...Mit dem Flugzeug
Der Billigcarrier Germanwings fliegt mehrmals wöchentlich u.a. von Köln, Berlin, Frankfurt a. M., Leipzig, Wien sowie Zürich nach Edinburgh. Linienflüge bieten Lufthansa und British Airways fast täglich von mehreren europäischen Flughäfen – z. B. von Düsseldorf, Frankfurt, München, Zürich – nach Edinburgh und Glasgow, manchmal mit Zwischenstopp in Manchester oder London. Eine Direktverbindung besteht z.B. mit Lufthansa dreimal täglich von Frankfurt nach Edinburgh. Edinburgh Airport liegt 13 km westlich der City im Vorort Ingliston (www.edinburghairport.com, Tel. 08 44/481 89 89). Die Doppeldecker-Flughafenbusse von Airlink fahren rund um die Uhr alle 10 Min., nachts alle 60– 30 Min. in die City (Fahrtdauer 25 Min.). Sie halten direkt vor dem Haupteingang. Ein Taxi kostet ca. 20 £. Im Flughafengebäude gibt es Bars, Restaurants, Bank, Tourist Information und fast alle nationalen und internationalen Autovermietungen.
Billigcarrier Ryanair fliegt ganzjährig mehrmals wöchentlich u.a. von Frankfurt/Hahn, Düsseldorf/Weeze und Berlin nach Glasgow Prestwick, das 46 km südwestlich des Zentrums liegt (www.glasgowprestwick.com, Tel. 08 71/2 23 07 00). Busse fahren stündlich von der Haltestelle vor dem Terminal zur Busstation Buchanan Street in der City (Fahrtdauer etwa 50 Min.). Mit der Bahn neben dem Terminal braucht man 45 Min. nach Glasgow Central Station (Mo–Sa halbstündlich, So stündlich) – das Bahnticket ist gratis! Ein Taxi kostet ca. 50 £.
Die Linienflüge u.a. von Lufthansa, British Airways und KLM landen in Glasgow International 12 km südwestlich vom Zentrum (www.glasgowairport.com, Tel. 08 44/481 55 55. Alle 15 Min. fahren Busse in ca. 25 Min. bis Buchanan Street, Glasgows Hauptbusbahnhof. Ein Taxi kostet ca. 23 £. An beiden Flughäfen sind Autovermieter vorhanden.
...Mit Auto/Fähre
Es gibt eine verwirrend breitgefächerte Vielfalt von Fährverbindungen vom Kontinent nach Großbritannien. Die kürzeste Fährverbindung über den Kanal, durchgängig auf kostenlosen deutschen, belgischen und französischen Autobahnen zu erreichen, ist die Autofähre Calais–Dover. Die Überfahrt dauert 75–90 Min., die Fähren verkehren auch nachts ungefähr im halb- bis dreiviertelstündigen Turnus. Buchungen und Info: P&O Ferries, Tel. 0180/500 71 61, www.poferries.com. Man kann auch das Auto auf Le Shuttle aufladen lassen und von Calais nach Folkestone den Kanaltunnel benutzen (Kundenrufzentrale Tel. 01805/00 02 48, www.eurotunnel.com).
DFDS Seaways bietet eine etwa 2 Std. fahrende Kanalfähre von Dünkirchen nach Dover (Tel. 040/389 03 71, www.dfdsseaways.de). Die etwa zehnstündige Nordfahrt kann man mit der DFDS-Fähre von Amsterdam (tgl. 17.30 Uhr) nach Newcastle (Ankunft 9 Uhr morgens) abkürzen – bis zur schottischen Grenze sind es nur etwa 90 Min. Für Reisende aus Norddeutschland bietet sich die etwa 3 x pro Woche verkehrende DFDS Fähre vom dänischen Esbjerg ins südenglische Harwich an – von dort fährt man etwa 7 Std. (www.dfdsseaways.de). An Bord werden Familienvorteilspreise und ein Kinderprogramm geboten. Zu bestimmten Terminen können Wohnwagen kostenlos mitgenommen werden. Eine weitere empfehlenswerte Anreisemöglichkeit für Leute mit Kindern und einem großzügig bemessenem Zeitbudget ist die moderne Luxusfähre ›Pride of Hull‹ von P&O Ferries.
...Mit der Bahn
Alle Verbindungen vom Festland nach Schottland führen über London. Man kommt in Victoria Station an, fährt mit der U-Bahn nach King’s Cross Station und von dort in ca. 5 Std. nach Edinburgh oder von London Euston nach Glasgow. Im Schlafwagen erreicht man von Euston Station Aberdeen, Edinburgh, Fort William, Glasgow und Inverness. Der Hochgeschwindigkeitszug Thalys verkehrt von Köln mit Zusteigemöglichkeit in Aachen nach Brüssel bzw. Paris, wo man in den Eurostar nach London umsteigen kann.
