... mit dem Flugzeug
Sardinien besitzt drei große internationale Flughäfen, die von vielen Fluggesellschaften direkt (teils mit Umsteigeverbindung in Deutschland) angeflogen werden.
Aeroporto Cagliari-Elmas (Mameli):
8 km nordwestlich von Cagliari an der SS130/SS131. Infoschalter im Ankunftsbereich, tgl. 8.30–22.30 Uhr, Tel. 070 21 12 11, www.sogaer.it. Gegenüber dem Ankunftsbereich steht das Gebäude mit den Mietwagenanbietern, daneben das Parkhaus. Der Busbahnhof liegt direkt vor der Ankunftshalle – links, wenn man das Gebäude verlässt. ARST-Busse fahren halbstündlich ins Stadtzentrum von Cagliari (Busbahnhof an der Piazza Matteotti), Abfahrt direkt vor der Ankunftshalle. Fahrkarten müssen vor Fahrtantritt am Kassenautomaten (rechts vor dem Ausgang) gelöst werden. Der Fahrer verkauft nur ausnahmsweise Tickets. Es gibt zwei Taxiunternehmen: Cooperativa Radio Taxi Quattro Mori, Tel. 070 400 10, und Radio Taxi Cagliari Rossoblu, Tel. 070 66 55. Fahrt ins Stadtzent - rum von Cagliari ca. 15 €, nach Chia ca. 85 €.
Aeroporto Olbia-Costa Smeralda:
am südöstlichen Stadtrand von Olbia an der SS125. Info-Tel. 0789 56 34 44, www.geasar.it. Busbahnhof vor dem Ankunftsbereich (Fahrkartenverkauf im Bus), rechts daneben das Gebäude mit allen Mietwagenanbietern. Busverbindungen von ARST (u. a. nach Olbia), von Deplanu (u. a. Richtung Oliena), von Nuragica Tours (Sassari/ Porto Torres), von Sun Lines (u. a. Richtung Palau) und von Turmo Travel (u. a. Alghero, Santa Teresa, Palau, Cagliari). Taxistand direkt vor der Ankunftshalle. Taxiruf in Olbia Tel. 0789 227 18, am Flughafen Tel. 0789 691 50.
Aeroporto Alghero-Fertilia:
etwa 10 km nördlich von Alghero, Tel. 079 93 52 82,www.aeroportodialghero.it. Busterminal etwa 150 m von der Ankunftshalle entfernt, ARST-Fahrkartenautomat neben der Bar im Ankunftsbereich. Busverbindungen: ARST nach Sassari u. a. inselweite Strecken, FdS nach Alghero, örtliche Linienbusse (Linea Urbana) nach Alghero; Fahrkartenverkauf im Bus.
... mit dem Schiff
Vom Festland und über Korsika gibt es zahlreiche Schiffsverbindungen. Die Fähren sind in der Hochsaison oft ausgebucht. Bei rechtzeitiger Buchung kann man eventuell von Sonderangeboten profitieren und muss sich nicht vor Ort am Ticketschalter in eine lange Warteschlange einreihen. Bei Nachtfahrten ist eine Kabine zu empfehlen, da man die Nacht sonst auf einem unbequemen Liegesessel verbringen muss.
Die wichtigsten Fährgesellschaften mit Verbindungen zum Festland: Tirrenia (www.tirrenia.it) u. a. Civitavecchia - Olbia und Genua - Porto Torres, Moby Lines (www.moby.it) u. a. Genua - Olbia und Livorno - Olbia, Sardinia Ferries (www.corsica-ferries.de) u. a. Civitavecchia - Golfo Aranci und Livorno - Golfo Aranci, Grandi Navi Veloci (www.gnv.it) Genua - Olbia und Genua - Porto Torres, Grimaldi Lines (www.grimaldi-lines.com) Civitavecchia - Porto Torres. Internationales Portal aller Fährverbindungen rund ums Mittelmeer: www.traghetti.com.
... mit dem Autozug
DB-Autozug-Terminals gibt es in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hildesheim, Neu-Isenburg, Lörrach und München. Die Autozüge fahren u. a. nach Alessandria (Piemont), von wo es noch 60 km zum Fährhafen in Genua sind.
