Mit dem eigenen Fahrzeug
Die Öresundbrücke bei Malmö ist wohl der schnellste Weg auf die skandinavische Halbinsel. Es gibt auch Kombitickets Fähre-Brücke (www.oeresundsbron.com).
Nach wie vor schnell und preiswert kommt man via Vogelfluglinie nach Südschweden: Überfahrt von Puttgarden auf Fehmarn nach Rødby (45 Min.) bzw. von Rostock nach Gedser (2 Std.), anschließend 150 km Autofahrt auf der gut ausgebauten E 47 durch Dänemark und die kurze Seereise über den Öresund via Helsingør–Helsingborg (Scandlines /HHFerries, 25 Min.). Die Fähren verkehren nahezu rund um die Uhr. Günstig sind Tckets für die gesamte Strecke, die beide Fährpassagen kombiniert (›Schweden-Ticket‹, Hin- und Rückreise ab ca. 220 € pro PKW inklusive max. neun Insassen).
Eine direkte Verbindung nach Schweden ohne den Umweg durch Dänemark bietet sich von Travemünde nach Malmö (Finnlines, ca. 9 Std.; PKW inkl. 5 Pers. einfach ab 90 €).
TT-Line verkehrt von Travemünde nach Trelleborg (ca. 7–8 Std., ab 80 € einfach). Wer weiter östlich startet, hat es kürzer: von Sassnitz (Stena Line, 3 Std. 45 Min.) oder Rostock (Stena Line oder TT-Line, 5 Std. 30 Min.) nach Trelleborg. Preis für Hin- und Rückfahrt für PKW mit fünf Personen: ab ca.140 €.
Besonders bequem ist die Anreise mit der Nachtfähre Kiel–Göteborg (Stena Line, hin und zurück ab 399 € zzgl. Übernachtung in der Kabine), dabei ist die Zeit- neben der Kilometerersparnis ein wichtiger Faktor, der die höheren Kosten vielleicht wieder wettmacht.
Wer ein Ziel in Mittel- oder Nordschweden anpeilt, kann über die dänische Halbinsel Jütland anreisen: mit der Schnellfähre Frederikshavn– Göteborg (Stena Line, 2 Std., Normalfähre 3 Std. 30 Min.) oder ab dem dänischen Hafen Grenå weiter südlich nach Varberg (Stena Line, 3 Std. 45 Min. bzw. 4 Std.). Preis pro PKW mit fünf Personen: einfache Fahrt ab 69 € (Frühbucher) bis 119 €.
Bei allen Fährstrecken ist Vorausbuchung vor allem in der Saison ein Muss, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Das erledigt man am besten schon beim Ticketkauf. Aufbauten wie Fahrrad- oder Bootsgepäckträger können beim Preis sehr zu Buche schlagen, deshalb sollte man sich vorher über die Abmessungsgrenzen informieren.
Fährgesellschaften:
TT-Line: Hafenplatz 1, 23570 Lübeck-Travemünde, Buchung unter Tel. 04502-801 81, www.TTLine.com
Stena Line: Schwedenkai 1, 24103 Kiel, Tel. 01805-91 66 66 (14 ct./Min.), www.stenaline.de
Scandlines: Tel. 0180 511 66 88 (14 ct./Min.), www.scandlines.de
Finnlines: Einsiedelstr. 43–45, 23554 Lübeck, Tel. 0451 150 74 43, www.finnlines.de
Mit der Bahn
Bei der Bahnanreise geht es am schnellsten mit dem Nachtzug ab Berlin-Ostbahnhof nach Malmö (www.berlin-night-express.com) oder tagsüber ab Hamburg über Kopenhagen und dann über den Öresund nach Malmö. Hamburg–Malmö 5 Std. 30 Min., Hamburg– Göteborg 9 Std., Hamburg–Stockholm (via Hässleholm) 10 Std. Informationen z. B. über Europa-Spezial-Angebote für Malmö und Göteborg sowie weitere Ziele in Südschweden: www.bahn.de.
Mit dem Bus
Einige Städte in Schweden, z. B. Helsingborg, Halmstad, Göteborg, Linköping, Norrköping und Stockholm, werden von Linienbussen tgl. ab Hamburg angefahren. Die Anreise per Fernbus ist zwar recht strapaziös, aber vergleichsweise preiswert (Hamburg– Malmö hin und zurück ca. 100 €). Auskunft: Deutsche Touring GmbH, Am Römerhof 17, 60486 Frankfurt am Main, Tel. 069-79 03-50, www.touring.de.
