Walchensee: Autowracks und Goldschatz
Tief, kalt und dunkel ist er, der Walchensee, der mit seinen 190 Metern zweittiefster See in Deutschland ist – nach dem viel größeren Bodensee. Berühmt-berüchtigt ist er für seine gefährlichen Steilwände, aber auch für einige Auto- und Flugzeugwracks. Ein alter Ford ist – je nach Wasserstand – in 34 bis 38 Meter Tiefe zu finden. Taucher sollten deshalb viel Erfahrung mitbringen, am besten einen Spezialkurs Tieftauchen belegt haben. Dann lässt es sich auch einfacher nach dem sagenumwobenen Goldschatz suchen, der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs hier versenkt worden sein soll.
Tauchgänge organisiert zum Beispiel Tauchsport Gläßer in München oder Rabe Diver in Scharnitz.
Bodensee: auch für Anfänger
Eine große Auswahl an guten Tauchplätzen bietet der drittgrößte Binnensee Mitteleuropas, der Bodensee. Auch er ist tief (250 Meter) und kalt (10 Grad in bereits geringen Tiefen), hat aber auch einige Spots für Anfänger parat. Leichte Sandhalden, Wracks oder sogar Unterwasserparcours findet man hier, aber auch Steilwände und Höhlen, in die hineingetaucht werden kann (allerdings nur für Fortgeschrittene).
Beliebte Tauchschulen am Bodensee sind Pro Marine und Dreams of Diving.
Echinger Weiher: mit Alien und Skelett
Die unscheinbarsten Gewässer halten oft Überraschungen bereit. 1965 während des Autobahnbaus entstanden, ist der acht Meter tiefe Baggersee nördlich von München zu einem beliebten Tauchrevier mutiert. Das liegt nicht nur an dem Alien und dem Skelett, die es unter der Oberfläche zu entdecken gibt, sondern auch an dem klaren Wasser: An seinen tiefsten Stellen steigt Grundwasser empor, das natürlich auch für dementsprechend frische Temperaturen sorgt.
ABC Divers in Eching organisiert Ausbildungen und Tauchgänge.
Steinbruch Riesenstein: Bergbau unter Wasser
Das ideale Übungsrevier ist der Steinbruch Riesenstein in Meissen bei Dresden. 18 Meter tief, mit Sichtweiten von zwei bis neun Metern, geht es in einen alten Steinbruch hinab, wo Gegenstände aus der Bergbauzeit erkundet werden können: ein alte Lore zum Beispiel oder Schienen. Schwebende, künstlich angelegte Riffe dienen als perfekter Wohn- und Rückzugsort für zahlreiche Fische, Schwämme, Moostierchen, Muscheln und Süßwasserpolypen. Außerdem begegnen einem hier Barsche, Störe, Hechte, Aale, Welse und Krebse.
Angebote über die Tauchbasis Riesenstein oder die TauchSchule Abyss. Auch Bungalows und Zeltmöglichkeiten gibt es in unmittelbarer Nähe.
Kreidesee Hemmoor: geflutete Häuser und ehemaliger Tagebau
Einer der beliebtesten Tauchreviere im Norden ist der Kreidesee Hemmoor, ca. 80 Kilometer nordwestlich von Hamburg. Mitte der 1980er-Jahre wurde hier eine Zementfabrik geflutet, die heute Heimat für Süßwasserfische und Algen ist – und Tauchern spannende Erlebnisse beschert: mobile Förderbänder, eine LKW-Rampe und geflutete Häuser.
In Hamburg gibt es etliche Tauchschulen, die den Kreidesee im Programm haben, u.a. Tauchen-Hamburg oder Action Sport 7Oceans.
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von Solveig Michelsen