...Mit dem Bus
Die Deutsche Touring GmbH (Tel. 0 69/7 90 35 01, www.eurolines.de) fährt von mehreren Städten – von Köln z.B. in 16 Std. – nach London, von dort geht es mit Bussen von National Express (www.nationalexpress.com) weiter nach Edinburgh oder Glasgow.
Buchung
Vor allem in der Hauptreisesaison Juli/August muss man im Voraus buchen, aber auch, wenn man unbedingt bestimmte, empfehlenswerte und daher begehrte Unterkünfte bekommen will. Buchung bei VisitScotland, Tel. 00 44 (0) 845/859 1006, online auf www.visitscotland.com. Die meisten Tourist Offices haben einen so genannten Book a bed ahead-Service, sie buchen gegen eine Gebühr von 3 £ Ihre nächste Unterkunft im Voraus. Visit Scotland prüft die Hotels, Guest Houses, B & Bs, Ferienwohnungen und Campingplätze und bewertet sie mit 1 bis 5 Sternen, aber manche Etablissements – und durchaus nicht nur die schlechteren – nehmen nicht an dieser Klassifizierung teil. In allen Kategorien vom Hotel bis zur Ferienwohnung fällt die starke saisonale Staffelung der Tarife auf. Zu Boomzeiten – z. B. Edinburgh Festival oder Hogmanay – werden bis zu 100 % aufgeschlagen.
Hotels
Sehr schottisch und empfehlenswert, aber nicht billig sind die traditionellen Herrenhaushotels. Aber four poster beds (Baldachinbetten), Salons mit Kaminfeuer und altes Tafelsilber gibt es nicht nur in luxuriösen Schlosshotels, sondern auch in kleineren Landhäusern mit Flair und erschwinglichen Preisen. Auch den rustikalen Charme eines Landgasthofs sollte man einmal kennen lernen. In ländlichen Gegenden ist seine Bar oft der einzige Treffpunkt. Bei der unteren Preiskategorie steht man sich oft mit einem guten Guest House oder B & B besser als mit einem Hotel. Der durchschnittliche Hotelpreis liegt selten unter 37 £ pro Person im Doppelzimmer. In den Städten herrschen meist internationale Kettenhotels vor, moderne, standardisierte Häuser, in den großen Städten auch viele im Budget-Bereich. Zeitgenössische Boutique- und Designhotels finden Sie vor allem in Edinburgh und Glasgow.
B&Bs und Guest Houses
Die spezifisch britische Tradition des Bed and Breakfast bietet Übernachtung und Frühstück bei Privatpersonen, oft mit sehr persönlichem Empfang – eine empfehlenswerte Unterkunftsform, die auch von einheimischen Reisenden häufig genutzt wird. Der Übergang zu den professionelleren, etwas teureren Guest Houses mit mehr Zimmern ist fließend. Restaurants with rooms haben oft sehr individuell eingerichtete Zimmer. In allen Zimmern in B & B-Unterkünften und Guest Houses (wie auch in den meisten Hotels) sind sogenannte tea and coffee making facilities vorhanden d.h. Heiß wasser - boiler, Tassen, Teebeutel und Instantkaffee.
Einfache B & Bs (die aber immer seltener werden) kosten in der Regel nicht unter 20 £ pro Person, komfortablere mit Privatbad und WC (ensuite) ab 25 £, die ganz luxuriösen – kleine Country Houses in historischen Häusern mit opulentem Frühstück – ab ca. 40 £. B & Bs und Guest Houses liegen oft konzentriert an den Ausfallstraßen der Siedlungen, seltener im Zentrum. Auf dem Land öffnen manche Pensionen nur in der Saison, etwa von April bis Oktober, doch irgendetwas findet man immer.
Auch Farmhouse B & Bs auf Bauernhöfen sind teils recht komfortabel und eine lohnende Alternative, vor allem mit Kindern. Viele B & Bs in abgelegenen Gebieten bieten eine Abendmahlzeit an, für die man meist einen Tag im Voraus reservieren muss. Wenn sie keine Schanklizenz besitzen (not licensed), gilt: ›Bring your own wine!‹ Das kann eine ›Entkorkgebühr‹ (corkage) von 1–3 £ kosten.