Sardinien bietet Unterkünfte für jeden Geschmack, vom einfachen Privatzimmer bis zur Nobelherberge mit Luxussuite. Das Angebot konzentriert sich zwar auf die Küstenregionen, aber auch im Landesinneren gibt es vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten. Gerade hier lässt sich das wahre Sardinien entdecken und es bietet sich die Gelegenheit, mit Land und Leuten in Kontakt zu treten.
Die touristischen Urlaubsgebiete und Ferienkomplexe am Meer sind zwar meist recht gefällig im neosardischen Baustil angelegt, doch von künstlichem Charakter. Das Preisniveau ist insgesamt eher gehoben, aber Privatzimmer (B&B), Agriturismo-Höfe und Ferienhäuser bieten oftmals preiswerte Alternativen zu den Hotels. In den Sommermonaten Juli und August ist fast alles ausgebucht und die Preise klettern entsprechend, während das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Nebensaison eher stimmt.
Hotel
Die Hotels werden in fünf Kategorien eingeteilt, die sich an formalen Ausstattungsmerkmalen orientieren, jedoch nichts über den Wohlfühlfaktor verraten. So gibt die Anzahl der Sterne zwar eine ungefähre Orientierung über den Standard des Hauses, sagt aber letztlich nichts über die Atmosphä re. Hotels sollten immer vorab gebucht werden – nichts ist so teuer wie ein Hotelzimmer, das man erst vor Ort nimmt! Bei der Buchung lohnt sich ein Preisvergleich im Internet, die Unterschiede können enorm sein.
Die Preise beginnen bei etwa 60 € für das Doppelzimmer in der Nebensaison. Reiseveranstalter haben günstige Online-Kontingente, die deutlich unter den Preisen einer direkten Buchung über die Website des Hotels liegen. Bewertungsportale sind leicht manipulierbar und nicht unbedingt so objektiv, wie es den Anschein hat.
Agriturismo
Zu den schönsten Unterkünften auf Sardinien gehören agriturismi. Dies sind Bauernhäuser oder Gutshöfe in ländlicher Umgebung, wo man meist komfortabel in einem separaten Trakt oder Ferienhaus wohnt. Oftmals bieten diese Privatquartiere das denkbar beste Preis-Leistungs-Verhältnis – eine persönliche Atmosphäre, gepflegte Zimmer, Ruhe und dazu meist eine ausgezeichnete und reichhaltige Küche, die authentischer nicht sein könnte. Halbpension ist dann empfehlenswert, wenn man den Abend in Ruhe genießen und nach dem Essen nicht mehr fahren möchte. Ein Mindestaufenthalt von zwei Tagen (in der Hochsaison auch länger) ist oftmals üblich. Ein Doppelzimmer mit Frühstück kostet je nach Saison 50–80 €, die Halbpension pro Person etwa 40–70 €. Internetportale wiewww.turismoverde.it, www.terranostra.it undwww.agriturismo.it/sardegna bieten gute Suchfunktionen.
Bed & Breakfast
Privatzimmer, nach angelsächsischem Vorbild B&B genannt, sind inzwischen auf Sardinien weitverbreitet und eine preiswerte Übernachtungsmöglichkeit. Die Zimmer sind in der Regel sehr ordentlich, manchmal übersteigen sie sogar Hotelstandard. Die Preise liegen ca. zwischen 40 und 80 € fürs Doppelzimmer – Frühstück natürlich inklusive.
In den Ortschaften sind die B&Bs in der Regel auf Informationstafeln und Wegweisern als Bed & Breakfast oder affita camere ausgewiesen, allerdings ist eine vorherige Buchung (am besten per E-Mail oder auch telefonisch) ratsam, da die Häuser ja nur wenige Zimmer vermieten. Am besten orientiert man sich vorab im Internet. Hier findet man B&Bs über die Links der örtlichen Fremdenverkehrsbüros (Pro Loco u. ä.).
Eine gute Adresse sind auch B&B-Portale wiewww.anbba.it, www.insardegnabb.it oder www.bed-breakfast-sardegna.com, wo man gezielt nach Orten oder Regionen suchen kann.
