Die Lufthansa fliegt nur noch im Süd-Sommer, d. h. im deutschen Winter, direkt nach Kapstadt. Ansonsten geht alles über das Star-Alliance-Drehkreuz Johannesburg, wobei der Weiterflug dann immer mit South African Airways (SAA) ist, und nicht nur einfach mit einem Zwischenstopp, sondern mit Umsteigen und Zollabfertigung. Das Gepäck muss neu eingecheckt werden, die Gesamtreisezeit beträgt dann über 15 Stunden. Beim Nonstop-Flug sind es etwa 11,5 Stunden. Air Berlin operiert von München aus. South African Airways (SAA) fliegen in Kooperation mit Lufthansa mehrmals wöchentlich ab Frankfurt, Hamburg und München via Johannesburg nach Kapstadt.
Die Flugpreise liegen in der Economy Class in der Nebensaison bei ca. 700 €. Günstig fliegt auch die Air France nach Kapstadt, allerdings via Paris. Von Österreich (Wien, Salzburg, Klagenfurt) und der Schweiz (Bern, Basel, Genf und Zürich) gibt es regelmäßige Flüge (ab 700 €) nach Johannesburg, mit Anschluss nach Kapstadt. Deutsche, Österreicher und Schweizer benötigen für einen Aufenthalt von bis zu drei Monaten einen Reisepass, der bei der Ankunft in Südafrika noch mindestens sechs Monate gültig sein muss. Weitere Informationen erteilen die diplomatischen Vertretungen Südafrikas.
Bei der Einreise nach Südafrika muss der Reisepass noch mindestens drei freie Seiten aufweisen. Kinder benötigen eigene Reisepässe. Es ist bereits vorgekommen, dass Besuchern, die diese Vorschriften nicht beachteten, die Einreise verweigert wurde!
In Südafrika gibt es eine Fülle an stilvollen und außergewöhnlichen Unterkünften: von luxuriösen Hotels über exklusive Lodges zu kleinen, gemütlichen Guest Houses und Bed & Breakfasts, die meist von den Besitzern selbst gemanagt werden, nur über wenige Zimmer verfügen und oft in restaurierten, historischen Gebäuden untergebracht sind.
Nachdem private Lizenznehmer zugelassen wurden, hat sich die Qualität der Unterkünfte in den Nationalparks des Landes deutlich verbessert. Ein Paradebeispiel dafür ist das Gorah Elephant Camp im Addo Elephant National Park in der Eastern Cape Province.
Die Buchung von Nationalpark-Unterkünften erfolgt über South Africa National Parks (SANP) in Tshwane: Tel. 012 428 91 11, Callcenter: Mo–Fr 7.30–17, Sa 8–14 Uhr, www.sanparks. org. Beim Parkbesuch unbedingt die Buchungsbestätigung mitbringen. Parkunterkünfte lassen sich am einfachsten übers Internet buchen. Da sie in der Hochsaison oft ausgebucht sind, möglichst einige Monate vor Reiseantritt reservieren.
Wer sehr entdeckungsfreudig ist, fährt einfach drauflos und versucht gegen Abend eine Unterkunft zu finden. Sehr viel besser ist es allerdings, die Übernachtungsplätze und spezielle Restaurants entweder per E-Mail oder in heimischen Reisebüros, die oft eine große Anzahl an Hotels, Gästehäusern und Bed & Breakfast-Plätzen in ihrem Angebot haben, zu buchen. Basisquartiere für mehrere Tage empfehlen sich in den Drakensbergen, im und an der Peripherie des Kruger National Park, in Durban, Kapstadt, im Weinland und an der Garden Route. Von dort lassen sich dann schöne Tagesausflüge mit dem Mietwagen machen.
Für denjenigen, der nichts selbst organisieren will, gibt es diverse, kombinierte Südafrika-Trips, entweder in großen, bequemen Überlandreisebussen oder in kleinen Gruppen im Minibus, wo manchmal nur ein oder zwei Paare zusammen mit dem Reiseleiter unterwegs sind – die individuellste Art und Weise, pauschal zu reisen.