Jugendherbergen und Hostels
Die offiziellen Jugendherbergen und die privaten Hostels werden vorwiegend von jungen Leuten genutzt. Der bescheidene Komfort wird durch eine kosmopolitische, kommunikative Atmosphäre wettgemacht. Besonders für Alleinreisende sind die Hostels Treffpunkte. Voraussetzung für die Übernachtung in einem youth hostel ist ein internationaler Jugendherbergsausweis, den man für 9 £ auch vor Ort bekommen kann. Die meisten größeren Herbergen haben Tagesräume mit Fernseher und Internetanschluss, kleine Schlafsäle, Familienzimmer, Küchen für Selbstversorger und bieten Frühstück und Mahlzeiten an. Die in jüngster Zeit modernisierten Häuser haben auch oft 2- oder 4-Bett-Zimmer ensuite. Die Schlafsäle sind in der Regel nach Geschlechtern getrennt. Die Stadt-Hostels sind bis 2 Uhr nachts geöffnet und kosten um die 18 £.
In einfachen Hostels auf dem Land wird man meist tagsüber ausgeschlossen, um 23 Uhr ist Zapfenstreich, Kosten: ab 14 £. Buchen Sie in den Städten auf alle Fälle im Voraus. Zentrale Reservierung für die rund 80 Hostels: Tel. 0044 (0)845/293 7373, reservations@syha.org.uk. Eine Liste aller Hostels und ein informatives Büchlein mit näheren Beschreibungen gibt es bei SYHA National Office, 7 Glebe Crescent, Stirling FK8 2JA, Tel. 0845/293 7373, www.syha.org.uk, in den meisten Hostels und in Touristenbüros.
Mit den offiziellen Jugendherbergen konkurrieren an die 100 Independent Hostels ohne die einschränkenden Bestimmungen der Jugendherbergen. Für sie benötigt man keinen Herbergsausweis. Sie können sehr einfach sein oder alle modernen Annehmlichkeiten anbieten. Kosten: 11–19 £. Der größte der Zusammenschlüsse ist Scottish Independent Hostels, Main Rd. North Queensferry File, Scotland KY11 1HA, www.hostel-scotland.co.uk.
Universitätsunterkünfte
Während der Semesterferien von Juni bis September bieten die Universitäten in Edinburgh, Glasgow, Aberdeen und Dundee ihre leer stehenden Studentenzimmer an, meist funktionale Einzel- oder Doppelzimmer auf B & B- oder Selbstversorgerbasis. Kosten: 20–25 £, einige luxuriöse auch über 30 £. Manchmal gibt es auch Familienzimmer oder ganze Apartments .
Ferienwohnungen und -häuser
Können bessere Gartenschuppen, moderne Bungalows, romantische Cottages oder gar mittelalterliche Tower Houses sein. Pro Woche zahlt man je nach Saison, Lage und Qualität 150–700 £. In der Hauptsaison muss man in der Regel wochenweise mieten, in der Nebensaison und in den Städten geht es manchmal auch auf Tage- oder Drei-Tage-Basis. Der National Trust for Scotland, Tel. 0131/ 243 93 31, www.ntsholidays.com, vermietet historische, komfortabel renovierte Apartments und Häuser. Auch der Landmark Trust, Tel. 01628/825 925, www.landmarktrust.co.uk, hat ganz besondere historische Häuser im Angebot, die allerdings entsprechend kosten. Cottages mit gehobenem Standard kann man über Country Cottages in Scotland mieten, Tel. 0845/268 0801, www.scottishcountry-cottages.co.uk.
Camping
Wer diese Art des Urlaubs bevorzugt, hat in Schottland keine Schwierigkeiten schön gelegene Plätze zu finden. Hilfreich ist das von VisitScotland herausgegebene Buch »Scotland: Caravan & Camping« (ca. 5 £), das rund 400 klassifizierte Plätze verzeichnet. Plätze mit der höchsten Qualitätsstufe – Distelsymbol (thistle) – sind in der Regel auf Wohnwagen und Campmobile, weniger auf Zelte eingestellt. Viele Campingplätze sind nur in der Saison – von April bis Oktober – geöffnet. Eine Übernachtung mit Zelt kostet ca. 15 £. Auf Campingplätzen werden oft Wohnwagen für um die 100 £ pro Woche vermietet. Das neue Landreformgesetz der schottischen Regionalregierung erlaubt wildes Zelten, allerdings mit Einschränkungen: Nicht gecampt werden darf auf umzäuntem Privatland, in der Nähe von Straßen und Gebäuden oder in Naturschutzgebieten. Am besten fragt man den Landbesitzer um Erlaubnis, die in der Regel gewährt wird.