Ferienhäuser und Apartments
Über verschiedene Reiseveranstalter lassen sich auch Ferienhäuser oder Apartments buchen, die sich auf Sardinien großer Beliebtheit erfreuen. Außer den privaten Ferienhäusern sind es meist Feriendörfer, die vor allem an der Ostküste (San Teodoro/Budoni, Costa Rei, Costa Smeralda) sehr verbreitet sind. Für Familien oder wenn man zu mehreren bucht, sind Ferienhäuser eine preiswerte Alternative zu Hotels, da man auch selbst kochen kann. Üblich ist allerdings ein Mindestaufenthalt von einer Woche, sodass man standortgebunden ist.
Eine rechtzeitige Buchung ist empfehlenswert, da in der Hochsaison alles ausgebucht ist und sich auch in der Nebensaison die Suche vor Ort mühsam gestalten kann. Die Preise liegen je nach Größe und Ausstattung pro Woche bei 250 € aufwärts für 4 Personen (Nebensaison) bis über 700 € (Hauptsaison); nur an der Costa Smeralda ist das Preisniveau deutlich höher.
Camping
Wild campen ist auf Sardinien verboten. Dafür stehen aber rund 90 Campingplätze zur Auswahl, meist an den Küsten, vereinzelt auch im Landesinneren. Auch Wohnmobilisten finden hier gute Plätze. Oft werden auf den Plätzen auch einfache Bungalows vermietet.
Allerdings ist die Campingsaison nur kurz und die meisten Plätze sind lediglich zwischen Mitte Mai und Ende September geöffnet. Einen Überblick verschaffen www.camping.it und das deutschsprachige Forumwww.campingsardinien.de, wo man auch viele Bewertungen findet.
Über 50 Plätze sind in der Vereinigung Faita Sardegna zusammengeschlossen: Via Is Orrosas, 08040 Lotzorai, Tel. 0782 66 94 61, www.faitasardegna.it (mit der Möglichkeit, online zu buchen).
Canyoning
Enge Schluchten (ital. forra; so heißt die Sportart auch) mit Sturzbächen sind fürs Canyoning wie geschaffen. Insbesondere der Supramonte ist ein herrliches Canyoningrevier. Grandios ist die Durchquerung der Gorroppu- Schlucht mit Seilen und Gurten. Canyoning wird organisiert angeboten von www.keyasardegna.it (Via Tirana 74, 09047 Selargius; Exkursionszentrum: Orosei, Tel./Fax 0784 982 95).
Golf
Auf Sardinien gibt es drei 18-Loch-Golfplätze: Pevero Golf Club Costa Smeralda (Porto Cervo, Tel. 0789 95 80 00, www.golfclubpevero.com), Is Molas Circolo Golf (S. Margherita di Pula, Tel. 070 924 10 06,www.ismolas.it) und Club Is Arenas (Narbolia, Tel. 0783 520 36,www.isarenas.it).
Kanu und Kajak
Auch auf den großen Flüssen und Stauseen ergeben sich Möglichkeiten für den Wassersport, vor allem für Kanuund Kajakfans. Am schönsten sind die Fahrten im Frühjahr, wenn der Wasserstand noch hoch ist. Beliebte Stauseen sind der Lago Omodeo am Tirso, der Lago di Gusana in der Barbagia und der Lago del Coghinas in der Gallura. Der Wasserstand der Seen reicht im Gegensatz zu dem der Flüsse meist ganzjährig aus. Auch das Küstenkanuwandern (Sea Kayaking) ist beliebt.
Klettern
Die schroffen Felswände des Supramonte, auch ›Sardische Dolomiten‹ genannt, sind zum Klettern ideal. Fast senkrecht ragen die Klippen am Meer auf, ein atemberaubendes Erlebnis. Mit vielen 8a- und 8b-Routen sind Klettertouren im Supramonte eher etwas für Topclimber, aber man findet auch Anfängerpartien. Bekannteste Kletterbasis ist Cala Gonone. Viele Infos auf www.sardiniaclimb.com.
