… mit dem Flugzeug
Man fliegt entweder direkt nach Venedig oder in das nahe gelegene Treviso (direkte Busverbindungen nach Venedig, Fahrzeit ca. 60 Min.).
Aeroporto Marco Polo: Venedigs Flughafen liegt 10 km nördlich vom Stadtzentrum. Information: Tel. 041 260 92 60, www.veniceairport.it
Flugverbindungen: Direkt nach Venedig fliegen Lufthansa (ab Frankfurt/ Main, Düsseldorf und München), Austrian (ab Wien), Swiss (ab Zürich), Easyjet (ab Berlin-Schönefeld und Basel), Air Berlin (ab Berlin-Tegel, mit Anschlussflügen zu zahlreichen deutschen Flughäfen).
Vom Flughafen ins Zentrum: Busse der Linie 5 (ACTV) fahren in 35 Min. mit Zwischestopp zum Piazzale Roma am Rand der Altstadt, das Ticket kostet 8,00 €. Im Linienbus kann man auch die Mehrtageskarten für die Linienboote benutzen, die in Tabacchi-Läden erhältlich sind. Direkt zum Markusplatz gelangen die Schiffe der Linie ›Alilaguna‹ (Fahrzeit 60 Min., 15 €). Sehr teuer sind dagegen Taxiboote: Für die Fahrt zum Markusplatz (25 Min.) sind 95 € fällig.
Alternative: Der ATVO Express Shuttle Bus fährt aller halbe Stunde direkt zur Piazzale Roma in 20 Min., das Ticket kostet ebenfalls 8,00 € für eine Strecke bzw. 15,00 € hin und zurück. Die Tickets für die Linienbooten sind jedoch separat erhältlich. www.atvo.it
Aeroporto Canova: Der Flughafen der Kleinstadt Treviso liegt 40 km nördlich von Venedig. Information: Tel. 042 231 51 11,www.trevisoairport.com
Flugverbindungen: Nach Treviso fliegen Germanwings (ab Berlin-Schönefeld, Köln/Bonn, Salzburg) und Ryanair (ab Düsseldorf-Weeze, Bremen, Frankfurt- Hahn).
Vom Flughafen Treviso nach Venedig: Zu allen Flügen gibt es direkte Verbindungen mit den Linien der ATVO nach Venedig (Piazzale Roma) und Mestre. http://www.atvo.it/en-treviso-airport.html
… mit der Bahn
Aus Deutschland gibt es täglich vier Direktverbindungen (darunter zwei Nachtzüge) ab München. Günstige Tarife bei frühzeitiger Buchung (ab 92 Tage vor Reisebeginn): ab 39 Euro, im Liegewagen ab 59 Euro. Die Fahrzeit München– Venedig beträgt rund 7 Std. (mit dem Nachtzug 9 Std.). Aus dem südwestdeutschen Raum fährt man über Basel–Mailand (ab Basel 7–8 Std.). Auskunft: Tel. 0180 599 66 33, www. bahn.de.
Aus Österreich gibt es direkte Verbindungen ab Innsbruck (s. o. Züge ab München, Fahrzeit 5 Std.). Ab Wien steigt man tagsüber in Villach um (Fahrzeit 8 Std.) oder fährt mit dem direkten Nachtzug (12 Std.). Preise: ab 29 Euro. Auskunft: www.oebb.at. Aus der Schweiz kommend steigt man in Mailand um (tgl. zahlreiche Verbindungen). Die Fahrzeit Zürich–Venedig beträgt rund 7 Std. (www.sbb.ch).
… mit dem Auto
Aus dem südwestdeutschen Raum und der Schweiz führt die Strecke über den Gotthard, Mailand, Verona (ab Basel 600 km), aus Bayern über Innsbruck, Brenner, Verona (ab München 550 km), ab Wien über Graz, Villach, Udine (610 km). Die Anreise verläuft ausnahmslos auf Autobahnen. Die Benutzung der italienischen Autobahnen ist gebührenpflichtig – rund 7 € für 100 km. Bei der Anreise durch die Schweiz ist die ganzjährig gültige Autobahnvignette fällig (33 €), in Österreich sowohl eine Autobahn - vignette (10 Tage 8 €, 2 Monate 23,40 €, ein Jahr 77,80 €) als auch die Mautgebühr für die Brenner-Autobahn (einfache Fahrt 8 €).
