Eine Kirche wie diese gibt es kein zweites Mal! Auch Kirchenmuffel sollten auf ihren Besuch nicht verzichten. Am außergewöhnlichsten ist der Boden der Kirche. Er ist über und über bedeckt von 375 Grab- platten mit Einlegearbeiten in verschiedenfarbigem Marmor, unter denen Ordensritter beigesetzt sind. Die Platten tragen Inschriften und Wappen, aber auch immer wieder Darstellungen von Totenschädeln und Skeletten. Fast ebenso eindrucksvoll sind die Wände und Decken. Kein Fitzelchen blieb un- verziert. Jede Landsmannschaft der Ritter hatte hier ihre eigene Seitenkapelle, wollte die andere unbedingt an Eleganz und Aufwand übertreffen. Auf der linken Seite sind das von hinten nach vorn die Kapelle Deutschlands, Italiens, Frankreichs, der Provence und schließlich die von Bayern und Großbritannien gemeinsam; auf der rechten Seite sind es die Portugals und Kastiliens, Aragóns und der Auvergne.Das 1608 entstandene Altarbild jedoch – Maltas bedeutendstes Gemälde über- haupt – stammt von dem italienischen Maler Michelangelo da Caravaggio. Es hängt heute im Oratorium. Mit raffinierten Licht- und Schattenkontrasten malte der Barockkünstler die dramatische Enthauptung Johannes des Täufers. Auf der linken Seite kommt die junge Salome he- rangeeilt, die schon die goldene Schale für das abgeschlagene Haupt des Täufers bereithält. Signiert hat Caravaggio sein Werk makabrerweise ausgerechnet in ei- ner Blutlache auf dem Boden mit dem Schriftzug „fr. michelang“. Der St John’s Co-Cathedral ist ein Muse- um angeschlossen, das Sie vom Oratorium aus erreichen. Es besitzt 29 Gobelins, die alljährlich im Juni das Museum verlassen und in der Kathedrale selbst aufgehängt werden. Sie entstanden im 17. Jh. in Brüssel. 14 von ihnen zeigen Szenen aus den Leben Jesu, 14 sind Allegorien auf die katholische Kirche, einer zeigt den spanischen Großmeister Perellos als edlen Stifter.