Neuschwanstein
Neuschwanstein und das Oktoberfest – das sind zwei Begriffe, die man auch im außereuropäischen Ausland gut kennt. Neuschwanstein als Inbegriff einer Märchenburg, die auf einem spitzen Felsen thront, ist nicht erst seit Walt Disney's Cinderella-Schloss beliebt bei US-Amerikanern; bei den meisten Asiaten steht es sowieso auf der Bucket List. Von den sonst jährlich 1,5 Millionen Besuchern kommt nur die Hälfte aus Europa. Das reduziert die Besuchermassen während Corona deutlich. Obendrein sorgen die Corona-Auflagen für stark reduzierte Führungsgruppen: Nur mehr 10 Personen dürfen daran teilnehmen; vor Ausbruch der Pandemie waren es 58. Auch die Taktung ist geschrumpft, sodass seit 2. Juni, dem Tag der Wiedereröffnung, nur noch 10% der bisherigen Besucher durch die Gemächer geführt werden. Eine einmalige Chance, diese einzigartige Sehenswürdigkeit unter ruhigeren Vorzeichen kennen zu lernen.
Rothenburg ob der Tauber
Ähnlich verhält es sich mit der lieblichen Fachwerk-Stadt Rothenburg. Normalerweise ein Touristenmagnet für Amerikaner und Japaner, verzeichnet sie dieses Jahr nur rund 10% der Touristen. Was für Gaststätten, Hotels und Geschäfte, die auf viele tausend Besucher eingestellt sind, ein Fiasko ist, bedeutet für andere eine einmalige Gelegenheit: einsam durch historische Gassen schlendern oder kurzfristig ein gutes Zimmer bekommen.
Berliner Mauer
Ein Minus von fast 60% der Besucherzahlen musste die Bundeshauptstadt Berlin im ersten Halbjahr hinnehmen. Das zieht immerhin noch ein paar zusätzliche Deutsche an, die sich die Reste der Berliner Mauer, das Brandenburger Tor oder andere Sehenswürdigkeiten in Ruhe ansehen wollen. So wenige Touristen hatte es zuletzt im Jahr 2004 gegeben.
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von Solveig Michelsen