
Die besten Einkaufsmöglichkeiten für frische Waren bieten landesweit die Morgenmärkte (pasar pagi), die vor Sonnenaufgang öffnen und meist gegen Mittag schließen. Eine besondere Bedeutung kommt in größeren Orten den Nachtmärkten (pasar malam) zu.
Handeln
Handeln ist eine Art Nationalsport und geht auf den Märkten fast immer mit viel Lachen und Scherzen, niemals aber mit einer bierernsten Verbissenheit über die Bühne. Fixpreise (harga pas) haben nur große Kaufhäuser, Supermärkte und gehobene Geschäfte in den Städten, aber selbst dort gewährt man häufig Rabatte. Eine Frage des Anstands ist es, nicht um jeden Preis schachern zu wollen, zumal es sich oft um Beträge handelt, die für einen Europäer ohnehin kaum zu Buche schlagen, für eine Marktfrau hingegen schon. Man sollte auch gute Kunsthandwerker nicht durch ein zu niedriges Angebot verärgern. Ein günstiger Zeitpunkt zum Feilschen ist der frühe Morgen. Wie überall in Südostasien halten auch indonesische Händler einen guten Tagesbeginn, also den Abschluss eines Geschäfts unmittelbar nach Ladenöffnung, für die Voraussetzung eines erfolgreichen Tags.
Öffnungszeiten
Geschäfte und Einkaufszentren haben meist Mo–Sa 8/9–20/21 Uhr, kleinere Läden und viele Märk te vielfach bis weit in die Nacht geöffnet. Manche Geschäfte schließen mittags von 13–16 Uhr. Obwohl sonn- und feiertags Geschäftsruhe herrscht, haben einige Läden auch an diesen Tagen geöffnet, v.a. Einkaufzentren in großen Städten und Souvenirläden in Touristengebieten.
Aufgrund seiner Ausdehnung besitzt Indonesien kein einheitliches Großklima. Allgemein existieren zwei regional mehr oder weniger deutlich ausgeprägte Jahreszeiten, die sich weniger in der Temperatur als in den Niederschlagsmengen unterscheiden. Regenzeit ist auf den meisten Inseln von November bis März, wobei die feuchtesten Monate zugleich auch die heißesten bzw. schwülsten sind. Als beste, weil meist niederschlagsärmste Reisezeit gelten die Monate Mai bis September.
Regionen
Java: Die gebirgigen Regionen von Westjava weisen fast ganzjährig Niederschläge (3000– 4000 mm, an einzelnen Vulkanflanken bis über 7000 mm) mit Maxima zwischen November und März auf. Während der Regenzeit kommt es meist nachmittags zu heftigen Wolkenbrüchen, oft auch Gewittern. Von Mittel- bis Ostjava treten zunehmend mehrmonatige Trockenzeiten (Mai–Sept.) auf. Die Jahresmittel der Temperatur liegen im Tiefland bei etwa 26 °C, im Gebirge unter 10 °C. Beste Reisezeit: Mai bis August.
Bali: Die Regenzeit liegt in den Monaten Oktober bis April mit Niederschlagsmaxima im Dezember und Januar. Allerdings sind die feuchten Monate mit sonnenreichen Tagen durchsetzt und auf Nordbali halten sich die Niederschläge in Grenzen. Von Mai bis August bringt der relativ trockene, von Australien her wehende Ostmonsun sonnenreiche, von kurzen Tropengewittern unterbrochene Tage. Als kühlster und trockenster Monat gilt der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 26 °C. Beste Reisezeit: Mai bis August.
Nusa Tenggara: Während der westliche Teil dieser Region (Lombok, Sumbawa, Westflores u.a.) klimatisch mit Bali verglichen werden kann (Trockenzeit April–Sept., Regenzeit Okt.–März), macht sich, je weiter man nach Osten kommt, der Einfluss des austrocknenden Südostmonsuns immer deutlicher bemerkbar. So hat die Provinz Ost-Nusa-Tenggara (Ostflores, Sumba, Timor u.a.) eine lange Trockenzeit mit bisweilen sogar ausgesprochenen Dürreperioden, die von März bis Dezember dauern kann. V.a. gegen Ende der Trockenzeit kann es im östlichen Teil von Nusa Tenggara unerträglich heiß werden. Timor ist die einzige Insel des indonesischen Archipels, die manchmal von tropischen Wirbelstürmen heimgesucht wird. Beste Reisezeit: Mai bis August.