Mit dem Flugzeug
Täglich starten Direktflüge von mitteleuropäischen Flughäfen nach Stockholm-Arlanda oder Göteborg-Landvetter. Flüge zu günstigen Tarifen gibt es immer häufiger, auch bei SAS/Lufthansa. Ryanair fliegt ab Frankfurt-Hahn, Niederrhein und Lübeck sowie Salzburg und Basel nach Stockholm- Skavsta (100 km südlich, bei Nyköping) und Göteborg-City Airport sowie ab Düsseldorf-Weeze nach Växjö. Nach Stockholm-Arlanda geht es mit Germanwings u. a. ab Köln-Bonn, mit Airberlin ab Berlin. Von Frankfurt nach Umeå startet ab 2013 NordicAir Sweden. Im Winter (Dez.– März) fliegt man ab Hannover 1–2 x wöchentlich nach Arvidsjaur in Lappland und ab Kopenhagen nach Kiruna mit SAS (2,5 Std).
Von den schwedischen Flughäfen bestehen jeweils gute Busverbindungen zur nächsten Stadt (www.flygbussarna.se). Das Ticket kann man im Voraus buchen (günstige Preise bei Onlinebuchung). Von Stockholm-Arlanda besteht zusätzlich eine schnelle Schienenverbindung mit dem ArlandaCityExpress in die Stadt, die allerdings teurer ist als der Bus.
Hotels
Sommer- und Wochenend- Rabatte
Speziell mit Blick auf die Übernachtungskosten wird oft behauptet, dass Schweden ein teures Reiseland sei. Dabei kann man gerade hierbei einiges sparen. Unschlagbar günstig sind die Sommer- und Wochenendangebote. Dann werden sogar von den teuersten Konferenzhotels oft bis zu 50 % Rabatt auf den zugegebenermaßen exorbitant hohen Normalpreis gewährt. Doppelzimmer oder Zimmer für eine ganze Familie sind dann durchaus erschwinglich, zumal ›Kinder‹ bis 15 oder 18 Jahre häufig kostenlos im Zimmer der Eltern unterkommen oder nur ein geringer Aufpreis für das Extrabett verlangt wird. Doch bietet jedes Hotel andere Konditionen.
Hotelketten
Viele Hotels sind einer Kette angeschlossen, wie Best Western, Elite, First, Scandic oder Countryside Hotels. Die Kategorisierung nach dem Sterne- System wurde in Schweden erst 2004 eingeführt. Der Hotelstandard ist aber generell so hoch, dass Sterne eigentlich überflüssig sind – kaum ein Hotel verfügt über weniger als drei Sterne. Ab drei Sternen haben alle Zimmer Dusche/WC, Fernsehen und Telefon und das Hotel besitzt einen Aufzug. Fast alle Hotels bieten ihren Gästen kostenloses WLAN.
Pensionat
Pensionat nennt man die gemütlichen Landgasthöfe und kleinen Hotels, viele stammen aus den Anfangstagen des Tourismus vor rund 100 Jahren und sind liebevoll restaurierte Schmuckstücke mit viel Atmosphäre. Die Ausstattung ist komfortabel bis einfach und entspricht im Preisniveau den Hotels.
Vandrarhem (Jugendherbergen)
Die schwedischen vandrarhem sind keine Jugendherbergen im mitteleuropäischen Sinn, sondern offen für alle Altersgruppen, für Familien mit Kindern ebenso wie für Paare und Senioren. Einzelreisende können bei schwacher Belegung gegen Aufpreis (enkelrumstilllägg) ein Einzelzimmer reservieren.
Die Ein- bis Vierbettzimmer im Vandrarhem sind oft mit Etagenbetten bestückt. Der Preis versteht sich grundsätzlich pro Bett bzw. Zimmer, ohne Frühstück und Serviceleistungen wie Zimmerreinigung, Bettwäsche und Handtücher. Er liegt zwischen 250 und 300 SEK pro Person und Nacht. Sanitäreinrichtungen sind meist nicht im Zimmer, sondern über den Flur erreichbar (Gemeinschaftsduschen). Bettwäsche und Handtücher bringt man am besten selbst mit, man kann sie aber gegen Entgelt leihen (ca. 50–80 SEK). Zunehmend werden sehr komfortable Vandrarhem eröffnet, die Hotelstandard bieten, wie Fernsehen, Telefon oder eigene Dusche/WC. Der Komfort hat natürlich seinen Preis. Die Frühstücksbüfetts in vielen Vandrarhem sind üppig und reichhaltig. Fürs Frühstück rechne man 70–90 SEK. Für Selbstversorger steht fast immer eine Küche zur Verfügung.