Autoreisezüge verkehren im Sommerhalbjahr von Hamburg, Hannover, Dortmund, Köln und Neu-Isenburg nach Verona.
Hotelkategorien und Preisniveau
Gerade in den unteren Hotelkategorien schwankt die Qualität stark. Bei den Ein-Stern-Hotels reicht das Spektrum von der ungepflegten Billigbleibe bis zur sympathischen Familienpension. Unter den Zwei-Sterne-Hotels gibt es etwas vernachlässigte Häuser, aber auch richtige ›Schatzkästchen‹. Drei- Sterne-Hotels bieten fast ausnahmslos einen guten Komfort. Erstklassige Unterkunft kann man in den Vier- und Fünf-Sterne-Häusern erwarten. Die Hotelpreise in Venedig sind im Sommerhalbjahr sehr hoch, sinken aber in der Nebensaison stark. Die im folgenden Adressenteil angegebenen Preise gelten – sofern nicht anders vermerkt – für ein Doppelzimmer mit eigenem Bad und Frühstück in der Hochsaison. Die Preise für Einzelzimmer sind im Allgemeinen rund 30 % niedriger.
Schnäppchenpreise
In der Nebensaison (Nov.–Mitte März, mit Ausnahme der Weihnachtsferien und des Karnevals) sind die Hotelpreise fast überall erheblich niedriger, der Preisnachlass kann mehr als 50 % betragen!
Bed & Breakfast
In Venedig gibt es gut 200 Bed & Breakfast- Adressen. Diese privat geführten Unterkünfte sind im Verhältnis zu den Hotels meist preiswerter. Eine Übersicht erhält man bei der Touristeninformation und auf www.turismovenezia.it (auf ›Accomodation‹ bzw. ›Dove allogiare‹ und ›Bed & Breakfast‹ klicken).
Reservierung und Buchung
Vor allem in den beliebten Reisemonaten April, Mai, September und Oktober sollte man seine Unterkunft unbedingt vorbestellen – auch Reisebüros sind dabei behilflich! Auch über Neujahr und an den Karnevalstagen ist die Reservierung dringend zu empfehlen. Besonders groß ist der Andrang an Ostern, um den 25. April (Nationalfeiertag) und den 1. Mai, wenn viele italienische Ausflügler für ein verlängertes Wochenende nach Venedig reisen. Im Hochsommer dagegen kommen vor allem Tagesausflügler in die Lagunenstadt; im Juli und August findet man daher meist problemlos ein Quartier.
In Venedig ist, jedenfalls im Sommerhalbjahr, bis Mitternacht auf den Gassen und Plätzen immer etwas los, denn die lauen Nächte laden wie in allen italienischen Städten dazu ein, sich lange im Freien aufzuhalten. Ein großstädtisches Nachtleben darf man aber nicht erwarten. Die meisten Venedig-Touristen suchen eher stille Romantik als aufregende Unterhaltung, und die einheimische Szene ist bei rund 60 000 Einwohnern einfach zu klein für ein reges Nightlife. Längst vorbei sind die Zeiten, als Reisende aus ganz Europa in der dekadenten Metropole mehr oder weniger pikantes Amüsement suchten. Heute begeben sich die Gäste eher auf Mondscheinspaziergänge an die Lagune und sinken spätestens um Mitternacht ins Bett. Unter den Einheimischen beleben vor allem die Studenten noch am späteren Abend einige Stadtviertel.
Treffpunkte
Nachtschwärmer haben also wenig Auswahl. Es gibt zwar eine Reihe von Szenetreffpunkten, wo man etwas trinken und einen Happen oder auch ein Menü essen kann. Manche Lokale bieten ein- oder zweimal in der Woche Livemusik. Viel weiter aber reicht das Unterhaltungsprogramm nicht. In ganz Venedig gibt es gerade eine Diskothek. Auch die Pianobars und Clubs lassen sich an den Fingern einer Hand abzählen. Nur junge Leute sorgen dafür, dass in Venedigs Nächten überhaupt etwas los ist. Sie treffen sich abends vorzugsweise in drei Stadtteilen: im Cannaregio- Viertel an den abgelegenen Fondamenta della Misericordia/Fondamenta degli Ormesini, wo eine Reihe von Kneipen vorwiegend junges Publikum anzieht, am Campo S. Margherita, an dem ebenfalls bis nach Mitternacht reges Leben herrscht, und am Fuß derRialto-Brücke am Campo San Giacometto. Überall hier sind einige Lokale bis 2 Uhr morgens geöffnet – länger dauert das Nachtleben in Venedig fast nirgendwo.