Bothies, Bunkhouses, Böds
Diese preiswerteste und elementarste Form der Unterkunft ist nur etwas für Naturburschen und -mädels. Sie setzt den Besitz einer Campingausrüstung voraus. Kosten: ca. 5 £. Die mehr als einfachen Hütten/Häuser (kaltes Wasser, Toiletten, meist Elektrizität) liegen in der Regel einsam in spektakulärer Natur wie die ehemaligen Heringsfischer-Böds auf Shetland (Infos: Shetland Amenity Trust, Garthspool, Lerwick, Tel. 01595/694 688, www.camping-bods.com.) oder die Black Houses des Gatliff Trust auf Lewis (nicht im Voraus buchbar).
Spukhotels
Geister fühlen sich in Schottland seit jeher heimisch, wobei auffällt, dass die treuen Hunde, unerlösten gemeuchelten Kinder und Grey, Green oder auch White Ladies, wenn sie nicht eine der zahlreichen Burgruinen heimsuchen, bevorzugt in Schloss hotels spuken. Das Scottish Tourist Board hält eine Liste mit Adressen von ›Spukhotels‹ bereit
Bars, Discos und Clubs
Glasgow ist die schottische Stadt, die die meisten Partygänger aus ganz Großbritannien und von noch weiter her anzieht. Eine zeit genössische Club- und Ausgehszene mit minimalistischen Style Bars und trendigen Themenclubabenden hat auch Edinburgh zu bieten. In den beiden großen Städten konzentriert sich auch die schwul-lesbische Szene. Einige Clubs gibt es auch in den Universitätsstädten Dundee und St. Andrews. Discos und Clubs öffnen meist von 23 bis 3 Uhr und nehmen um die 10 £ Eintritt. Ein relativ neues, um sich greifendes gastronomisches Konzept in den Großstädten sind die DJ-Bars: tagsüber Café-Restaurant, abends Bar, und später in der Nacht legt ein DJ auf und die Tanzfläche wird ›ausgeklappt‹. Ansonsten lässt sich das Abendprogramm auf einen Nenner bringen: Pubs.
Pubs und Inns
In ländlichen Gebieten sind Pub oder Inn die einzigen Treffpunkte für locals und Touristen. Meist herrscht eine Atmosphäre freundlicher Geselligkeit. Ende 2005 fielen per britischem Gesetz alle Ausschankbegrenzungen, was den Markt erheblich liberalisierte. Generell geöffnet sind Pubs Mo–Sa 11–23, So 12.30– 23 Uhr, in den Städten oft bis Mitternacht oder länger, Bars bis 1 oder sogar 3 Uhr. Gemütliche historische Pubs mit viktorianischen Holzschnitzereien und Zapfbatterien gibt es nicht nur auf dem Land, sondern auch in den großen Städten. Die Schotten trinken generell recht gern, auch mal einen über den Durst.
In den Städten gibt es bestimmte Straßenzüge, in deren Pubs bevorzugt stag and hen parties stattfinden, das ist das letzte, möglichst alkoholisiert zugebrachte Wochenende eines Bräutigams oder einer Braut vor der Hochzeit. Diese Viertel sollte man meiden, wenn man es nicht selbst gerne ziemlich rowdy liebt oder soziologische Studien betreiben will.
Während in den Trendbars internationaler Mainstream gespielt wird, finden in den Pubs sowohl in den Städten als auch auf dem Land um 21 oder 21.30 Uhr häufig Livekonzerte statt. Die Palette reicht von spontanen Sessions lokaler Musiker bis zu angekündigten Veranstaltungen, von Folk über Rock zu Jazz. Music nightly steht dann auf einem Schild im Pubfenster. In den howffs (Kneipen, schottisch für ›Bierschwemme‹) lässt sich eine Renaissance der Fass-Ales (cask ales) feststellen, die oft von kleinen Brauereien hergestellt werden. Die meisten Pubs und Bars bieten etwas zum Beißen an, wobei die Palette von Sandwiches bis zu Menüs reicht.
Kulturelle Veranstaltungen
Wer abends ins Theater oder ins Konzert gehen will, hat in Edinburgh die größte Auswahl. Aber auch Glasgow ist für seine lebendige, experimentierfreudige Kulturszene bekannt. Und selbst in kleineren Städten wie Dundee, Pitlochry, Perth, St. Andrews, Inverness oder sogar auf Mull gibt es Theater. In den Touristenhochburgen wie Edinburgh oder Fort William werden ›Schottische Abende‹ veranstaltet. Das sieht dann meist so aus, dass Busladungen von Touristen zu einem Haggis-Abendessen Musik und Tanz auf einer Bühne geboten bekommen.
Ceilidhs: Auf den Hebriden und den nördlichen Inseln finden in den kommunalen Sälen ceilidhs (gälisch) statt, traditionelle Konzerte und Tanz für alle. Meist sind das intimere und authentischere Veranstaltungen als die ›Schottischen Abende‹, da hier die örtlichen Gemeinschaften ihre Kultur für sich und nicht für die Besucher inszenieren.