Mitgliedern des Deutschen Jugendherbergsverbandes DJH gewähren die Häuser des STF Rabatt. Svenska Turistföreningen (STF) ist der größte schwedische Verband, der auch die Gebirgsstationen unterhält. Daneben gibt es zahlreiche ›freie‹, d. h. nicht an den STF gebundene Vandrarhem, etwa 160 davon sind im Verband SVIF (Sveriges Vandrarhem i Förening) zusammengeschlossen und geben eine eigene Broschüre heraus.
Svenska Turistföreningen (STF): Box 25, S-101 20 Stockholm, Tel. 08-463 21 00, www.svenskaturistforeningen.se
SVIF: Box 9, S-45043 Smögen, Tel. 0523-315 65, Fax 306 55, www.svif.se
Ferienhäuser
Ein paar Wochen im gemütlichen Holzhäuschen, mit offenem Kamin und viel Wald drumherum, nicht weit vom See oder sogar mit eigenem Bootssteg und Boot – ein Urlaubstraum, der in Schweden nicht schwer zu verwirklichen ist. Die in Deutschland tätigen Ferienhausvermittler verschicken auf Anfrage Kataloge.
Aber auch das Turistbyrå vor Ort vermittelt stugor, Ferienhäuser. Wer also schon genau weiß, wo er Urlaub machen will, kann sich an das zuständige Turistbyrå wenden.
Große Preisnachlässe werden in der Nachsaison gewährt, die schon ab Mitte August beginnt. Gemietet wird in der Regel wochenweise, in der Nachsaison sind aber auch Ausnahmen möglich. Viele ältere Ferienhäuser sind spartanisch ausgestattet, bisweilen sogar ohne Strom und Warmwasser, und statt mit WC mit TC, sprich Trockentoilette (Plumpsklo, schwedisch utedass), aber einzigartig, was Lage oder Atmosphäre angeht. Solche Häuser wird man in den Katalogen deutscher Anbieter aber kaum finden.
Camping und Hütten
Die Campingplätze in Schweden gehören zu den am komfortabelsten ausgestatteten in Europa, Innerhalb Schwedens gilt: Je weiter nördlich, desto höher die Qualität. Eine Sauna gehört im Norden fast zur Grundausstattung.
Wer mit Zelt, Wohnmobil oder Caravan anreist, benötigt auf den rund 500 dem Campingverband angeschlossenen Plätzen die Ausweiskarte Camping Key Europe (früher Camping Card Scandinavia, CCS). Die Karte gilt in ganz Skandinavien und vielen europäischen Ländern und schließt u. a. eine Unfallversicherung und diverse Rabatte ein. Eine vorläufige Karte ist auch beim ersten Stopp im Land zu bekommen. Bei Onlinebestellung über www. camping.se: 150 SEK.
Ein Campingplatzverzeichnis ist unter www.camping.se zu finden. Darin sind bei Weitem nicht alle Campingplätze im Land aufgeführt, aber eine gute Auswahl, die man mit Hilfe der beigefügten Karte leicht findet. Die schwedischen Campingplätze sind klassifiziert, wobei fünf Sterne die höchste Qualität bezeichnen: Solche Plätze haben eine bestimmte Anzahl großer Stellplätze (100 m2), getrennte Bereiche für Zelte und Caravan sowie u. a. zusätzliche Einrichtungen wie einen beheizten Pool und ein Restaurant.
Die meisten größeren Campingplätze vermieten auch Hütten (stuga, Plural: stugor) oder kleine Ferienhäuser. Nicht alle Campinghütten besitzen eigene Sanitäreinrichtungen und Wasseranschluss, aber sie bieten zwei bis vier Personen ein festes Dach über dem Kopf und meist auch Kochgelegenheit und Kühlschrank. Im Preis liegen die kleineren (für zwei bis vier Personen) ab ca. 350–400 SEKpro Nacht und Hütte.
Bed & Breakfast
Auf günstige Übernachtungsmöglichkeiten weisen Schilder hin wie »Stuga ledig« (Hütte frei) oder »Rum« (Zimmer). In manchen Städten kann man sich auch Zimmer vermitteln lassen, meist erst ab zwei Tage.