Weil die venezianische Szene fast ausschließlich aus einem jungen Publikum besteht, ist es relativ preiswert auszugehen – jedenfalls im Verhältnis zum sonstigen hohen Preisniveau der Stadt. In den Szenelokalen isst man günstig, die Livekonzerte kosten normalerweise wenig oder keinen Eintritt, und nur das Bier ist, wie überall in Italien, verhältnismäßig teuer.
Parlare e mangiare
Was treiben die jungen Venezianer (-innen) an den langen Abenden? Auf jeden Fall eines: Sie schwatzen und daher hört man an ihren Treffpunkten immer lebhaften Stimmenlärm. Alles andere ist Beigabe. Entweder geht man gemeinsam essen – vielleicht das wichtigste Freizeitvergnügen junger wie alter Italiener. Oder man beschränkt sich aufs Trinken – übrigens nie im Übermaß: ubriacarsi, sich besaufen, gilt in Italien als unfein. Oder man hört Livemusik, eigentlich keine einheimische Tradition, aber inzwischen gibt es doch einige Lokale, in denen gelegentlich Musikgruppen auftreten. Oder man geht tanzen – dazu gibt es in Venedig allerdings nur einige wenige Möglichkeiten.
Aktuelle Programminfos
Den besten Überblick über das venezianische Kulturprogramm erhält man in der monatlich erscheinenden Zeitschrift »Venews«. Man bekommt sie an Zeitungskiosken. Bei den Touristen-Informationsbüros gibt es ebenfalls Hinweise auf Ausstellungen und Konzerte. Die Veranstaltungen des jeweiligen Tages (einschließlich des Kinoprogramms) erfährt man ganz aktuell aus der örtlichen Tageszeitung »Il Gazzettino«.
Tradition des Kunsthandwerks
Venedig war immer eine Stadt der Ästhetik und des Handels. Aus dieser Kombination folgt zwingend: Hier gab (und gibt) es massenweise schöne Dinge zu kaufen. Alte Handwerkstechniken werden noch immer gepflegt. Traditionelle Produkte wie Glas, Marmorpapier, Masken findet man in hervorragender Qualität, daneben Keramik, schmiedeeiserne Objekte, Schmuck, Stoffe und vieles andere. Auf den Inseln der Lagune sind die dortigen Handwerkstraditionen lebendig geblieben: Noch immer werden auf Burano Spitzen geklöppelt und auf Murano Gläser geblasen.
Selbstverständlich – wie könnte es in Italien anders sein? – gibt es Mode und Schuhe in großer Auswahl. Viele italienische Designer sind in Venedig mit eigenen Läden vertreten. Allerdings ist das Angebot in diesem Bereich nicht so originell und vor allem nicht so Venedig- spezifisch wie beim Kunsthandwerk – Versace und Armani verkaufen schließlich genauso gut in Mailand und Rom, in Florenz und Bologna.
Einkaufsstraßen
Besonders dicht drängen sich die Läden zwischen Markusplatz und Rialto-Brücke, vor allem in den Einkaufsstraßen der Mercerie. In diesem Viertel sind allerdings auch die Preise am höchsten, und vieles kauft man besser in größerer Entfernung vom touristischen Zentrum. Günstige Mode- und Schuhgeschäfte findet man im Straßenzug zwischen Rialto- Brücke und Campo S. Polo. Antiquitätengeschäfte gibt es vor allem in der Nähe von San Marco und beim Campo Santo Stefano.
Feinschmeckerparadiese
Immer interessant: das kulinarische Angebot. Vor allem in der Nähe der Rialto- Brücke existieren zahlreiche kleine Geschäfte mit qualitativ hervorragenden Produkten. Die Spezialgeschäfte für Käse, Teigwaren oder Schokolade, aber auch der Obst- und Gemüsemarkt sowie der Fischmarkt am Rialto lassen das Herz jedes Feinschmeckers höher schlagen. Normalerweise hat man ja keine Gelegenheit, in Venedig selbst zu kochen, doch schon der Anblick der verschiedenen Köstlichkeiten macht Spaß. Und anschließend geht’s in einen bácaro, wo man die frische Ware vom Markt als Appetithäppchen zu einem Glas Wein bekommt.