Mountainbiking
Mountainbiking macht auf Sardinien richtig Spaß, erfordert aber gute Kondition – die Berge haben es in sich! Zur Sicherheit sollte man neben Karte und Kompass auch ein GPS mitnehmen, da das Gelände abseits der Straßen schnell unübersichtlich wird. Viele Routeninfos auf den Seiten von Roberto Zedda, Präsident des Bike Club Sardegna:www.bikesardegna.it. Verleih von Rädern, GPS-Touren und geführte Touren: Ichnusa Bike, Via Sassari 26, 09123 Cagliari, Tel. 070 857 03 70,www.ichnusabike.it.
Segeln
Die Gewässer um Sardinien sind ein herrliches, aber auch anspruchsvolles Segelrevier. Dazu tragen die abwechslungsreichen Küsten, vorgelagerte Inseln und einsame, nur mit dem Boot erreichbare Buchten bei. Rund um die Insel kann man rund 40 Jachthäfen ansteuern. Etwa drei Wochen braucht man für einen Segeltörn rund um Sardinien. Die Liegegebühren sind allerdings sehr unterschiedlich. Für eine Jacht mittlerer Größe nimmt die noble Marina di Porto Cervo im Sommer rund 300 € pro Nacht. Wer kein eigenes Segelboot besitzt: Auch Jachtcharter ist möglich.
Surfen
Fast 2000 km Küste mit vielen Traumstränden, dazu das kristallklare Meer, lohnende Tauchgründe und verlässliche Seewinde lassen die Herzen aller Freunde des Wassersports höherschlagen. Einige der besten Surfspots Eu - ropas liegen an der Nordküste zwischen dem Capo Testa und Palau, wo der Maestrale lange Wellen anrollen lässt. Der internationale Szenetreff Porto Puddu steht bei den Windsurfern besonders hoch im Kurs. Auch die Westküste ist mit ihren oftmals auflandigen Winden ein gutes Windsurfrevier, so am Capo Manno und in Putzu Idu. Wenn an der Südküste der Scirocco aus Afrika herüberweht, sind auch hier die Voraussetzungen ideal, ganz besonders an der Costa del Sud und am Capo Carbonara bei Villasimius. Detaillierte Spotinfos aufwww.surfspot.de.
Tauchen
Die Unterwasserwelt Sardiniens verlockt zu spannenden Tauchgängen. Zwar wird man hier nicht wie am Roten Meer von bunten Fischen umschwärmt, aber Meeresbewohner aller Art, bizarre Felsen, Grotten und sogar Schiffswracks lassen sich beim Tauchen entdecken. In vielen Ferienorten am Meer gibt es Tauchbasen, wo man erfahrene Tauchführer findet und sich die Ausrüstung ausleihen kann. Für das Tauchen mit Flasche ist keine besondere Genehmigung erforderlich. Viele Infos rund ums Tauchen: www.subsardegna.it. Interessant auch die Seiten von Egidio Trainito, dem Vorsitzenden des sardischen Tauchverbands:www.egidiotrainito.it.
Öffnungszeiten
Banken: Mo–Fr 8.20–13.20 u. 14.30–16 Uhr
Läden: Mo–Sa 9–13 u. ca. 16–19.30 Uhr. Im August oft Betriebsferien.
Museen, archäologische Stätten: meist ab 9 Uhr geöffnet, manchmal während der Mittagspause und in der Regel Mo geschlossen.
Post: Mo–Sa 8.20–13.20 Uhr, große Postämter haben durchgehend bis 18.30 Uhr geöffnet (außer Sa Nachmittag)
Geld
Währung ist der Euro. In allen Städten stehen Automaten, wo man mit EC/Maestro- oder Kreditkarte samt PIN Bargeld bekommt (meist maximal 200 € pro Auszahlung). Oft kann man auch mit Kreditkarte bezahlen.
Sardinien besitzt ein typisch mediterranes Klima mit trocken-heißen Sommern, in denen die Temperaturen landeinwärts auf über 40 °C klettern, und gemäßigten Übergangsjahreszeiten. Im Winter kann es durchaus recht sonnig, aber ziemlich nass und kalt sein; gelegentlich fällt Schnee bis in Höhenlagen von unter 1000 m. Das milde, ausgeglichenere Küstenklima kontrastiert mit dem fast kontinentalen Klima im Landesinneren der großen Insel. In den Bergen ist es generell kühler und feuchter. Der Süden Sardiniens ist insgesamt etwas wärmer und trockener als der Norden.