Die in der Organisation Bo på Lantgård zusammengeschlossenen bäuerlichen Betriebe vermieten nicht nur preiswerte Zimmer mit Frühstück und Unterkünfte für Selbstversorger, sondern bieten auch ländliche Ruhe und Einblick in Kuhstall oder Hühnerhof. Auch auf Reiter und Angler zugeschnittene Angebote können hier gebucht werden. Unterkunftssuche und Katalogbestellung mit Hilfe eines Formulars auf der Website: www.bopalantgard.org
Angeln
Zum Angeln benötigt man in Schweden lediglich eine gültige Angelkarte (fiskekort) für das jeweilige Gewässer. Eine behördliche Prüfung wie der Bundesfischerei-Schein ist nicht erforderlich. Je nach Fischbesatz variieren die Kosten für die fiskekort: Wo Edelfische wie Lachs, Forelle oder Äsche vorkommen, kann es teuer werden, aber im Normalfall zahlt man nicht viel, besonders günstig sind Monats- oder gar Jahreskarten. Das Fischen im Meer und in den fünf großen Seen Vänern, Vättern, Mälaren, Hjälmaren und Storsjön ist kostenlos. Reizvoll sind die Ostseeschärengebiete, wo sich neben Süßwasserfischen wie Hecht und Barsch auch schon Meeresfische tummeln. Lieblingsreviere finden passionierte Sportangler in Lappland, wo der Saibling (röding) und andere hochgeschätzte Edelfische leben; man kann sich sogar zu einsamen Bergseen ausfliegen lassen (Infos z. B.: www.fiskflyg.com). Angelkarten gibt es im örtlichen Turistbyrå oder Sportladen, mitunter auch an Tankstellen und Kiosken.
Bootstourismus
Für geruhsame Bootsfahrten quer durch Schweden bietet sich der Götakanal an. Er ist von Mai bis September offen. Wer nicht mit dem eigenen Boot anreist, kann sich eines mieten. Informationen: www.gotakanal.se.
Golf
Golf ist in Schweden weit verbreitet und wird ganz ohne jenen Hauch von Exklusivität betrieben, der ihn auf dem Kontinent umgibt. Im ganzen Land verteilt gibt es über 450, zum Teil herrlich gelegene Plätze, der nördlichste bei Björkliden nahe Abisko, besonders zahlreich sind sie entlang der Westküste und in Skåne. Die Kosten halten sich in Grenzen und manche Plätze bieten »pay and play«, d. h. man darf auch ohne Mitgliedschaft und Greenfee spielen. Einige Reiseveranstalter haben sich auf Golfreisen spezialisiert. Es werden spezielle Golfpakete inklusive Unterkunft und Greenfees angeboten, wobei man mehrere Plätze nacheinander bespielen kann.
Kanu, Kajak, Floß
Fast überall in Schweden bieten sich hervorragende Gelegenheiten zum Kanufahren. Die Westküste nördlich von Göteborg und die flachen Schären von Blekinge sind ein ideales Revier für Meer kajakfahrer.
Wer mit dem eigenen Boot im Gepäck anreist, hat keine Mühe, ein gutes Kanugewässer zu finden. Aber in allen guten Kanurevieren kann man auch Boote mieten, z. B. auf vielen Campingplätzen. Auskunft über markierte Kanurouten und Bootsverleihe geben die lokalen Turistbyrå. Zur Ausrüstung gehören neben Schwimmwesten (flytvästar) – die man auch dann anlegen sollte, wenn man schwimmen kann – ein Müllsack und Spaten. Denn auch Kanuten sollten in der Natur die Regeln des Allemansrätt befolgen und Rücksicht auf Tiere und Pflanzen beim Zelten an einsamen Ufern nehmen, beim Verlassen des Rastplatzes den Müll mitnehmen und auch mit Booten zu Wasservögeln Abstand halten.
Radfahren
Trotz der großen Entfernungen ist Schweden wie geschaffen fürs Radfahren. Das Gelände ist eben bis leicht hügelig, der Verkehr, zumal abseits der großen Straßen, gering. Durch das ganze Land führt der 2590 km lange, ausgeschilderte Radwanderweg Sverigeleden vorbei an den schönsten Sehenswürdigkeiten. Außerdem gibt es weitere reizvolle regio nale Radwanderstrecken, vor allem in Skåne, Halland oder entlang des Götakanal, auf Gotland oder Öland. Viele Touristenbüros bieten kostenlos Tourenvorschläge und Kartenmaterial an.
