Die Aussicht, erst ab Pfingsten wieder reisen zu können, ist nicht nur für Urlaubswillige eine harte Geduldsprobe. Auch die Reisebranche sieht wenig Möglichkeiten, so lange ohne Einkommen durchzuhalten. Jeder zehnte Job weltweit ist mit dem Tourismus verknüpft; viele Länder sind zu einem großen Teil davon abhängig.
Experten möchten deshalb das internationale Reisen stärker koordinieren. Bislang verfolgt jedes Land seine eigene Strategie, doch mit vereinten Kräften könnten Voraussetzungen geschaffen werden, die einen früheren Reisestart ermöglichen würden. Zunächst einmal sollen die langen Quarantäne-Zeiten, die Urlauber vom Reisen abhalten, eliminiert werden. Zum Beispiel mit Hilfe einer Teststrategie, wie sie in einigen Ländern bereits in Kraft ist: Der erste Test muss 72 Stunden vor Abflug erfolgen, der zweite wird vor Ort gleich nach Ankunft durchgeführt. Das erspart einem die Quarantänepflicht und somit wertvolle Urlaubstage.
Außerdem muss die Vergleichbarkeit von Dokumenten gewährleistet werden. Papierausdrucke von Testergebnissen oder Impfungen in fremden Sprachen tragen nicht gerade zu einer leichten Beurteilung bei und sind anfällig für Fälschungen. An diese Stelle muss ein internationaler Gesundheitspass treten.
Länder wie Island und Ungarn setzen auf so genannte Immunitätsnachweise, die ehemals Infizierte ohne Quarantäne ins Land lassen. Dieses Vorgehen ist allerdings nicht unumstritten, weil Genesene bevorzugt werden – ohne wissenschaftliche Belege, dass eine Weitergabe des Covid-19-Virus nicht mehr möglich ist.
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von Solveig Michelsen