Hotels
Hotels gibt es in Südfrika in allen Preisklassen. Sie werden zwar mit ein bis fünf Sternen klassifiziert, es gibt aber vor allem in Johannesburg, Tshwane (Pretoria), Kapstadt und der Kap-Provinz einige wunderschöne, oft historische Landhotels und Guest Houses, die auf eine solche Klassifizierung verzichten. Trotzdem erreichen sie, oft aufgrund ihres sehr persönlich gehaltenen Service, ihres geschmackvollen Interieurs und der wunderschönen Lage Fünf-Sterne-Ni veau. Einige Hotels haben sich zu kleineren Gruppen zusammengeschlossen.
Bed & Breakfast (B&B)
Bed & Breakfast-Unterkünfte stehen in Südafrika synonym für Hostels. Sie haben in den letzten Jahren in Südafrika große Verbreitung gefunden. Im Vergleich zu ihren Pendants in Europa sind sie meist erheblich komfortabler, zudem oft in historischen Gebäuden untergebracht und sehr persönlich geführt und bieten so gute Kontaktmöglichkeiten mit Südafrikanern. Bed & Breakfasts sollten spätestens einen Tag vor der Ankunft gebucht werden. Auflistungen von B&Bs unter www.bnbfinder.co.za und www.bedandbreakfast.co.za.
Ferienwohnungen
In Südafrika laufen meist private, voll ausgestattete Wohnungen und Häuser unter dem Begriff ›self catering‹. Einige Agenturen vermitteln solche Unterkünfte: Auskunft erteilen die Tourismusbüros der einzelnen Orte.
Camping
In gut ausgestatteten Caravanparks gibt es die Möglichkeit, im Zelt, Wohnmobil oder in preisgünstigen Chalets, Rondavels (komfortablen Rundhütten) und Zimmern zu übernachten.
Nationalparks und Naturreservate
In den Nationalparks und Naturreservaten Südafrikas liegen die idyllischsten Campingplätze. Da die Parkunterkünfte in der Hochsaison oft ausgebucht sind, sollte man sich möglichst bereits einige Monate vor der geplanten Tour Schlafplätze sichern. Infos und Buchungsformulare zu den Naturreservaten (nature reserves), die von Cape Nature Conservation unterhalten werden, finden sich hier: www. capenature.org.za.
Bars etc.
In den großen Städten finden sich Bars, Tanzclubs etc. unterschiedlicher Ausrichtung. Gespielt wird von House über Hip Hop bis Reggae und in Kapstadt natürlich Jazz. Alles, was gerade angesagt ist.
Gay and Lesbian
Während der Apartheid gab es keine offene Schwulen- und Lesbenszene. Heute ist Südafrikas Verfassung eine der wenigen, die die Freiheit der sexuellen Orientierung garantiert. Kapstadt gilt als homosexuelles Mekka auf dem Kontinent. Gail ist die Code-Sprache schwuler Kapstädter.
Die Lesbenszene ist etwas weniger offen als die der Schwulen. Café Manhattan in Green Point veranstaltet am letzten Donnerstag jeden Monats eine Frauennacht. Im Februar findet das Out in Africa (www.oia. co.za) statt, ein Schwulen- und Lesben- Filmfestival. Im Dezember kämpft jeder um Ti ckets für die Party des Mother City Queer Projects (www.mcqp.co.za).
Bei Cape Town Tourism in der City und in der Waterfront gibt es kostenlos die ›Pink Map‹ und den ›Cape Gay Guide‹, die auflisten, was die Mother City homosexuellen Besuchern zu bieten hat: Clubs, Restaurants, Gästehäuser. Das am Kiosk und im Zeitschriftenhandel erhältliche Magazin ›Cape etc.‹ enthält Veranstaltungstipps für Schwule (www.capeetc.com, 24,95 Rand).
Die besten Adressen in Kapstadt:
Bronx Bar, 22 Somerset Rd., De Waterkant, Tel. 0 21/4 19 92 16, www.bronx.co.za;
Café Manhattan, 74 Waterkant St., De Waterkant, Tel. 0 21/4 24 02 50, www.manhattan.co.za;
On Broadway, 88 Shortmarket St., Tel. 0 21/4 24 11 94, Mo–Sa 9 –18 Uhr, www.onbroadway.co.za.
Freizeit
Südafrikaner aller Hautfarben sind sportbegeistert. Die früher rein ›weißen‹ Nationalsportarten sind Rugby und Cricket; Fußball (soccer), einst ›schwarzer‹ Township-Sport, gewinnt immer mehr an Bedeutung – vor allem seit der Fußballweltmeisterschaft, die 2010 zum ersten Mal in der FIFA-Geschichte auf dem Schwarzen Kontinent stattfand.
