Rettungsturm, Binz
Fast scheint es, als wäre auf Rügen ein UFO gelandet. Das Schmuckstück mit den ovalen Fensterfronten wurde ab 1981 als Rettungsturm eingesetzt – ein hervorragender Ausguck für die Rettungsschwimmer. Seit 2006 kann man sich in dem futuristischen Gebäude das Ja-Wort geben, da es zur Außenstelle des Standesamts umfunktioniert wurde.
Die organische und äußerst moderne Konstruktion stammt von dem Binzer Bauingenieur und Architekten Ulrich Müther, der sich angeblich von einer Muschel inspirieren hat lassen. Müther gilt als Pionier auf dem Gebiet des modernen Betonschalenbaus, der so wenig Beton verbrauchte, dass er sich in Zeiten der DDR-Architektur durchsetzen konnte.
Museum für moderne und japanische Kunst, Neuss
Ein Glaskubus, der auf einen künstlichen Teich hinausführt, nichts als Beton, Glas und Stahl. In dem 2004 eröffneten Kunst- und Ausstellungshaus faszinieren die Licht- und Schattenspiele mindestens ebenso wie die Werke der Künstler, die es beheimatet. Der japanische Architekt Tadao Ando hat damit ein elegantes Kunstwerk geschaffen und das an architektonischen Highlights ohnehin nicht arme Neuss um ein weiteres bereichert.
Grüne Zitadelle, Magdeburg
Architektur sei die dritte Haut des Menschen, sagte Friedensreich Hundertwasser. Das erklärt, warum er mit verspielter Liebe zum Detail kunterbunte, wild bepflanzte und alles andere als rechtwinkelige Gebäude entwarf. Eines davon ist die Grüne Zitadelle in Magdeburg – sein letztes Projekt vor seinem Tod – mit grasbewachsenem Dach, Fenstern in völlig unterschiedlichen Formen und dem dazugehörigen „Fensterrecht“. Dieses besagt, dass Mieter die Fassade um das Fenster herum im eigenen Sinne gestalten dürfen – so weit der Arm reicht. Im Gebäude befinden sich ein Theater, ein ART-Hotel und die Kindertagesstätte „FriedensReich“ sowie mehrere Cafés, Restaurants und Läden. In den oberen Etagen gibt es insgesamt 53 Wohnungen.
Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum, Cottbus
Die Technische Universität Cottbus-Senftberg hat ihre Bibliothek samt Multimedia- und Rechenzentrum in einem spektakulären Gebäude untergebracht: Die Fassade besteht vollständig aus Glas, hat keinerlei Ecken und Kanten und ist mit weißen Buchstaben bedruckt, die sich wild überlappen. Das Gebäude wurde von den Baseler Architekten Jaques Herzog und Pierre de Meuron entworfen, die dafür 2007 den Deutschen Architekturpreis bekamen. Bekannt ist das Duo unter anderem für ihren Entwurf der Elbphilharmonie und der Allianz Arena. Auch das Nationalstadion in Peking, das an ein Vogelnest erinnern soll, gehört zu ihren Highlights.
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von Solveig Michelsen