Im „Incredible Edible Network“ Großbritanniens sind bereits mehr als 100 Gruppen vernetzt. In Deutschland sind es immerhin schon über 40 Städte, die an dem deutschen Ableger davon teilnehmen. „Essbare Stadt“ nennt sich das Projekt, das urbane Flächen für den Anbau von Lebensmitteln bestmöglich nutzen will. Diese Flächen umfassen übrigens auch vertikale Elemente wie Wände oder Dachflächen. Aber auch bereits vorhandene öffentliche Quellen werden integriert. So kartografierte die teilnehmende Stadt Ulm zum Beispiel über 1.500 Obstbäume im Stadtgebiet, deren Früchte von jedermann geerntet werden dürfen. Veröffentlicht werden die Standorte auf Karten der Organisation Mundraub.org, die ähnliche Ziele verfolgt.
In Andernach wirbt das Stadtmarketing mit „Pflücken erlaubt“. Mit dem Projekt „essbare Stadt“ werden Ziele verfolgt wie die Vielfalt von Kulturpflanzen und Agrobiodiversität, die Schaffung neuer Lebensräume, die Gestaltung multifunktionaler Grünflächen, die stadtklimatische Aufwertung durch Begrünung und die Aktivierung der Bürger für die Gestaltung der eigenen Stadt. Auch der soziale Aspekt einer gemeinsamen, unbeschränkten Nutzung ist also willkommen.
Und Lüneburg twitterte im September: „Leckere Äpfel und Birnen! Mitnehmen unbedingt erwünscht!! Überall im Stadtgebiet stehen alte Obstbäume und tragen viele Früchte. Die dürft ihr gerne aufsammeln.“ Manche veranstalten gemeinsame Ernte-Aktionen. Wer wissen möchte, ob sich in der näheren Umgebung eine „essbare“ Stadt befindet, kann sich unter www.essbare-stadt.net informieren.
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von Solveig Michelsen