Tennisturniere und Grand-Prix- Rennen werden begeistert kommentiert. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Südafrika schon in einigen Jahren wieder ein eigenes Formel-1-Rennen veranstalten wird. Erstmals wurde in Südafrika 1962 ein Grand Prix ausgetragen, zuletzt 1993 in Kyalami bei Johannesburg. Zu den zahlreichen Sportarten in Südafrika gibt es eine ausführliche Website: www.southafrica.co.za/sport.
Wellness
Camelot unterhält die meisten Wellnesszentren im Land. Unter www.camelothealth.co.za gibt es ausführliche Infos und eine Liste mit Hotels, deren Spas von Camelot geführt werden. Viele Wellnesszentren heißen auch Tagesgäste willkommen.
Bücher
Die größte Auswahl an Büchern, Landkarten und Magazinen bietet Exclusive Books (www.exclus1ves.co.za) mit Filialen im ganzen Land. Vorteil: Zu jedem Bookshop gehört ein Seattle Coffee Shop, der ausgezeichnete Cappuccinos und Espressos serviert. Die deutsche Buchhandlung in Kapstadt (Ulrich Naumann, 17 Burg St., Tel. 0 21/4 23 78 32, Mo–Fr 8.30–17.30, Sa 8.30–13 Uhr) führt deutsche Bücher sowie aktuelle deutsche Zeitungen und Zeitschriften.
Safaribekleidung und -ausrüstung
Die Filialen von Cape Union Mart (www.capeunionmart.com) statten seit 1933 Wanderer, Kletterer, Safarigänger usw. mit hochwertigen, aber preisgünstigen Hemden, Hosen, Jacken, Schnürstiefeln usw. aus. Das Geschäft mit Ursprung in Kapstadt hat dort auch die meisten Läden, mittlerweile findet sich aber in jeder größeren Shopping Mall in Südafrika ein Cape Union Mart.
Einer der günstigsten Plätze, um internationale und südafrikanische Markenbekeidung und -ausrüstung zu kaufen, ist Access Park (Chichester Rd., Kenilworth, Tel. 0 21/ 6 83 58 85, www.accesspark.co.za, Mo–Fr 9–17, Sa 9–15, So 10–14 Uhr) in Kapstadt. Hersteller wie Levis, Puma, Adidas, Jeep, Caterpillar, Nike, Cape Union Mart usw. verkaufen hier in Fabrikgeschäften ihre Produkte zum großen Teil für weniger als die Hälfte verglichen mit den Preisen in schickeren Malls.
Souvenirs
An den Urlaub zurückerinnern lassen CDs südafrikanischer Interpreten, wie Miriam Makeba, Hugh Masekela oder Johnny Clegg. Typisch für Südafrika ist die Township- Art, aus Blechabfällen, Draht und Plastik gefertigte Einzelstücke. In den Townships kann man handbedruckte Stoffe meterweise oder bereits zu Kissen oder Hemden verarbeitet erstehen.
Wertvolle und einzigartige Mitbringsel sind die herrlich gestylten, silbernen Besteckkreationen von Carrol Boyes und das afrikanisch- bunte Geschirr von Clementina van der Walt. In den Antiquitäten- und Trödelläden lohnt vor allem altes Silber, Geschirr und Kristallglas den Kauf. Naturgemäß teurer als das Gros der Mitbringsel, aber deutlich günstiger als in Europa sind Gold- und Diamantenschmuck.
Mehrwertsteuer-Rückerstattung
Touristen können sich die in Südafrika bezahlten 14 % Mehrwertsteuer (VAT) bei der Ausreise in ihrer Landeswährung oder in Rand zurückerstatten lassen. Es gilt dabei einiges zu beachten: Mehrwertsteuer gibt es nur für Güter zurück, die tatsächlich ausgeführt werden, also Bücher, Kleidungsstücke, Schmuck, Diamanten, Kunsthandwerk usw., nicht für Restaurant-, Hotel- oder Mietwagen- Rechnungen. Die erworbenen Güter müssen bei der Ausreise am Flughafen vorzeigbar sein, also nicht irgendwo im Hauptgepäck versteckt sein. Die netten Frauen am Schalter wollen allerdings meist nur ein bis zwei der erworbenen Dinge sehen. Zurückerstattet wird ab einem Gesamteinkaufspreis von 250 Rand.