Die Mitnahme von Fahrrädern in Bussen lokaler Busunternehmen ist nach Absprache und gegen Aufpreis oft möglich. Mit dem Flugzeug und der Bahn kann man Fahrräder als Gepäck transportieren lassen. Vielerorts werden Fahrräder verliehen: Ein robustes Drei-Gang-Rad kostet ab ca. 100 SEK/Tag.
Reiten
Besonders auf geübte Reiter wartet in Schweden die große Freiheit: Mehrtägige Touren mit Islandpferden führen durch die Gebirgswelt von Jämtland oder Lappland, inklusive Lagerfeuerromantik. Wandern zu Pferd oder mit dem Planwagen ist auch in weniger unwegsamem Gelände weiter im Süden möglich, z. B. in Västergötland. Auskunft über Reitmöglichkeiten bei den Turistbyrå vor Ort. Ein Portal zum Thema Reiterferien mit Infos (auf Englisch): www.swedenhorseriding.com.
Wellness
Der Inbegriff von Wellness ist die Sauna, schwedisch bastu. Je weiter nach Norden man reist, desto öfter stößt man auf diese angenehm entspannende Einrichtung. Abends nach der anstrengenden Tour im Fjäll in die holzbeheizte bastu – Wellness rustikal. Abgesehen davon findet man aber auch in Schweden moderne Wellness-Angebote, z. B. Spa-Hotels in Kurorten wie Ronneby oder Söderköping oder luxuriöse Gutshof - hotels in schöner Umgebung auf dem Lande.
Öffnungszeiten
Mode- und andere Geschäfte in den Einkaufszonen der Innenstädte sind Mo–Fr 10– 18, Sa 10–14 oder 16 Uhr geöffnet, während Supermärkte in den Wohngebieten und außerhalb oft bis 20 oder 21 Uhr geöffnet haben, in der Regel auch So spätestens von 11 oder 12 Uhr an bis mindestens 16 Uhr. In Tankstellen mit Lebensmittelangebot findet man auch spät in der Nacht noch alles Notwendige.
Alkohol und Tabak
Zwar wankt seit dem EU-Beitritt das staatliche Alkoholmonopol – es wurden auch Lizenzen an andere als staatliche Einkäufer von Hochprozentigem vergeben –, aber der Verkauf ist nach wie vor fest in staatlicher Hand. Getränke mit einem Alkoholgehalt über 3,5 Volumenprozent, also auch Wein (vin) und Bier der in Mitteleuropa üblichen Stärke (mellanöl und starköl) werden hoch besteuert und nur im Systembolaget – so heißen die staatlichen Alkoholläden – verkauft. Lättöl, Leichtbier mit unter 3,5 % Alkoholgehalt, ist dagegen überall in Supermärkten und an Tankstellen erhältlich, durchaus erschwinglich und geschmacklich überzeugend.
Raucher haben es in Schweden sehr schwer: Das Rauchen ist seit 2005 in allen Innenräumen von Restaurants verboten, auch in Unterkünften, besonders natürlich in den brand gefährdeten Holzhäusern muss der Raucher vor die Tür. Tabak wird hoch besteuert.
Textilien und Schuhe, Outdoor-Artikel
Zu den Dingen, die in Schweden besonders preiswert und in bester Qualität zu haben sind, gehören Textilien und Schuhe sowie vieles typisch Schwedische wie Designartikel, Outdoor-Bekleidung und -Ausrüstung sowie Werkzeug.
Märkte
Die Obst- und Gemüsemärkte sowie Markthallen in den Städten lohnen immer einen Besuch, hier findet man oft auch günstige Imbissstände. Viel Volk strömt auch zusammen zu den regionalen Märkten, z. B. in Kivik oder Skänninge oder im Winter im lappländischen Jokkmokk. Hier gibt es einfach alles: Kleidung, Elchwurst, Honig, Stoff vom Meter, eingelegte Gurken …
Flohmärkte, Secondhandläden
Ware aus zweiter Hand erfreut sich großer Beliebtheit in Schweden: Vielerorts trifft man auf Trödler, die einen Schuppen mit mehr oder weniger schönen und nützlichen alten Schätzen angefüllt haben, manchmal ganze Fabrikhallen mit sorgfältig sortiertem ›Sperrmüll‹, vom Staubsauger bis zum alten Handbohrer. Auf Mode, Platten und CDs spezialisierte Secondhandläden gibt es in fast jeder Stadt. Hier kann man manches Schnäppchen machen, ebenso auf den im Sommer häufig veranstalteten Flohmärkten (loppis bzw. loppmarknad) oder bei einer Auktion.