Antiquitäten
Ein Bummel durch die vielen Antiquitäten- und Trödlerläden in Schottland lohnt, da die Preise etwas niedriger sind als bei uns. Folgen Sie einfach den Hinweisschildern in ländlichen Gegenden – den Wert eines Chippendale-Stuhls kennen die Verkäufer allerdings auch hier.
Kunsthandwerk und Souvenirs
In vielen Kunsthandwerksläden, besonders im Westen und auf den Inseln, kann man Keramik, Bilder und Plastiken lokaler Künstler, Silberschmuck mit keltischen oder wikingischen Motiven, Wollsachen und allerlei netten Nippes erstehen. Die Grenzen zwischen Kunstgalerien und eher kunsthandwerklich ausgerichteten Geschäften sind dabei fließend. Auch in den Borders haben sich überaus qualitätvolle Galerien angesiedelt. Die Souvenirläden in touristischen Kernzonen wie der Royal Mile in Edinburgh, Gretna Green, Loch Ness oder Fort William sind hauptsächlich auf den Massengeschmack abgestimmt. Die Themen Karo, Dudelsack und Schafe werden in allen Variationen durchgespielt – die meisten Produkte stammen aus China. Doch selbst in den Touristenhochburgen lassen sich Entdeckungen machen.
Textilien
In größeren Textilläden kann man sich etwas preiswerter als bei uns mit klassischem Angel-, Jagd- und Golfoutfit im Country House Style eindecken, beispielsweise mit Barbour- Jacken- und Mänteln. Die Borders sind berühmt für ihre Wollproduktion: Vor allem in Hawick shoppen die Besucher in Factory Outlets und woollen mills. Aus Harris und Lewis kommt der berühmte Harris-Tweed. Er wird dort noch viel in Heimarbeit auf klappernden Webstühlen hergestellt. Man kann ihn meterweise kaufen oder in einigen Geschäften vor Ort gleich verarbeiten lassen. Der Stil der woollies – Strickjacken, Mützen, Handschuhe, Kaminplaids – ist häufig sehr traditionell, doch gibt es auch zahlreiche eigenwillige Designer(innen), die flippig-alternative oder zeitgenössische Mode mit dem typisch schottischen Material Wolle entwerfen. Da deutsche Urlauber meist keine schottischen Ahnen haben, werden die teuren Kilt und Tartanausstatter an ihnen weniger als an den Gästen aus Übersee verdienen.
Kulinarische Spezialitäten
Ohne schottischen Wildlachs (kann man gut bei der Abfahrt auf dem Flughafen kaufen), eine Packung Walkers Shortbread mit Bonnie Prince Charlie auf der Blechdose oder einen Weiden- oder Brombeerwein wird kein Gourmet aus Schottland zurückkehren. In den Shops der Schlösser und Herrenhäuser kann man u.a. einfallsreiche Chutneys oder Marmeladen kaufen. Whisky ist in Schottland aufgrund der Steuern teurer als bei uns. Der Kauf lohnt meist nur bei ausgefallenen Flaschen wie Single Cask-Abfüllungen. Die Standard-Sorten wie z.B. ein zwölf Jahre alter ›Highland Park‹ oder ein zehn Jahre alter ›Bowmore‹ kauft man preiswerter in den 1-Liter-Flaschen am Flughafen – oder zu Hause.
Das schottische Wetter ist sehr wechselhaft: Vom Atlantik ziehen Wetterfronten mit kühlen Temperaturen und stürmischen Winden über das Land. Drizzle, ein konstanter Nieselregen, hartnäckiger Nebel sowie der haar in Frühjahr und Sommer, ein vom Meer aufziehender Dunst, sind schottische Wetterphänomene. Der Golfstrom an Schottlands Westküste beschert dem Land ein gemäßigtes, mildes ozeanisches Klima ohne große Hitze- und Kälteextreme. Durch die Kollision mit den kälteren Festlandluftmassen kommt es aber auch zu konstanter Wolkenbildung und Stürmen. Generell regnet es überall oft und kräftig.
Mit durchschnittlich 1600 mm im Jahr liegt die Westküste, an deren Bergen sich alle atlantischen Tiefausläufer zunächst einmal abregnen, jedoch eindeutig vor den 800 mm der relativ trockenen Ostküste. Fife rühmt sich der geringsten Niederschläge. Dauerregen ist jedoch auch in den westlichen Highlands selten. Hier kann man, wie Einheimische sagen, vier Jahreszeiten an einem Tag erleben. Aufgrund des nachlassenden Golfstrom- Einflusses nehmen die Temperaturen von Westen nach Osten ab, wobei auch die Höhe eine Rolle spielt. Den Kälterekord hält Braemar mit –27,2 °C. In den Gebirgen, vor allem den Grampians mit ihren Wintersportregionen, ist mit beträchtlichen Schneemengen zu rechnen. In der An Gharbh Coire, einem corrie in den Cairngorms, soll der Schnee im 20. Jh. nur zweimal aufgetaut sein.
