Die uralte Etruskerstadt hat drei Leitmotive: Tuffstein, Alabaster und – Vampire. Seit der Twilight-Saga wissen Fans des Vampirkults, dass hier eine Vampirfamilie haust. Den Ort (9700 Ew.) haben schon die Etrusker auf den porösen Tuffstein in die bizarre Hügellandschaft gebaut: Volterra alias Velathri gehörte zu ihrem mächtigen Zwölfer- Städtebund. Heute sind Wind und Wetter ihre Feinde: Sie unterhöhlen die balze, die Ton- und Tuffschichten, auf denen die Stadt erbaut wurde. Von Siena kommend, betrittst du die befestigte Altstadt durch die Porta Selci an der Medici-Festung. Kurz dahinter liegt das Museo Etrusco Guarnacci. Zur Sammlung gehören die spindeldürre Bronzestatuette „Abendschatten“ (Ombra della Sera) und das Symbol etruskischer Kunst schlechthin, der Sarkophag mit liegenden Brautleuten. In unmittelbarer Nachbarschaft, im Viale Gramsci 70, serviert die Trattoria Ombra della Sera lokale Küche in freundlicher Atmosphäre. Von der Via Gramsci geht es rechts zum Römischen Theater, das noch immer als Sommerbühne genutzt wird, und links über die Via Matteotti zur wunderbar erhaltenen Piazza dei Priori. Dort erheben sich das älteste Rathaus der Toskana, der Palazzo Priori (1208–1254), und der Palazzo Pretorio, ebenfalls aus dem 13. Jh., mit Turm und Loggia. Über die Piazza San Giovanni mit dem Dom Santa Maria Assunta aus dem 12. Jh. und achteckigem Baptisterium gelangst du zum Arco Etrusco aus dem 4. Jh. v. Chr. Es ist eines der wenigen erhaltenen etruskischen Stadttore. Wer bei Rossi Alabastri ein Mitbringsel mitnehmen möchte, braucht einen großen Geldbeutel. Aber die Figuren verdeutlichen, woher der Begriff „Haut wie Alabaster“ kommt: Sie sind hauchzart.