Fabrikverkauf
Ein beliebtes Mitbringsel aus Småland ist Designer-Glas, das man direkt bei der Glashütte erwerben kann. Der Fabrikeinkauf ist eine günstige Methode, an Porzellan, Glas, Textilien oder Gusseisernes zu kommen. Und auch das wohl neben dem Plüschelch immer noch beliebteste Schweden-Souvenir, das Dalapferdchen, wird in Nusnäs am Siljansee gefertigt und dort natürlich auch direkt verkauft.
Souvenirs
Nützliches und zugleich schönes schwedisches Design ist immer ein willkommenes Mitbringsel. Eine große Auswahl bieten Hemslöjd-Läden: Handgewebtes und Gestricktes, schöne Stücke aus Keramik, Leder, Holz oder Metall, je nach Region, in allen Größen und Formen, vom Teppich über die Strickjacke bis zum handbedruckten Stoff.
In Norrland werden nicht nur Rentierfelle und -geweihe angeboten, auch Same-slöjd, Kunsthandwerk nach samischer Tradition aus Birkenholz oder Leder, Zinn- oder Silberarbeiten, Messer mit kunstvoll geschnitztem Griff aus Rentierhorn. Auch viele Museen sind wahre Fundgruben für geschmackvolle und originelle Souvenirs, ob nach wikingerzeitlichen Vorbildern oder in modernem Design.
Typisch schwedische Gaumenfreuden, die einen längeren Transport nicht übel nehmen, sind geräucherte und eingeschweißte Rentier- oder Elchwurst oder getrocknetes Rentierfleisch, der lange haltbare Ziegenkäse getost aus den Bergen von Jämtland und natürlich Knäckebrot sowie Moltebeeren-Marmelade oder -Saft.
Die schönsten Reisemonate in Schweden sind Juni, Juli und August. Der Frühling beginnt spät, selbst in Südschweden. Doch spätestens Mitte Mai, in Norrland erst Anfang Juni, explodiert der nordische Frühling: Narzissen, Kastanien, Tulpen, Rosen alles blüht gleichzeitig. Die Seen sind noch viel zu kalt zum Baden, in Lappland bedeckt sie oft noch Mitte Juni morgens eine dünne Eisschicht. Spätestens Mitte September setzt dort Nachtfrost ein, die Blätter färben sich bunt.
Mitternachtssonne
Wem es auf die langen Sommernächte ankommt: Die Sonne scheint nördlich vom Polarkreis ganztägig, z. B. in Gällivare 4. Juni– 12. Juli, in Abisko 27. Mai–15. Juli. Je weiter südlich man kommt, desto kürzer ist die Spanne des langen Tages. In Stockholm geht die Sonne im Juni kaum richtig unter, es herrscht eine Art Dämmerung.
Polarlicht (Aurora borealis)
Wenn starke Sonnenwinde auf die Atmosphäre treffen, kann man bei klarem Himmel in der Polarnacht das ›Nordlicht‹ erleben. Die beste Zeit ist zwischen Dezember und März.
Arztbesuch
Deutsche und Österreicher, die in Schweden medizinisch versorgt werden, ob im Gesundheitszentrum (vårdcentral) oder Krankenhaus (sjukhus), bekommen von ihrer gesetzlichen Krankenkasse Kosten erstattet; die Europäische Versicherungskarte sollte man dabei haben. Da in Schweden für Arztbesuch und Rezept Versicherte eine Zuzahlung leisten müssen, lohnt sich der Abschluss einer privaten Reisekrankenversicherung, die ggf. Zusatzkosten nach Vorlage der Rechnungen übernimmt. Man muss damit rechnen, ca. 200– 300 SEK für einen Arztbesuch zu bezahlen. Niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser sind teurer. Ein Sozialversicherungsabkommen mit der Schweiz besteht nicht.
Apotheken
Die Apotheken sind gut sortiert. Manche in Deutschland frei verkäuflichen Medikamente gibt es in Schweden allerdings nur auf Rezept, besonders solche mit hohem Alkoholgehalt. Wer verschreibungspflichtige Medikamente benötigt, sollte einen Vorrat mitnehmen.
Gesundheitsvorsorge
Es wird vor der Reise eine Schutzimpfung gegen die durch Zecken übertragene FSME-Erkrankung empfohlen. Auch die von Zecken übertragene Borreliose ist in Schweden weit verbreitet. Die Sonne steht im Norden von April bis September länger am Himmel als in Mitteleuropa. Ein Sonnenschutzmittel mit hohem Faktor ist also angebracht. Ebenso wichtig: Sonnenhut oder -kappe.