Zu jeder Ware muss eine Steuerrechnung vorliegen, die der Verkäufer ausstellt. In der Rechnung müssen aufgeführt sein: das Wort Steuerrechnung (tax invoice), der berechnete Mehrwertsteuerbetrag oder eine Bestätigung, dass der Gesamtpreis der Waren die MwSt. beinhaltet, die VAT-Nummer, den Namen und die Adresse des Verkäufers, eine genaue Beschreibung der gekauften Güter, eine Steuerrechnungsnummer, das Ausstellungsdatum und der Preis der Güter in Rand. Bei Waren, deren Wert 500 Rand übersteigt, müssen Name und Adresse des Käufers auf der Rech nung erscheinen.
Was im ersten Moment kompliziert klingt, ist bei den meisten Verkäufern mittlerweile Routine, und der Aufwand lohnt sich, vor allem für Shopping-Fans.
VAT-Büros
VAT-Büros gibt es an den Flughäfen von Kapstadt, Johannesburg und Durban. Vor dem Einchecken geht man mit den Rechnungen und den erworbenen Gütern zu dem ausgeschilderten VAT Refund Office, wo nach einer Stichprobenkontrolle ein Rand-Scheck über den Mehrwertsteuer-Rückerstattungsbetrag ausgestellt wird. Dieser kann nach dem Einchecken an einem weiteren VAT-Schalter hinter der Passkontrolle eingelöst und entweder in Rand (für den nächsten Südafrika-Trip) oder mit gewaltigem Kursverlust in der jeweiligen Landeswährung ausgezahlt werden. Weitere Infos: www.taxrefunds.co.za.
Öffnungszeiten
Die üblichen Öffnungszeiten von Geschäften sind werktags 8–17, Sa 8–13 Uhr. Einkaufszentren in größeren Städten schließen auch samstags erst um 18 Uhr. Manche Supermärkte in größeren Städten haben auch sonntags geöffnet.
Südafrika liegt in der südlichen Hemisphäre, die Jahreszeiten sind also denen auf der Nordhalbkugel entgegengesetzt. Dezember und Januar ist Hauptferienzeit. Die Küstenorte sind dann ziemlich gut besucht. Die schönsten Tage liegen im Süd-Herbst (Mai und Juni), dann ist es tagsüber warm, nachts kühl. Wanderer ziehen diese Zeit und den Süd-Frühling (Ende August bis Ende September) vor. Anfang Juli bis Ende September kann es im ganzen Land recht kalt werden, in der westlichen Kapregion ist dann Green Season. Es regnet häufig, zwischendurch scheint die Sonne, alles blüht und sprießt, und in den Restaurants und Guest Houses gibt es Glühwein am offenen Kaminfeuer und eine heimelige Atmosphäre.
Im Süd-Winter fällt dann sogar Schnee. Als ›schneesicher‹ gelten die Drakensberge in KwaZulu/Natal und die Cederberge im Western Cape. Die Bekleidung richtet sich nach den Jahreszeiten: Leichte und luftdurchlässige Textilien, dazu ein Pullover und festes Schuhwerk für Wanderungen, im Winter ein Goretex-Anorak. Südafrikaner sind meist sehr leger angezogen. In guten Restaurants sind Shorts, T-Shirts und Turnschuhe allerdings unangebracht.
Malaria stellt in den östlichen Landesteilen, vor allem im Kruger National Park, ein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko dar. Da einige der Krankheitserreger resistent gegenüber Medikamenten sind, werden oft Kombina tionspräparate mit zum Teil heftigen Nebenwirkungen verabreicht. Ansonsten gilt es, die Stiche zu vermeiden, was geschehen kann durch: Tragen von langärmeligen Hemden und langen Hosen, sobald die Dämmerung einsetzt, besser helle als dunkle Farben; Abbrennen der grünen, übel riechenden Moskitospiralen, allerdings nur im Freien, in Häusern empfiehlt sich Tea-Tree- oder Lavendelöl in einer Duftlampe sowie ein paar Tropfen auf das Bettzeug und die Glühbirnen im Zimmer, das mögen die ›Mossies‹ genauso wenig wie den Geruch der Haut nach der Einnahme von Knoblauchpillen. Die Krönung des mechanischen Schutzes ist nach wie vor das klassische Moskitonetz.