Sumatra: Das Wetter auf Sumatra wird weitgehend vom Winter- oder Westmonsun bestimmt, der die Insel in verschiedenen Monaten erreicht. Südlich des Äquators liegen die Niederschlagsmaxima in den Monaten November bis März, nördlich davon kann die Regenperiode früher einsetzen. Zu einer weniger stark ausgeprägten Regenzeit kommt es auf Nordsumatra in den Monaten April und Mai. Während des Südostmonsuns (Mai– Aug.) nehmen die Niederschläge deutlich ab. Die Temperaturen im Tiefland weisen kaum jahreszeitliche Schwankungen auf (durchschnittlich 26–28 °C). Beste Reisezeit: Mai bis September.
Kalimantan: Auf Kalimantan gibt es keine ausgeprägte Trockenzeit, obwohl die Niederschläge im Juli und August meist geringer sind. Ausgesprochen viel Regen fällt von Oktober bis März. Das ganze Jahr hindurch herrscht ein feucht-heißes Treibhausklima. Beste Reisezeit: Juli und August.
Sulawesi: Trotz regionaler Unterschiede liegen die niederschlagsreichsten Monate etwa zwischen November/Dezember und März/ April. Am trockensten sind der Südteil der Südhalbinsel sowie die südöstliche Halbinsel, regenreicher sind das zentrale Kernland sowie die Nordhalbinsel. Beste Reisezeit: Mai bis Oktober.
Molukken: Klimatisch gesehen sind die Molukken die große Ausnahme im indonesischen Archipel. V.a. die Zentral- und Südostmolukken erreichen ihre Niederschlagsmaxima zwischen April und August. Wegen erheblicher Verkehrsbehinderungen sollte man diese Region während der Regenzeit meiden. Beste Reisezeit: September bis März.
Westpapua: Eine ideale Reisezeit für ganz Westpapua gibt es nicht, jede Region hat ihre spezifischen Regenperioden. Feuchte Hitze und starke Niederschläge charakterisieren die Ebenen. Im Hochland vermischen sich der aufsteigende Nebel und die tief hängenden Wolkendecken nicht selten zu unerwartet empfindlicher Kälte. Als beste Reisemonate für das Baliemtal gelten Juli und August.
Impfungen
Derzeit sind für Reisende aus infektionsfreien Gebieten keine Impfungen vorgeschrieben. Es empfiehlt sich aber die Auffrischung des Impfschutzes gegen Tetanus, Poliomyelitis und Diphtherie sowie prophylaktische Maßnahmen gegen Cholera, Hepatitis A und Typhus.
Gefahrenquellen und Vorsichtsmaßnahmen
Ein Mückenschutzmittel gehört in jedem Fall ins Gepäck, denn nicht nur Malaria, sondern auch andere Tropenkrankheiten wie das Denguefieber werden durch Mückenstiche übertragen. Zur Vorbeugung von Stichen sollte man immer unter einem Moskitonetz oder in einem Zimmer mit Fliegengittern an den Fenstern schlafen, in der Morgen- und Abenddämmerung sowie nachts Fluss- und Seeufer sowie Sumpfgebiete meiden und während dieser Tageszeit auch langärmelige Hemden bzw. Blusen und lange Hosen tragen.
Als malariafrei gelten nur die indonesischen Großstädte und die Touristenzentren auf Java und Bali. Ein geringes Malariarisiko besteht in den ländlichen Gebieten dieser beiden Inseln. Vorbeugende Maßnahmen gegen Malaria werden v.a. während der Regenzeit dringend empfohlen bei Reisen in die tiefer gelegenen Regionen von Sumatra und Nias sowie ganzjährig für Kalimantan, Westpapua, Flores, Timor, Sumba und die Molukken. Wer ohne Prophylaxe reist, sollte zumindest ein Standby-Medikament dabeihaben.
Magenverstimmungen und Durchfall treten bei Indonesienreisenden immer wieder einmal auf. Berüchtigt ist der Bali Belly, eine fiebrige Magen-Darm-Infektion, die besonders häufig in den Wintermonaten vorkommt. Man beugt vor, indem man folgende Dinge meidet: Eiswürfel, nicht in Flaschen abgefüllte Getränke, Leitungswasser, unverpacktes Speiseeis, ungeschältes Obst, Salat, rohes Gemüse sowie – weil besonders gefährlich – rohe oder halb gare Fisch- und Fleischgerichte. Es gilt die alte Tropenregel: Peel it, cook it or forget it!
