Budelli ist eine winzigkleine Insel nördlich von Sardinien. Nur zwei Kilometer lang, eineinhalb Kilometer breit. Trotzdem ist Budelli vielen Menschen ein Begriff. Und das liegt nicht nur am rosa Sandstrand, der als Seltenheit im Mittelmeerraum gilt. Sein einziger Bewohner, Mauro Morandi, setzt sich seit über 30 Jahren für den Naturschutz vor Ort ein. Besucher klärt er zum Beispiel über die Fragilität dieses Paradieses auf oder pfeift sie zurück, wenn sie die Absperrung zum rosa Sandstrand ignorieren oder ein wenig davon nach Hause mitnehmen wollen. Das ist wesentlich effektiver und nachhaltiger als etwa eine Überwachung per Videokamera.
Trotzdem soll der 81-jährige Eremit sein Paradies verlassen. Seit die Insel dem Nationalpark des Maddalena-Archipels zugeschlagen wurde, gilt das Gesetz, wonach in streng geschützten Gebieten niemand dauerhaft wohnen darf. Bislang wurde Morandi geduldet, da er aktiv zum Erhalt dieses Kleinods beigetragen hat. Doch damit soll nun endgültig Schluss sein. Vorerst wurde er wegen Umbaumaßnahmen des einzigen Gebäudes aufs Festland ausquartiert; seine Sorge ist allerdings, dass man ihn danach nicht mehr zurücklässt und dies nur als Vorwand benutzt. Während sich die einen aufs Nationalpark-Gesetz stützen, werfen ihm andere vor, als Nicht-Sarde auf einer sardischen Insel nichts zu suchen zu haben. Der Umweltschützer wehrt sich nun in Form einer Petition, die bis dato schon über 70.000 Unterschriften hat.
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von Solveig Michelsen