Ob italienisch "rauer" oder griechisch "weißer" Berg - der Aspromonte ist ein nahezu unzugängliches Gebirge voller Überraschungen. Sein lockeres sogenanntes Konglomeratgestein gibt bei jedem Regen nach und verschüttet die oft nicht asphaltierten, mit Schlaglöchern übersäten Serpentinenstraßen. Pioniergeist wird hier mit großartigen Landschaftserlebnissen belohnt: hohe Wasserfälle, "Fiumare" (sommertrockene Wildbachbetten), bizarre Sandsteinformationen, Buchen- und Tannenwälder voller Pilze. Tourismus ist hier ein noch junges Phänomen, kulturell engagierte Kooperativen jedoch zeigen Gästen ihre Heimat und organisieren (geführte) Wander- und Trekkingtouren oder vermitteln Privatunterkünfte. Bis in die jüngste Vergangenheit war der Aspromonte Rückzugsgebiet von Briganten und der 'Ndrangheta (kalabrische Mafia). Auch die meisten italienischen Kidnappingopfer der 80er-Jahre schmachteten in den Höhlen des Aspromonte - heute hofft man eher, legal am Tourismus zu verdienen.