Grundsätzlich ist Schweden ein sehr sicheres Reiseland. Zwar ist Wildcampen in Schweden erlaubt, aber vor allem in der Nähe typischer ›Touristenstrecken‹ wie der E 6/E 20 an der Westküste sollte man auch mit Caravan und Wohnmobil für die Übernachtung unbedingt Campingplätze oder für kurze Halte vorgesehene Quick Stops anfahren. Es ist nicht ratsam, Wertsachen im Auto zu lassen, wenn man es auch nur kurz verlässt, und in Zügen oder an Bahnhöfen sollte man besonders aufpassen – Taschendiebe lieben das Gedränge.
Notruf
Polizei / Feuerwehr landesweit 112.
Beim Stichwort schwedische Küche denken die meisten zuerst an smörgåsbord. Als Erfolgsrezept, wie man eine große Schar hungriger Menschen ohne großen Personalaufwand satt bekommt, hat diese Form des Büfetts ihren Siegeszug inzwischen durch die internationalen Hotels der Welt angetreten. Es handelt sich – ein typisches Understatement – keineswegs um einen Tisch (bord) mit Butterbroten (smörgås), sondern um eine reich mit warmen und kalten Speisen gedeckte Tafel, auf der sich fast alle für die schwedische Küche typischen Gerichte wiederfinden.
Salate und eingelegter Hering
Bei den wiederholten Gängen zum Büfett kann man sich an die klassische Speisenfolge halten. Den Auftakt bildet, wie auch beim Lunch, ein Salat, der neben Salatblättern beispielsweise beim Mimosasallad süße Früchte und hartgekochtes Ei oder beim Västkustsallad Meeresfrüchte enthält. Muscheln (musslor) und Garnelen (räkor) leiten über zu den kalten Fischgerichten. Neben Räucherlachs (rökt lax) ist gravad lax die bekannteste Spezialität. Der rohe filetierte Fisch wird mit Salz und Zucker bestreut und mit Dill aromatisiert. Nach ein paar Tagen im Kühlschrank (früher wurde er eingegraben, daher der Name) ist der Fisch in der Beize kalt gegart und genussfertig. Nach diesem Rezept werden übrigens nicht nur Lachse, sondern auch andere Fische und sogar Fleisch behandelt.
Berühmt ist Schweden aber vor allem für den süß-sauer eingelegten Hering (inlagd sill). Die gängigsten Varianten sind senapssill in zitronengelber Sahnesauce mit intensivem Senfgeschmack und ansjovissillfileer, deren unverwechselbares Aroma durch Beigabe von Salpeter erzeugt wird. Außerdem gibt es noch dillsill (Dillhering), glasmästarsill (in Stücke geschnitten, mit Karotten und Zwiebeln) und viele andere Einlegevarianten. Allen gemeinsam ist die Vorliebe fürs Süße.
Brotvarianten
Heute bekommt man überall in den Supermärkten eine reiche Auswahl an ›normalen‹ Back- und Brotwaren, von italienischem Ciabatta über Sesambrötchen bis zu norddeutschem Schwarzbrot. Doch das klassische schwedische Brot ist etwas Besonderes – eine Kostprobe zeigt: Hier wurde tief in den Zucker- und Gewürztopf gegriffen. Anis, Zimt, Piment oder Fenchel finden Verwendung. Eine andere Brotspezialität neben Knäckebrot ist das norrländische tunnbröd. Das dünn ausgerollte Fladenbrot erfreut sich zunehmender Beliebtheit. In vielen Freilichtmuseen im Norden kann man zusehen, wie es im Steinbackofen gebacken wird und es gleich warm probieren – sehr empfehlenswert.
Hausmannskost
Das Smörgåsbord bietet auch oft warme Gerichte der Hausmannskost, wie etwa Janssons frestelse. Übersetzt heißt das ›Janssons Versuchung‹ und ist ein Auflauf aus Kartoffeln, Zwiebeln und Anchovis oder entsprechenden Heringsfilets. Auch die aus der Caféteria eines ›unmöglichen‹ Möbelhauses sattsam bekannten köttbullar, kleine Fleischbällchen in brauner Sahnesauce, finden sich hier wieder, ebenso wie kåldolmar, nichts anderes als die aus der deutschen Küche vertrauten Kohlrouladen.