Die medizinische Versorgung in Südafrika ist in den privaten Krankenhäusern (medi clinics) über europäischem Niveau, bei deutlich niedrigeren Preisen. Was bei kosmetischer Chirurgie und Augen- Laserbehandlungen zu einem regelrechten Medi-Tourismus geführt hat.
Die Kriminalität im Land ist relativ hoch, findet allerdings zum größten Teil in den Townships der Städte statt. Auf bestimmte Dinge sollte man als Tourist besonders achten: Townships und abgelegene Stadtteile nicht auf eigene Faust besuchen, Spaziergänge in den Innenstädten von Johannesburg, Tshwane und Durban nur organisiert in der Gruppe unternehmen, Schmuck und Kameras nicht offen tragen, nicht auf offener Straße in den Stadtplan starren, sondern in einen Laden oder ein Café gehen und sich dort orientieren.
Kapstadt hat durch die Installation von Kameras im Innenstadtbereich die Kriminalitätsrate um 90 % gesenkt. Absolut sicher sind die großen Shopping Malls in Johannesburg, Tshwane und Durban sowie die Victoria and Alfred Waterfront in Kapstadt. Auch auf die Gefahr hin, als unhöflich zu gelten, sollten Südafrika-Besucher keine Anhalter mitnehmen, das Risiko des car hijacking ist zu groß. Keine Wertsachen offen im geparkten Auto liegen lassen und das leere Handschuhfach offen lassen! Im Falle eines Verbrechens die nächstgelegene Polizeistation benachrichtigen (Nummer auf den blauen Seiten der lokalen Telefonbücher oder über die telefonische Auskunft, Tel. 1023).
Sperrung von Scheck- und Kreditkarten: Tel. 0049 11 61 16 oder 0049 30 40 50 40 50 (www.sperr-notruf.de)
Polizei: Tel. 1 01 11
Medizinischer Notfall: Tel. 1 01 77
Notruf: Tel. 107 vom Festnetz, Tel. 112 vom Handy
Südafrikanische Küche
Das Gefälle zwischen Stadt und Land in Hinblick auf südafrikanische Restaurants ist gewaltig. Während Johannesburg, Pretoria, Durban und natürlich Kapstadt mit erstklassigen Restaurants aufwarten können, liegen zwischen den Metropolen meist gastronomische Wüsten – mit wenigen, dafür umso überraschenderen Ausnahmen.
Die Küche ist international, hier und dort mit der des afrikanischen Kontinents fusioniert. Daneben gibt es allerdings auch eine typisch südafrikanische Küche mit kapmalaiischen Gerichten (Malay food). Das beginnt mit den bredies, Eintopfgerichten mit Hammelfleisch, Kartoffeln, Zwiebeln und Gemüse, die ganz langsam gegart werden, damit sich der Geschmack besser entfalten kann. Alle Gemüse können darin verwendet werden. Wem Schaffleisch nicht zusagt, der bestellt sein bredie mit Lamm-, Rind- oder Schweinefleisch. Dann gibt es die boboties, Gerichte, die traditionell günstig sind. Hackfleisch vom Rind, Lamm oder Schwein wird zusammen mit Früchten und Curry-Gewürzen angebraten und in einer feuerfesten Form im Herd mit Ei überbacken.
Unbedingt probiert werden sollten außerdem: Filetsteaks vom Strauß (ostrich filet), Wildgerichte (venison) vom Springbock, Kudu, Warzenschwein (wart hog) oder Impala, Krokodil, das ein bisschen an Hühnchen erinnert, das legendäre Karoo-Lamm sowie indische Currys und Tandooris. Bei den Desserts ragt der leckere melktart heraus, eine Art burischer Käsekuchen, der mit Zimt bestreut wird.
Ketten-Restaurants
Wenn es auf dem Land einmal schlecht aussieht mit Essen, gibt es oft zumindest eines der beiden südafrikanischen Ketten-Restaurants Spur oder Saddles. Beide bieten durchaus akzeptable Steaks, Hühnchen, Enchiladas in ›amerikanischem‹ Plastik-Ambiente. Einige Fastfood-Ketten, allen voran KFC und McDonald’s haben die Vororte der Städte und Shopping Malls erobert, das einheimische Hamburger-Schnellrestaurant heißt Wimpy, die Burger sind allerdings eher labbrig. Empfehlenswert sind dagegen die Filialen von Nando’s Chicken mit guten Hühnergerichten. Die besten Pizzas zum Mitnehmen gibt es bei St. Elmos, mit Filialen im ganzen Land.
