Ende 2020 überraschte die Luftfahrtbranche mit grünen Nachrichten: Bis zum Jahr 2050 soll klimaneutral geflogen werden. Sprich, die Flugzeuge sollen bis dahin mit alternativen Antriebsarten zurechtkommen, zum Beispiel mit Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen, die mit Hilfe von Strom gewonnen werden. Auch der Verbrauch der Flugzeuge soll weiter gesenkt und der EU-Luftraum neu organisiert werden. Damit ließen sich unnötige Warteschleifen vermeiden, heißt es. Solche und weitere Maßnahmen werden im Übrigen seit über 20 Jahren vom Umweltbundesamt empfohlen.
Was sich nachhaltig und umweltbewusst anhört, ist allerdings unter massivem Druck entstanden: Der Luftverkehr zeichnet für einen nicht unerheblichen Anteil der Kohlendioxidemissionen verantwortlich, was das wachsende grüne Gewissen der Bevölkerung – und damit der Politik – zunehmend besorgt. Darüber hinaus schreibt das europäische Klimagesetz insbesondere die Klimaneutralität der Europäischen Union bis 2050 rechtlich verbindlich fest.
Die Luftfahrtbranche muss also reagieren. Und zwar möglichst schnell. Derzeit ist die Technik für alternative Antriebsarten noch nicht einsatzfähig. Von Airbus zum Beispiel gibt es Ankündigungen, bis 2035 Flugzeuge mit Wasserstoff-Antrieb zu entwickeln. Danach folgt noch ein langer Weg bis zur Serienreife. Wollen wir hoffen, dass die Branche ihre kühnsten Entwicklungserwartungen übertrifft.
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von Solveig Michelsen