Dem nördlichen Breitengrad verdankt Schottland spürbar längere Tage. Auf Shetland kann man am längsten Tag des Jahres, dem 21. Juni, um 24 Uhr im Dämmerlicht der Mittsommernacht Golf spielen. Bis zur Tagundnachtgleiche am 21. September ist es in Schottland länger hell als auf dem Kontinent, ab da werden die Tage kürzer als bei uns. Baden kann man, wenn man nicht sehr kälteresistent ist, eigentlich nur im Juli/August, den beiden wärmsten Monaten. Dann muss man das Land aber auch mit den meisten anderen Gästen teilen. Am sonnigsten sind gemeinhin Mai und Juni, und zusammen mit dem meist noch sehr schönen September ergeben sie die reizvollsten Reisemonate. Das aktuelle Wetter in Schottland finden Sie auf www.metoffice.gov.uk.
Eine kostenlose Behandlung ist für EU-Bürger und Schweizer nur in den (größeren) Krankenhäusern mit ›Accident and Emergency‹- Abteilung möglich (Schilder mit rotem ›H‹ und ›A & E‹). Seit 2005 gilt die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) für EU-Bürger als Anspruchsnachweis. Der Besuch beim niedergelassenen Arzt (GP) muss vor Ort zunächst aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Auch beim Zahnarzt muss man in der Regel selbst bezahlen und bekommt den Rechnungsbetrag dann von der Heimatkrankenkasse gegen Vorlage einer Quittung ersetzt. Der Abschluss einer zusätzlichen privaten Reisekrankenversicherung ist dennoch dringend zu empfehlen. Bei den Tourist Offices kann man sich über Listen nach den nächstgelegenen Arztpraxen erkundigen.
Apotheken (pharmacies, chemistries) gibt es flächendeckend. Im Fenster sind Schilder mit den Adressen der außerhalb der normalen Geschäftszeiten zuständigen Notfallapotheken ausgehängt. Medikamente für leichtere Erkrankungen gibt es rezeptfrei auch in Drogerien wie der Kette ›Boots‹.
Generell muss man in Schottland nicht um seine Sicherheit fürchten. In den Städten gibt es die großstadttypischen Probleme – Drogen, Taschendiebstahl an belebten und touristischen Plätzen, Autoaufbrüche, Trunkenheit und Randale in manchen Bezirken. In den Highlands und vor allem auf den Inseln ist die Kriminalitätsrate so niedrig, dass die Einwohner die Haustüren nachts nicht einmal abschließen. Bei Diebstahl muss man eine Anzeige bei der Polizei machen, um zu Hause Ersatz von der Versicherung zu erhalten. Überall sollte man die üblichen Sicherheitsvorkehrungen beachten: nur leere Autos abstellen, größere Geldmengen gesichert, z.B. am Körper, tragen, nicht trampen. Für allein reisende Frauen gelten dieselben Vorsichtsmaßnahmen wie daheim.
Wichtige Notrufnummern
Notruf (Polizei, Feuerwehr, Krankenwagen, kostenlos): Tel. 999
Pannenservice: AA (Automobile Association), Tel. 00800/88 77 66 55
Sperrung von EC- und Kreditkarten bei Verlust oder Diebstahl: +49 116 116
Diplomatische Vertretungen
Deutsches Generalkonsulat: 16 Eglington Crescent, Edinburgh EH12 5DG Tel. 0131/337 2323, www.edinburgh.diplo.de
Österreichisches Generalkonsulat: 9 Howard Pl., Edinburgh EH3 5JZ Tel. 0131/558 1955, Fax 0131/558 1124
Schweizer Generalkonsulat: 58/2 Manor Place Edinburgh EH3 7EH Tel. 0131/225 93 13
Die schottische Küche hat mehr zu bieten als Haggis und Whisky. Frische Produkte – vom Fleisch des Aberdeen-Angus-Rinds über fangfrische Meeresfrüchte bis zu Beeren – werden auf traditionelle schottisch-französische Weise oder im trendigen Fusion-Stil zubereitet und lassen Gourmets aus aller Welt das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Schottisches Frühstück
Einen guten Tagesanfang garantiert das reichhaltige cooked oder Scottish breakfast. Die Standardversion wird von jeder B & B-Wirtin serviert: Auf Obstsaft und cereals (Müsli etc.) folgen Spiegelei, Würstchen, Speck, Pilze, Tomate, Leber- und Blutwurst, dann Toast mit gesalzener Butter und Orangenmarmelade sowie Tee oder Kaffee. In teureren Unterkünften gibt es außerdem Grapefruitschnitze, eingelegte Dörrpflaumen, Minutensteaks, Lachs mit Rührei u.a.m. Auf alte Fischertraditionen gehen die kippers (Räucherheringe) und smoked haddock (in Milch gegarter Räucherschellfisch) zurück. In manchen Country House Hotels ist das Frühstück eine Offenbarung: selbst gemachte Marmeladen, geräucherter Schinken, duftende Pfannküchlein und Heidelbeer-Muffins künden von exzellentem home cooking.