Zu allen Jahreszeiten kann der starke, oft stürmische Nordwestwind Maestrale wehen. Heiß, feucht und staubig ist der von Südosten kommende Scirocco, der vor allem im Sommer weht und die Wüstenglut Afrikas bringt. Der Himmel ist dann grau, oft liegt Saharasand in der Luft. Mit klarer Sicht und wolkenlosem Himmel verbunden ist der kräftige, von Westen wehende Ponente. Zuverlässige Wettervorhersage unter:http://sardinienwetter.com und www.sar.sardegna.it (amtlich).
Apotheken
Apotheken sind in der Regel an dem grünen Schriftzug Farmacia und einem grünen Kreuz erkennbar. Falls geschlossen, findet man immer einen Hinweis auf die nächste diensthabende Apotheke.
Ärztliche Versorgung
Deutsche, Österreicher und Schweizer sind in Italien über die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) versichert, Details hierzu sind bei der eigenen Krankenkasse zu erfahren. Die elektronische Gesundheitskarte mit Chip hat auf der Rückseite die EHIC. In der Praxis wird die Karte allerdings nur von Vertragsärzten und Vertragskrankenhäusern akzeptiert. Ansonsten muss man die Rechnung erst einmal selbst begleichen. Der Abschluss einer Auslandsreisekrankenversicherung ist empfehlenswert, da sie auch – je nach Police – Unfallschutz und Rücktransport einschließt.
Im Krankheitsfall kann man einen Arzt (medico), ein Krankenhaus (ospedale) oder eine Azienda Sanitaria Locale (ASL) aufsuchen, die es in jeder Provinz gibt (Cagliari, Sassari, Olbia, Oristano, Nuoro, Sanluri, Lanusei und Carbonia). In größeren touristischen Zentren gibt es von Juni bis September meist auch einen medizinischen Notdienst für kleinere Beschwerden, die Guardia Medica Turistica. Bei einem akuten Notfall steuert man am besten die Notaufnahme (pronto soccorso) des nächstgelegenen Krankenhauses an.
Übersicht aller medizinischen Anlaufstellen: www.sardegnasalute.it.
Baden
Strände sind in der Regel nicht bewacht. An steinigen Stränden muss man sich vor Seeigeln in Acht nehmen. Insekten: Stechmücken (zanzare) kommen im Frühjahr und Frühsommer vor, übertragen aber keine Krankheiten. Zecken können in manchen Gegenden auftreten.
Kriminalität
Sardinien ist im Vergleich zu anderen Regionen Süditaliens ein relativ sicheres Reiseziel, doch im Großraum Cagliari ist besondere Vorsicht geboten. Es versteht sich von selbst, dass man keine Wertsachen im Auto lässt.
So vielgestaltig wie die Landschaften, so vielfältig ist die Insel auch in kulinarischer Hinsicht. Die herzhafte sardische Küche geht mit der exquisiten italienischen Kochkunst eine wunderbare Synthese ein. Im Landesinneren bevorzugt man schmackhafte Pastaspezia - litäten und deftige Fleischgerichte, während an den Küsten Fisch (der leider rar geworden ist) und Meeresfrüchte überwiegen.
Antipasti
Wie überall in Italien besteht ein richtiges Mittagessen (pranzo), insbesondere aber das Abendessen (cena) aus mehreren Gängen. Zu den beliebten Vorspeisen (antipasti) gehören Schinken (prosciutto) und Hartwurst (salsiccia sarda), die zusammen mit Oliven, Schafskäse (pecorino) und gegrilltem Gemüse gereicht werden. Der Schafskäse kann entweder gereifter Hartkäse (pecorino staggionato) oder der köstliche quarkähnliche Frischkäse Ricotta sein. Dazu isst man gerne das hauchdünne Hirtenbrot pane carasau (runde Scheiben) oder pane pistoccu (eckige Scheiben). Manchmal wird es aufgewärmt mit einigen Tropfen Olivenöl und etwas Salz serviert. Dazu mundet ein Wein ganz vorzüglich. An der Küste isst man auch gerne cozze (Miesmuscheln) und aragoste (Langusten).