Zu allen warmen Gerichten isst man gerne und vorwiegend Kartoffeln (potatis), die in Schweden wirkliche Delikatessen sein können, vor allem die bereits legendären kleinen mandelpotatis, die frisch aus der Erde in der Schale gekocht traditionell im Spätsommer mit Hering genossen werden. Verbreitet ist außerdem Kartoffelbrei (mos), der auch in einer Variante mit Möhren beliebt ist. Und natürlich gehört ein Schlag Preiselbeermarmelade (lingonsylt) zu vielen Fleischgerichten. Zur Hausmannskost zählt auch stekt strömming, gebratener Hering.
Wurst (korv) ist in Schweden sehr beliebt, nicht nur an den Imbissbuden. Die einer Fleischwurst ähnliche dicke falukorv ist am bekanntesten. Der Name leitet sich von der Kupfergrube in Falun ab, wo die als Arbeits - tiere zum Abpumpen des Wassers eingesetzten Ochsen schließlich zu Wurst verarbeitet werden mussten – ihr Fleisch war ziemlich zäh und daher kamen auch viele Kartoffeln mit in den Teig. Eine regionale Spezialität ist die Graupenwurst Isterband aus Småland.
Köstliches aus der Natur
Frisches Obst aus dem eigenen Land ist in Schweden erst im Hochsommer zu haben, ab Ende Juni gibt es Erdbeeren (jordgubbar), im späten Juli und August Johannisbeeren (vinbär), gern auch schwarze, die hauptsächlich für die Heimproduktion von Aufgesetztem Verwendung finden. In der Regel nicht kaufen, sondern nur selber pflücken kann man die wilden Walderdbeeren (smultron), eine an Aroma unübertroffene Köstlichkeit, nach der im Schwedischen die sogenannten smultronställen, jene Paradiese auf Erden, von denen es nicht viele gibt, benannt sind.
Blau- oder Heidelbeeren (blåbär) reifen ab August. Wer Enttäuschungen vermeiden will, sollte wissen, es gibt zum Verwechseln ähnliche blaue Beeren: Die fade schmeckende Krähenbeere ist leicht an den völlig andersartigen Blättern zu erkennen, die aussehen wie winzige Fichtenzweige. Die Rauschbeere – der Name täuscht, sie ist nicht giftig und verursacht auch keine Räusche – hat weißes Fruchtfleisch und am Wuchs sind die im Vergleich zur Blaubeere hohen Sträucher mit geschultem Blick gut zu erkennen.
Spätestens Ende August beherrschen die Preiselbeeren (lingon) vielerorts den Kiefernwald mit roten Farbtupfern. Weiter im Norden, von Jämtland bis Lappland, sollte sich mit Gummistiefeln und Mückenmittel bewaffnen, wer Moltebeeren (hjortron) pflücken will. Das ›Gold des Nordens‹ wächst nur am Rand von Mooren. Frische Moltebeeren oder Marmelade kann man natürlich auch kaufen, sie sind aber sehr, sehr teuer.
Pilzkenner werden sich über die reichlich wachsenden Birkenpilze und Rotkappen (björksopp bzw. tegelsopp) sowie Steinpilze (karljohan) freuen. Vor allem Pfifferlinge (kantareller) kommen aber zunehmend auch als Importware aus Osteuropa auf die Märkte.
Milchprodukte
Die Vielfalt der Milchprodukte in Schweden ist erstaunlich. Filmjölk heißt bei uns ›Schwedenmilch‹, schmeckt spritziger als saure Milch und wird nach den langfädigen Kulturen benannt, die sie produzieren. Die Spezialvariante långfil sollte probieren, wer in Norrland ist. Eine ideale Kombination sind gezuckerte Moltebeeren und filmjölk. Wer mehr an Süßem interessiert ist, kann als Brotaufstrich mesmör versuchen, der ebenfalls aus Milch gewonnen wird.
Viele Käsesorten hat Schweden nicht zu bieten. Ein Zentrum der Käseherstellung ist Falbygden, die Region um Falköping in Västergötland. Wer Pikantes mag, dem sei der kräftige Västerbotten empfohlen, den man in dünnen Scheiben genießt. Eine Spezialität des Berglandes an der Grenze zu Norwegen ist getost, Käse aus Ziegenmilch, dem aber häufig etwas Kuhmilch beigemischt ist. Er schmeckt völlig anders als Käse, süßlich und eher wie karamelisierte Milch.