Öffnungszeiten
Die meisten Läden öffnen Mo–Sa 9– 12.30 und 16–19.30 Uhr, einige bleiben am Montagvor mittag, Lebensmittelgeschäfte vielfach am Mittwochnachmittag geschlossen. An Sonn- und Feiertagen findet man zahlreiche Läden geöffnet, vor allem in der touristischen Saison und der Vorweihnachtszeit.
Venedig kann man ganzjährig besuchen. Klimatisch sind die Monate April bis Juni und September/Oktober am angenehmsten. Im Juli und August kann es sehr heiß werden, im Winter ist es oft kühl und feucht. Aber die Zeit von November bis März bietet – außer in den Weihnachtsferien und während des Karnevals – den großen Vorteil, dass der Touristenandrang gering ist. Zudem sind die Hotelpreise dann wesentlich niedriger als in der Saison. Von April bis Oktober herrscht in Venedig immer großer Touristenandrang, vor allem an Ostern und an den Wochenenden um den 25. April (Nationalfeiertag) und den 1. Mai ist die Stadt oft stark überlaufen.
Pflichtversicherte können sich vor Reiseantritt bei ihrer Krankenkasse eine ›Europäische Krankenversicherungskarte‹ ausstellen lassen. Sie wird von staatlichen Krankenhäusern und theoretisch auch von Kassenärzten in Italien anerkannt, bei Letzteren läuft das allerdings nicht immer problemlos. Ohne diese Karte muss man Arztrechnungen direkt bezahlen und anschließend bei der deutschen Versicherung einreichen. Alternativ bietet sich der Abschluss einer privaten Auslandskrankenversicherung an. Allerdings muss man hier die italienischen Arztrechnungen ebenfalls zunächst direkt bezahlen. Adressen deutschsprachiger Ärzte gibt es bei den Konsulaten.
Notfallversorgung: In Notfällen wendet man sich an die Erste-Hilfe- Station (Pronto Soccorso) des Städtischen Krankenhauses Ospedale Civile, Fondamenta dei Mendicanti ( G 3/4), Tel. 041 529 41 11, Bootslinien 41, 42: Ospedale Civile.
Die Adresse der Apotheken (farmacia) mit Notdienst erfährt man aus der Tageszeitung »Il Gazzettino«, durch Aushänge an den Apotheken sowie im Internet auf www.unospitedivenezia.it (auf ›Night Chemists‹ klicken).
Venedig ist eine friedliche Stadt. Es gibt hier praktisch keine Gewaltkriminalität, auch wenn Donna Leons erfolgreiche Kriminalromane einen anderen Eindruck erwecken. Taschendiebstähle allerdings kommen häufig vor. In jedem Gedränge – vor allem auf den oft überfüllten Booten – sollte man sich besonders vorsehen. Stellt man das Auto unbewacht auf der Parkplatzinsel Tronchetto ab, empfiehlt es sich, möglichst alle Wertsachen aus dem Wagen zu räumen.
Wichtige Notrufnummern
Polizei: Tel. 113,
Feuerwehr: Tel. 115,
Pannenhilfe: Tel. 116.
Unfall/Erste Hilfe/Krankentransport: Tel. 118.
Kredit- und Maestro-Karten sperren: Tel. 00 49 116 116 oder 00 49 40 50 40 50.
Konsulate
Konsulat der Bundesrepublik Deutsch land: Fondamenta Condulmer, S. Croce 251 , Tel. 041 523 76 75, Fax 041 244 84 69, venedig@hk-diplo.de, Mo–Fr 9–13 Uhr.
Österreichisches Konsulat: Fondamenta Condulmer, S. Croce 251 , Tel. 041 524 05 56, Fax 041 524 21 51, consolato.austria@zoppas.com, Mo–Fr 10–12 Uhr.
Schweizer Konsulat: Campo S. Agnese, Dorsoduro 810 , Tel. 041 522 59 96, Fax 041 244 38 63, venezia@honrep.ch, Mo–Fr 10–13 Uhr.