Sonnenschutz
Schutzmaßnahmen erfordern auch die oft große Hitze und die intensive Sonneneinstrahlung. An heißen Tagen sollte man einen breitkrempigen Hut tragen und eine Sonnenschutzcreme mit hohem Schutzfaktor verwenden. Letztere ist teuer in Indonesien und sollte von Europa mitgebracht werden. Übermäßiges Sonnenbaden kann leicht zu hautkrebsförderndem Sonnenbrand führen.
Reiseapotheke
In die Reiseapotheke gehören neben Verbandszeug u. a. Tabletten zur Malariaprophylaxe und -therapie, ein Mittel gegen Durchfallerkrankungen, Wunddesinfektionsmittel und -salbe sowie Tabletten gegen Fieber und Schmerzen.
Apotheken
Apotheken tragen die Bezeichnung apotik oder toko obat (›Drogerie‹). Die größte Auswahl an Medikamenten, darunter auch viele in Europa gebräuchliche Präparate, haben die Apotheken in den größeren Krankenhäusern. Auf dem Land kann man im Notfall Medikamente in dörflichen Krankenstationen erhalten. Wichtige Medikamente sollte man unbedingt von zu Hause mitbringen.
Ärztliche Versorgung
Die besten Krankenhäuser findet man in Jakarta und den Provinzhauptstädten, allerdings genügen auch diese hinsichtlich Ausstattung und Hygiene meist nicht europäischen Ansprüchen. Je weiter man sich von den großstädtischen Zentren entfernt, desto mangelhafter wird die Hilfe im Falle einer Krankheit oder eines Unfalls. Die Behandlung an staatlichen Gesundheitszentren (Pusat Kesehatan Masyarakat; PUSKESMAS) ist in der Regel kostenlos, mit Ausnahme einer geringen Aufnahmegebühr sowie der Medikamente. Einen besseren Ruf als die staatlichen haben die privaten Krankenhäuser, v. a. die von ausländischen Missionsgesellschaften geführten Hospitäler. In schweren Krankheitsfällen sollte man sich nach Singapur, Malaysia, Thailand oder Australien begeben.
Notfallnummern
Polizei: 110, 112
Feuerwehr: 113
Krankenwagen: 118
Rettungsdienst (SAR, Search and Rescue): 111, 115, 151
Übervölkerung, Arbeitslosigkeit und andere Dritte-Welt-Probleme haben in Indonesien, v.a. in den Ballungsgebieten und den Touristenzentren, zu einer steigenden Kriminalitätsrate geführt. Zu den kriminellen Delikten gehören Einbrüche in Hotelzimmer, Entreißen von Umhängetaschen vom Motorrad aus sowie Taschen- und Trickdiebstähle im Gedränge von Märkten und Festveranstaltungen sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln. Als Manövergebiete von sogenannten Schlitzern, die sich mit scharfen Messern an fremde Taschen machen, gelten Bahnhöfe und Busterminals. An der Tagesordnung sind kleinere Betrügereien von Kellnern (absichtliches Verrechnen), Taxifahrern (manipulierte Taxameter), Geldwechslern (manipulierte Rechner), Tankwarten (Tankuhren nicht zurückstellen) sowie Kassierern in Bussen und Bemos (überhöhte Touristenpreise).
Gewaltverbrechen wie Raubüberfälle und Vergewaltigungen waren bislang selten, sollen sich aber in letzter Zeit v.a. in den Ferienorten auf Java und Bali gehäuft haben. Tagsüber können sich Touristen sicher fühlen, doch sollte man insbesondere in Kuta, Legian und Seminyak auf Bali am späten Abend und nachts auf Spaziergänge am Strand verzichten sowie dunkle und menschenleere Straßen, besonders in den Hafen- und Bahnhofsvierteln, meiden.
Auf die Bombenanschläge von 2002 und 2005 auf Bali sowie 2003 und 2009 in Jakarta haben die Behörden mit verschärften Sicherheitsvorkehrungen und Kontrollen reagiert. Das Auswärtige Amt empfiehlt dennoch ein »sicherheitsbewusstes und situationsgerechtes Verhalten«. Als besonders gefährdet gelten Orte, die bevorzugt von Ausländern frequentiert oder mit dem westlichen Ausland identifiziert werden, etwa Hotels, Botschaften, Einkaufszentren, Diskotheken und andere touristische Einrichtungen.