Primo Piatto
Der erste Gang besteht aus Pasta. Typisch sardisch sind die malloreddus (italienisch gnocchi sardi), winzige Nudeln, die mit Fleisch und Toma tensauce angerichtet werden, sowie sardische Ravioli (colunzones oder culurgiones), die mit Ricotta, Fleisch oder Kräutern gefüllt sind. Nudelgerichte werden auch manchmal mit bottarga (Rogen aus Meeräschen) aromatisiert. Hierzu wird – wie auch bei anderen Pastavariationen mit Meeresfrüchten – kein Parmesan gereicht. Beliebt ist auch ein Risotto, das mit Safran (zafferano) gewürzt wird. Auch das pane carasau ist als erster Gang schmackhaft: In Brühe aufgeweicht und mit Tomatensauce, reichlich Schafskäse sowie einem Spiegelei angerichtet wird es als pane frattau selbst in besseren Restaurants serviert.
Secondo Piatto
Der zweite Gang besteht aus einem Fleisch- oder Fischgericht. Besonders geschätzt ist gebratenes Fleisch (arrosti), insbesondere knuspriges Spanferkel vom Spieß (porcheddu, ital. porchetto), Lamm (agnello) und Wildschwein (cinghiale). Bei den Fischen beliebt sind Goldbrasse/Dorade (ora ta), Wolfsbarsch (spigola), Seezun ge (sogli - ola) und Thunfisch (ton no). Als Beilage werden gerne Gemüse und ofengebackene Rosmarinkartoffeln gereicht.
Kulinarischer Abschluss
Eine Spezialität sind die sebàdas (seàdas), mit Ricotta gefüllte Teigtaschen. In Öl ausgebacken und mit Honig bestrichen, werden sie heiß als Nachspeise serviert. Manchmal werden auch dolci sardi gereicht. Das köstliche sardische Feingebäck gibt es in großer regionaler Vielfalt. Abgerundet wird ein Menü mit einem Espresso, schlicht caffè genannt. Normalerweise trinken die Sarden danach keinen Wein mehr, aber als digestivo darf es noch ein verdauungsfördernder Mirto oder Filu’e Ferru sein. Der Mirto, ein aromatischsüßer Myrtenlikör, sollte immer gut gekühlt serviert werden. Filu’e Ferru ist ein klarer Tresterbranntwein, der temperiert gereicht wird.
Getränke
Eine ähnliche Vielfalt wie bei den Speisen gibt es auch bei den Weinen Sardiniens. Bekannte Insel-Rebsorten sind der Vermentino, ein trockener Weißwein, weich im Geschmack mit leicht bitterem Abgang, ausgezeichnet zu Schalentieren und Meeresfrüchten passend, und der berühmte Cannonau, ein schwerer vollmundiger Wein von rubinroter, mit zunehmendem Alter orangeroter Farbe, der sich durch eine die Säure ausgleichende Samtigkeit auszeichnet und fruchtig schmeckt, hervorragend zu dunklem Braten und Wild passend. Hinzu kommen viele weitere Rebsorten. In Restaurants ist es üblich, Flaschenweine zu bestellen. Schon ab ca. 12 € pro Flasche sind sehr ordentliche Weine zu haben. Nur in einfachen Trattorien und Pizzerien wird offener Wein (vino sfuso) in Karaffen serviert. Auch Bier (birra) wird zunehmend getrunken.
Wasser ist entweder als stilles Wasser (acqua minerale naturale) oder mit Kohlensäure (acqua minerale gassata oder frizzante) erhältlich.
Frühstück
Nach einem üppigen Abendmahl, wie es in Italien üblich ist, steht kaum jemandem morgens der Sinn nach einem besonders ausgiebigen Frühstück. Es fällt daher traditionell bescheiden aus. Allerdings hat sich die Gastronomie mancherorts auf das Frühstücksverhalten der Touristen eingestellt. In besseren Hotels, aber auch vielen agriturismi und manchen B&Bs bekommt man inzwischen ein recht üppiges Frühstück (süß und herzhaft).