Grillpartys
Obligatorisch für Südafrika-Besucher ist die Teilnahme an einem traditionellen braai, wo sowohl Fleisch als auch Fisch auf den Grill kommen kann. Eine Spezialität sind die lecker gewürzten Bratwürste (boerewors), die mit Rind und Schweinefleisch, Speck, Salz, Pfeffer, Koriander, Muskatnuss, Nelken, Thymian, Cayennepfeffer, Essig, Knoblauch und Worcestersauce hergestellt werden. Dazu wird mealie pap mit Tomatensauce serviert, ein fester Brei aus weißem, mit Wasser vermischtem Maismehl, der aussieht wie Kartoffelbrei. Für die meisten Südafrikaner, vor allem auf dem Land, ist pap das Hauptnahrungsmittel. Eine weitere südafrikanische Spezialität ist getrocknetes Fleisch vom Rind, Springbock, Strauß oder anderen Tieren, das biltong genannt wird.
Restaurant-Kritiken
Die beste Empfehlung für Gourmets, die die Küche Südafrikas intensiv erleben möchten, ist der jährlich im November/ Dezember für das folgende Jahr erscheinende »Eat out – The Restaurant Guide of SA« im Magazinformat (für 49,95 Rand dort erhältlich, wo es Zeitschriften gibt). Mit über 1000 der besten Restaurants auf 240 Seiten ist »Eat out« so etwas wie die ›Restaurant-Bibel‹ des Landes. 20 unabhängige Kritiker kämpfen sich durch die Speisekarten und beschreiben anschließend Qualität und Ambiente.
Die Website zum Heft www.eat out.co.za ist ebenfalls sehr nützlich. Restaurants lassen sich anklicken und in die Speisekarten blicken. Und neue Plätze, die es nicht mehr ins aktuelle Heft geschafft haben, werden hier virtuell beschrieben.
Einkaufen als Selbstversorger
Woolworths hat, im Gegensatz zu anderen Ländern, in Südafrika das beste Lebensmittelangebot. Hier gibt es das zarteste Fleisch (Rind und Strauß, Freilandhuhn, Schwein), das frischeste Gemüse, die leckersten Jogurts und zahlreiche delikate Fertiggerichte, alle speziell für Woolworths produziert. Die Kette ist eher ein Delikatessenladen als ein Supermarkt. Wenn sich Südafrikaner Gourmet-Picknicks zusammenstellen oder einen braai machen wollen, gehen sie vorher zu ›Woolies‹. Ebenfalls gut ist die Supermarktkette Pick and Pay. Bei Spar sind Gemüse und Fleisch nicht ganz so zart und frisch wie bei Woolworths, aber dafür finden sich Spar-Filialen auch auf dem Land.
Getränke
Wer nach Südafrika reist, muss natürlich auch die zahlreichen hier angebauten weißen und roten Tropfen probieren. Es waren vor allem französische Einwanderer, die den Weinbau mit nach Südafrika brachten. Das Land am Kap baut mittlerweile edle Weine von Weltruf an, was den Besuch bei einem der meist historischen Weingüter obligatorisch macht. Wer sich ernsthaft und etwas intensiver mit den Weinen Südafrikas auseinandersetzen möchte, kommt nicht um den »Platter « herum. Er gilt zu Recht als die vinikulturelle Bibel Südafrikas. Das dicke Büchlein erscheint jährlich neu. Neben den Weinbeurteilungen gibt es u. a. genaue Beschreibungen aller Rebsorten.
Auch Bierfreunde kommen nicht zu kurz in Südafrika. Die Sorte Windhoek aus dem Nachbarland Namibia ist nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. In vielen Pubs gibt es außerdem Guinness, Poddingtons oder Kilkenny vom Fass. Außerdem finden regelmäßig Bierfeste im Land statt. Das berühmteste ist das Cape Town Festival of Beer (www.capetownfestivalofbeer.co.za), wo zahlreiche Mini-Brauereien ihre Produkte feilbieten.
Es gibt diverse Mineralwasser-Hersteller im Land, die ihre Produkte sowohl mit (sparkling) als auch ohne Kohlensäure (still) anbieten. Beliebte einheimische Softdrinks sind Appletiser, roter und weißer Grapetiser, kohlensäurehaltiger Apfel- bzw. Traubensaft.