Traditionelle schottische Küche
Während man vor einem Jahrzehnt noch Probleme hatte, traditionelle schottische Gerichte in den Restaurants zu bekommen, zeigt die Besinnung auf Scottishness nun auch auf dem kulinarischen Sektor Wirkung. Immer mehr Restaurants bieten Haggis und andere regionale Spezialitäten an. Cock-a-leekie ist eine Suppe mit Hühnerfleisch, Lauch und Backpflaumen, die Scotch broth eine Graupen-Gemüsesuppe mit Hammelschulter oder -hals. Die Räucherfisch-Kartoffelsuppe Cullen skink stammt von der Nordostküste Grampians, die geräucherten Schellfische Arbroath smokies schmecken am köstlichsten an der Ostküste nördlich von Dundee. Am häufigsten essen die Schotten jedoch schmackhaft mit Zwiebeln und Möhren zubereitetes Hackfleisch mit Bratensauce und gebuttertem Kartoffelpüree, mince and tatties. Auch Fleischpasteten – pies oder bridies – erfreuen sich großer Beliebtheit. Eine uralte schottische bzw. britische Institution ist der high tea zwischen 17 und 18.30 Uhr. Die Kombination aus Kaffeetrinken und Abendessen mit Kuchen, San wiches und warmen Tellergerichten ist eine interessante Art von Mahlzeit, wenn auch kulinarisch nicht besonders hochstehend.
Hafer und Haggis
Das traditionelle schottische Getreide ist der Hafer. Er findet sich in den beliebten Haferkeksen (oatcakes, bannocks), in dem Dessert cranachan, einer süßen Versuchung aus Sahne, geröstetem Haferschrot und Himbeeren, und in der Atholl brose, einem sämigen Nachtisch aus Honig, Whisky und passiertem Haferflockenbrei – und im Nationalgericht Haggis. Das ›große Oberhaupt des Presswurst-Clans‹ (Robert Burns) ist traditionell ein etwa fußballgroßer Schafsmagen, gefüllt mit Hafermehl, Zwiebeln und Innereienhack – haggis kommt von französisch haché, gehackt. Dazu isst man Kartoffelpüree mit Butter und Rübenpüree. Haggis, tatties and neeps heißt die pürierte Dreieinigkeit auf Schottisch. In Delikatessen- und Lebensmittelläden bekommt man Haggis aber auch in handlicheren Größen. Immer mehr Restaurants servieren zeitgenössische Varianten, bei denen die Innereien durch Fleischhack oder Gemüse und der Schafsmagen durch Wan-Tan-Blätter ersetzt oder die Wurst scheibchenweise scharf angebraten wird. Die pure alte Variante jagt angeblich auch manchem Schotten Schauer über den Rücken.
Die Schätze des Landes
Die schottische Küche stellt auch den verwöhntesten Gourmet zufrieden, vorausgesetzt, man wählt die richtigen Restaurants. Vor allem Edinburgh und Glasgow bieten eine zeitgenössische, hoch entwickelte Restaurantszene. Basis der schottischen Küche ist die Frische und Qualität ihrer Zutaten. In den empfehlenswerten Restaurants werden zartes Borders-Lamm, Wild und Wildgeflügel aus den Highlands und die berühmten Aberdeen-Angus-Rinder auf schmackhafte Weise zubereitet. Die Bratensaucen sind meist reichhaltig, mit Sahne gebunden und mit Whisky oder Beeren aromatisiert. Beliebte Kombinationen sind Süßes und Fleisch wie Ente mit Orange, Schwein mit Apfel, Hase mit Beeren und Thymian oder Hirsch mit Aprikose.