Immer wieder kommt es an den Südküsten von Java und Bali wegen der hohen Brandung und tückischen Unterströmungen zu tödlichen Badeunfällen. Besonders ungeübte Schwimmer sollten sich nie allzu tief ins Wasser wagen, auch nicht an bewachten Strandabschnitten.
Man muss in Indonesien jederzeit mit unvorhersehbar einsetzender tektonischer und vulkanischer Aktivität rechnen. Seit dem Seebeben vor Sumatra im Jahr 2004, das einen verheerenden Tsunami auslöste, ist es an der Westküste von Sumatra und der Südküste von Java wiederholt zu Nachbeben gekommen. Aktuelle Informationen zur Sicherheitslage in Indonesien findet man unter www.auswaertiges-amt.de.
So multi-ethnisch Indonesien ist, so wird auch gekocht und gespeist. Das Spektrum reicht von der westjavanischen Küche mit eher mildem Charakter bis zu den chilischarfen Gerichten von Nordsumatra. Und wer sich mit asiatischem Essen nicht anfreunden kann, findet zumindest in den Touristenzentren auch internationale Speisen.
Indonesier ziehen viele kleine Leckerbissen wenigen opulenten Mahlzeiten vor, und statt viel rotes Fleisch aufzutischen, verwöhnen sie ihren Gaumen mit reichlich Gemüse und Geflügel sowie Fisch und anderem Meeresgetier. Trotz regionaler Besonderheiten ist die fettarme und vitaminreiche indonesische Küche im Allgemeinen so gesund, bekömmlich und ausgewogen, dass Ernährungswissenschaftler ins Schwärmen geraten.
Fast überall in Indonesien ist Reis das Grundnahrungsmittel und die Basis der meisten Mahlzeiten. Alle anderen Gerichte werden immer nur als eine Art Beilage betrachtet. Man isst Reis als nasih putih (weißen, gedünsteten Reis) oder als nasi goreng (gebratenen, gewürzten Reis) oft schon zum Frühstück. Sehr populär sind auch nasi campur und nasi rames, bei denen zum gekochten Reis verschiedene – oft kalte – Beilagen gereicht werden, etwa geschnetzeltes Rindfleisch, Huhn, Fisch, Gemüse und Kokosraspeln.
Regionale Spezialitäten
Kennzeichnend für die westjavanische und sundanesische Küche ist der eher milde, etwas süßliche Charakter, während man in Ostjava und auf Sumatra ausgesprochen scharf würzt.Auf eines allerdings legen alle indonesischen Köche und Köchinnen größten Wert: auf frische Zutaten. Fisch, Hähnchen oder Gemüse aus der Tiefkühltruhe sind verpönt, nur was man frisch auf dem Markt eingekauft hat, schmeckt enak (›köstlich‹).
Aufgeschlossen für Einflüsse von außen, entwickelte sich in den letzten Jahren die innovative Bali Style Nouvelle Cuisine, in der sich die Aromen der balinesischen und anderer asiatischer Küchen, insbesondere der thailändischen, mit meist französischen und italienischen Elementen verbinden. Rinderfilet mit Austernfüllung, Lammkotelett mit Macadamiakruste, in Bananenblatt gegartes Fischfilet oder Salat von Langusten und Mangos in Basilikum-Vinaigrette – dies sind nur einige der Delikatessen, mit denen die Küchenchefs mancher Spitzenrestaurants in den Ferienzentren von Bali ihre Gäste überraschen.
Getränke
Während bei Touristen die einheimischen, unter holländischer, dänischer und deutscher Lizenz gebrauten Biere sehr beliebt sind, zeigen die meisten Indonesier bei alkoholischen Getränken große Zurückhaltung, in streng muslimischen Regionen sind diese strikt tabu. Balinesen trinken bei festlichen Anlässen gern den milchigen, leicht säuerlichen Palmwein tuak oder den Reiswein brem. Ausländische Weine und Spirituosen sind nur in internationalen Restaurants, Bars und Läden zu recht hohen Preisen erhältlich. Meist trinken Indonesier zum Essen Mineralwasser. Gern stillt man seinen Durst auch mit Softdrinks, Fruchtsäften oder Tee. Ein Genuss ist der aromatische Java- oder Bali-Kaffee.