„Traurig dachte ich zurück an die Zeiten, als ich einfach zu einer langen Wanderung in den Hügeln aufbrechen oder mit dem Fahrrad eine anspruchsvolle Tour machen konnte.“

Sallys Leben nimmt jedoch eine unerwartete Wendung, als sie das Beachcombing (zu Deutsch: Strandgutsammeln) für sich entdeckt. Die neu gefundene Leidenschaft eröffnet ihr eine besondere Welt, bringt sie dem Ozean und den Geschichten und Traditionen der Shetland Inseln näher – jedes ihrer gefundenen Stücke, vom Schulterblatt einer Robbe über Tonscherben bis zu Feuerzeugen aus Grönland, gibt ihr ein Gefühl der Verbundenheit. Mit den Meerestieren, den Vögeln und den Inselbewohnern.

„Beim Beachcombing geht es nicht um das, was man findet, sondern um das, was man zu finden hofft.“ - Amos Wood

Im Austausch stößt sie auf altes Wissen und das Eintauchen in die Natur und die Geschichten vor Ort schärfen ihren Blick für das Wesentliche: Inmitten der vielen Fundstücke, entdeckt Sally die unerwartete Schönheit im Einfachen, in den kleinen Dingen, die ihr schließlich eine Form von Heilung und innerem Wachstum schenken.

„Manchmal denke ich, dass auch das Strandgutsammeln eine Art Andacht ist – eine Andacht an das Leben und alles, was es bedeuten kann.“

Die Strandspaziergänge fordern sie auch physisch und stärken sie, wodurch sie nach und nach ganzheitlich Resilienz entwickelt – gleichzeitig flammt ihr Engagement für den Umweltschutz auf, der ihr bereits in früheren Jahren am Herzen lag. Nicht zuletzt wird die Suche nach einer Seebohne zum Dreh- und Angelpunkt der besonderen Biographie. Die seit Jahrhunderten als Talismane verehrten afrikanischen Samen sind für Huband ein Symbol der Hoffnung und des Neuanfangs.

In Die Strandsammlerin führt Sally Hubands Leidenschaft für das Strandgutsammeln und die Verbindung zu den Shetland Inseln zu einer tiefen persönlichen Transformation. Wunderschön, ausdrucksstark und bildhaft geschrieben, vermittelt sie die Schönheit der sie umgebenden Landschaft, führt in Sprache und Kultur ein, zeigt ihre Zuneigung für die lokale Gemeinschaft und knüpft - ohne aufdringlich zu sein - die Verbindung zu aktuellen Umweltthemen. Der Roman ist eine Einladung genauer hinzusehen, eine Anregung die eigene Beziehung zur Natur und den alltäglichen, kleinen Dingen zu reflektieren. Ein Buch für Naturliebhaber und Menschen, die Kraft aus ihr schöpfen.