Sexten, Südtirol: Glamping mit Dolomitenblick
Der Caravan Park Sexten wirft mit Superlativen um sich. Erst einmal wäre da die wirklich spektakuläre und deshalb weltberühmte Kulisse der Sextener Dolomiten: spitze Felszacken, die keck in den Himmel ragen. Der Platz selbst zeigt, was man aus „Camping“ alles machen kann: Luxuriöse Sanitäranlagen, Wellness vom Feinsten und Modernsten, ein umfangreiches Animationsprogramm, mehrere Restaurants, Shops und sogar eine Kletterhalle gibt es dort. Eine Besonderheit sind die Baumhäuser mit Erlebnisdusche, Whirlpool und Sauna, die 3,5 Meter über dem Boden einen noch weiteren Blick versprechen.
Wanderer steuern gerne das gut frequentierte Fischleintal an; Konditionsstarke gehen gleich weiter zur Drei-Zinnen-Hütte (ca. 3 Std. und knapp 1000 Hm) – ein Insta-Hotspot, der nicht ohne Grund so beliebt ist, schließlich übertrifft der Wiedererkennungswert der Drei Zinnen sogar den des Matterhorns.
Weißbriach, Kärnten: aus der Zeit gefallen
Genau das Gegenteil findet man in Weißbriach. Noch nie gehört? Das kleine Kärntner Dörfchen liegt mitten in den Gailtaler Alpen und an der Karnischen Dolomitenstraße. Es ist der ideale Ort, wenn man sich ein paar Tage verstecken will. Für eine Digital-Detox-Session quasi. Der Campingplatz ist klein und besteht nur aus einer Wiese, auf der man sich in der Nebensaison seinen Platz aussuchen darf. Knorrige Obstbäume vermitteln einem das Gefühl, in jemandes Garten gelandet zu sein. Die Infrastruktur ist einfach; außer einem kleinen Kiosk, um das sich die Dorfbevölkerung gerne versammelt, gibt es nur: Natur. Das garantiert vor allem Ruhe. Und das Gefühl, um mindestens 50 Jahre in der Zeit versetzt worden zu sein.
Wer trotzdem Abwechslung braucht, erkundet den nahe gelegenen Weissensee, der entgegen seines Namens bei Sonnenschein eher karibisch blau leuchtet. Oder macht eine Paddeltour auf der spritzigen Gail.
Gitschberg Jochtal, Südtirol: neuer Platz hinterm Brenner
Gleich hinterm Brenner, nur wenige Autominuten von der Ausfahrt Brixen entfernt, findet man die Almenregion Gitschberg Jochtal. Über 30 bewirtschaftete Almhütten haben der Region ihren Namenszusatz verliehen. Einige davon liegen – malerisch versammelt – im wunderschönen Valler Talschluss und bilden die Fane Alm. Nicht einmal einen Kilometer entfernt davon befindet sich am Fuße der Bergbahnen der neue Naturcampingplatz Lärchwiese. Auf großzügigen Stellflächen mit grandioser Naturkulisse kann man sich eine ganze Weile wohlfühlen. Wem es in den Beinen kribbelt, der lässt sich mit der Bergbahn nach oben bringen (Bergbahnen sind in der Almencard Plus enthalten) und kann das Panorama dann beim Bergablaufen genießen. Ein ganz besonderer Tipp ist die herbstliche Jahreszeit, wenn sich die vielen Lärchen gelb färben und das Tal vor Farbe explodieren lassen.
Fischbachau, Bayern: Camping auf dem Bauernhof
Zwischen Schliersee und Inntal, unweit des Wendelsteins, liegt ein idyllischer Bauernhof, der neben Luxus-Chalets auch eine Campingoption anbietet. Seine Besonderheit: Zu jedem Stellplatz gehört ein eigenes Privatbad. Und natürlich die Tiere und das Bauernhofleben, das man hautnah miterleben kann. Zum Frühstück gibt es Bio-Kuhmilch aus dem Stall und frische Semmeln. Abends sorgt ein Lagerfeuer für Wild-West-Romantik – auf welchem Campingplatz darf man überhaupt noch eines machen?
Ausflüge können in alle Richtungen unternommen werden: Als Berg bietet sich der nahe Wendelstein an – per Bahn oder zu Fuß –, wer Wasser sucht, hat es bis zum Schliersee nicht weit.
Übrigens: Im ganz aktuellen Buch 52 kleine & große Eskapaden in Deutschland für Camper laden 52 verschiedene Kapitel dazu ein, neue (Camper-)Orte innerhalb Deutschlands zu entdecken. Vom Norden ("Strände, Vögel, Watt und Weite") über die Mitte Deutschlands ("Wildes Land und hippe Städte") bis hin zum Süden ("Berge, Täler und Seen"). Viel Spaß!
von Solveig Michelsen