Was haben diese Stadt (2,8Mio.Ew.) und ihre Menschen nicht schon alles in ihrer 2500 Jahre währenden Geschichte erlebt: den Aufstieg vom Hirtendorf zum Haupt der Welt („caput mundi“) an der Spitze des römischen Imperiums, seit 1600 Jahren Zentrum der Christenheit, seit 1871 Hauptstadt des italienischen Nationalstaats. Und mittendrin der kleinste Staat der Welt, der von der Schweizergarde bewachte, geheimnisumwitterte Vatikan, regiert vom Oberhaupt der katholischen Kirche, dem Papst. Der uner schütterlichen Langmut der Römer, auch menefreghismo („was schert’s mich“) genannt, ist es zu verdanken, dass die Stadt nicht zum Museum erstarrt. Mit dieser Langmut erdulden sie auch die Touristen, allen voran Millionen von Pilgern, und den oft mörderischen Verkehr.