Venezianische Küche
Trotz des touristischen Betriebs kann man in Venedig ausgezeichnet und vergnüglich speisen. Zwar gibt es, wie nicht anders zu erwarten, jede Menge Touristenfallen, in denen lieblos gekocht und aufgetischt wird. Aber erfreulicherweise pflegen viele Restaurants und Trattorien noch immer die traditionelle venezianische Küche und bringen solide, oft sogar vorzügliche Speisen auf den Tisch. Fisch spielt dabei die Hauptrolle. Auf dem Fischmarkt bei der Rialto-Brücke kann man sich davon überzeugen, welche Vielfalt an Meerestieren die Adria noch bietet. Die italienische Spitzenküche ist in Venedig allerdings kaum vertreten. In den Luxusrestaurants mit ihrer internationalen Klientel zahlt man meist einen kräftigen Ambiente-Zuschlag – dafür sind sie dann kulinarisch doch nicht gut genug.
Die Mahlzeiten
Die Genüsse bei pranzo und cena (Mittag- und Abendessen) trösten über das oft kärgliche Frühstück hinweg. Italiener geben sich am Morgen für gewöhnlich mit einem schnellen espresso oder cappuccino und einem Hörnchen (cornetto/brioche) zufrieden. Daher entspricht das Frühstücksangebot in den Hotels der einfacheren Kategorien oft nicht mitteleuropäischen Erwartungen. Drei- und Vier-Sterne-Hotels bieten ihren Gästen allerdings meist ein reichhaltiges Frühstück, das auch den Ansprüchen amerikanischer oder nordeuropäischer Gäste gerecht wird. Mittags und abends kann man dafür vorzüglich und ausgiebig speisen.
Öffnungszeiten
Cafés und Gelaterie öffnen meist von 10–21 Uhr. Restaurants servieren für gewöhnlich zwischen 12.30 und 14/ 14.30 Uhr das Mittagessen und von 19/19.30 bis etwa 22 Uhr das Abendessen, während bácari oft ganztags kleine Spezialitäten anbieten.
Der gute Ton
Ein komplettes Menü besteht aus antipasto (Vorspeise), primo (erster Gang: Teigwaren, Risotto oder Suppe), secondo (Hauptgang: Fleisch- oder Fischgericht) und Obst (frutta) oder Dessert (dolce). Beilagen (contorni) zum Hauptgericht müssen gesondert bestellt werden. In manchen Restaurants wird es ungern gesehen, wenn Gäste sich mit einem Teller Nudeln und einem Salat begnügen. Doch man ist nicht verpflichtet, sich durch das ganze Menü zu ›arbeiten‹ – die Kombinationen Vorspeise/Nudelgericht oder Hauptgang/Nachspeise sind auch unter Italienern üblich. In manchen, vor allem einfacheren Lokalen wird die Speisekarte mündlich angesagt. Fragen Sie nach la lista, man wird Ihnen dann die Karte bringen.
Gewöhnlich setzt man sich nicht einfach an einen Tisch, sondern lässt sich einen Platz zuweisen, auch in einfachen Lokalen. Will man die Bedienung auf sich aufmerksam machen, so spricht man sie mit signore(mein Herr), signora (meine Dame) oder signorina (mein Fräulein) an. Drängeln und Eile beim Essen werden in Italien ungern gesehen.
Bezahlen
Brot und Gedeck (pane e coperto) werden in den meisten Restaurants mit einem Festpreis (gewöhnlich zwischen 1,50 und 3 €) in Rechnung gestellt, unabhängig davon, wie viel der Gast verzehrt. Bedienungsgeld (servizio) wird manchmal extra berechnet, muss dann aber auf der Speisekarte angegeben sein. Trinkgeld ist nicht unerlässlich, aber üblich. Man lässt es beim Verlassen des Lokals auf dem Tisch liegen. Bei Fischgerichten wird der Preis auf den Speisekarten meist pro 100 g (= 1 etto) angegeben, die gesamte Portion kostet also das Drei- bis Fünffache!
Preisniveau
Ein dreigängiges Menü (Nudeln, Hauptgericht mit Beilage und Dessert) ist in preisgünstigen Lokalen für 20 bis 28 € erhältlich, in einem mittleren Restaurant kostet es um 35 €. Für ein Feinschmeckermenü gibt man in Spitzenrestaurants 50 € und mehr aus. Dazu kommen die Getränke: Wasser ist meist preiswert, die günstigste Flasche Wein kostet je nach Lokal 8 bis 15 €. Offener Wein (vino sfuso oder vino della casa) ist billiger, aber nicht in allen Restaurants erhältlich. Die in diesem Kapitel angegebenen Menüpreise gelten jeweils für drei Gänge, ohne Getränke. Bei den Preisen für ein Hauptgericht sind Beilagen im Allgemeinen nicht enthalten.