Katalonien, Krustentiere und Korallen prägen die Stadt (44 000 Ew.) am Meer, die nicht nur deswegen Pflichtetappe auf jeder Sardinienreise ist. Die Neustadt mit ihren Allerweltshochhäusern, die Hälfte davon Hotels, lässt du besser links liegen, es sei denn, du suchst eine günstige Bleibe. Setz dein Navi lieber gleich auf Kurs zum großen Parkplatz Piazzale della Pace. Von dort ist es nur ein Katzensprung auf die Halbinsel mit der Altstadt und ihrem Ring von massigen, runden Festungstürmen, schlanken Kirchtürmen und bunt glasierten Keramikkuppeln. Dahinter öffnet sich eine weite Bucht, hinter der die gewaltigen Felsklippen des weit ins Meer vorspringenden Capo Caccia den Horizont markieren. Das Badeparadies Lido di Alghero beginnt in der Stadt und zieht sich als weißes, von einer sattgrünen pineta gesäumtes Band über Kilometer bis zum Nachbarort Fertilia. 1354 nahmen spanische Truppen die Stadt nach langer Belagerung ein. Die Katalanen genossen fortan Privilegien und so wurde Alguer neben Cagliari zum wichtigsten Hafen und Handelsplatz Sardiniens. Die mächtigen Bastionen schützen vom Meer her und wurden nie eingenommen. In der Innenstadt ist die katalanische Vergangenheit auch heute noch präsent und mit viel öffentlichen Geldern wird versucht, die katalanische Mundart am Leben zu erhalten. Auf den Tisch kommt in Alghero vor allem, was das Meer hergibt: Hummer, Scampi und Muscheln dürfen auf keiner Speisekarte fehlen. Was das Meer kaum noch hergibt, sind Korallen: Die Riffe vor Bosa und Alghero sind streng geschützt, deshalb kommen die meisten Nesseltierchen, die in Alghero als Schmuck angeboten werden, aus Fernost oder sind aus Kunststoff.