Fluss oder Meer sind nirgendwo weit, und die schottischen Köche verstehen es ganz besonders gut, Mies- und Jakobsmuscheln, Austern, Garnelen, Petersfisch, Hecht, Forelle und Engelbarsch zuzubereiten. Die Palette der Fischgerichte, die aus der fangfrisch angelieferten Ware gezaubert werden, reicht vom ›einfachen‹ Räucherlachs bis zu komplizierten Hummerkreationen. Farmhouse cheese, von Bauern aus der Milch der eigenen Herde in Handarbeit hergestellte Käse, werden mit Obst und oatcakes, den trockenen kleinen Hafermehlbiskuits, serviert. Auf manchem Scottish cheese board eines Landhaushotels stehen Köstlichkeiten wie ein Farmhouse Cheddar vom Mull of Kintyre, Käse aus Orkney, Mull oder Arran, ein neun Monate gereifter, im Tuch eingebundener Dunlop, ein milder, organisch produzierter Loch Arthur-Cheddar oder ein läufig-weicher Bishop Kennedy, dessen Rinde mit Whisky eingerieben wird.
Internationale Küche
Fusion oder crossover cooking ist der kulinarische Trend der letzten Jahre, der vor allem in den Städten ein breites Marktsegment erobert hat. Aber auch aus der innovativen Landhausküche sind fernöstliche Zutaten wie Koriander, Chili und Wan Tans oder mediterrane Spielereien um Ziegenkäse, Knoblauch und Olivenöl kaum noch wegzudenken. Aus der britischen kolonialen Vergangenheit heraus erklärt sich die Vielzahl von indischen Restaurants im Land. Sie bieten in der Regel eine wesentlich authentischere Küche, als man es meist von den Restaurants aus Deutschland gewöhnt ist. Eine Welle von Thai-Restaurants und preiswerten chinesischen Kantinen für den Lunch, hat in den letzten zwei, drei Jahren den preiswerten Sektor der Edinburgher und Glasgower Restaurantszene bereichert. Darüber hinaus haben längst auch Pizza, Pasta und Bruschetta die schottischen Küsten erreicht. Die italienische Küche mit ihren Anmutungen von Wärme und Mittelmeer ist bei den Schotten sehr beliebt, und in den Städten gibt es exzellente Restaurants.
Tea und Coffee Houses, Bistros und Bars
Ein unseren Cafés entsprechendes Tea House gibt es in jeder kleineren Stadt, auf dem Land oft abgelegen in einem B & B oder neben einem Laden oder einer Tankstelle. Hier nimmt man den afternoon tea ein, traditionell mit Tee oder Kaffee, in den Städten immer öfter auch mit caffè latte oder Cappuccino. Häufig sind die Karotten-, Ingwer-, Kokos- oder Schokoladen-Küchlein selbst gebacken. Die Schotten sind als Liebhaber von süßen Sachen und Kuchen bekannt, so der fudges, karamellartiger Zuckerriegel, oder des salzigen Buttermürbegebäcks shortbread. Scones mit oder ohne Rosinen werden in Schottland mit gesalzener Butter und fruchtiger, roter Marmelade (jam) meist ohne die in England übliche Sahne verzehrt. Viele tea rooms offerieren auch eine kleine Lunchkarte mit warmen Gerichten. Dies gilt auch für die vor allem in den Städten anzutreffenden Cafés und Bistros, die nicht allzu teure, modern und frisch zubereitete Speisen anbieten. Das kann von kleinen Snacks wie Sandwiches und Tacos bis zu ausgefeilten Menüs mit Fisch und Fleisch reichen. Die Übergänge zwischen Café-Bars, Bar-Restaurants und DJ-Bars sind fließend. Tagsüber Espresso und Lunch, abends Wein und Dinner, später legen DJs auf und es wird getanzt – dieses Allround-Programm ist der neueste urbane Trend.
Pub Grub und Bar Food
Preiswerter und schneller als in Restaurants isst man, vor allem mittags, in Pubs. Das klassische pub grub ist eine deftige, internationale Küche, zu der Burger, Pasta, Steaks, Fleischpasteten, Suppen und Nachtisch gehören. Pommes gibt es zu allem, oft auch zu Pizza und Spaghetti Bolognese. Vor allem in den Städten kochen Pubs leichter und zeitgemäßer oder servieren internationale Standardkost wie Tacos, Curries, Salate. Alles läuft über Selbstbedienung an der Theke: Dort bestellt man, zahlt und holt sich die Teller ab. Daneben bieten auch zahlreiche Hotels neben ihren Restaurants in der Bar eine preiswertere, vereinfachte Variante aus derselben Küche (bar menu).
Fast Food
Der Chippy ist eine (britisch-)schottische Institution. Für wenig Geld erhält man fish ’n’ chips, das sind große, in Fett ausgebackene Weißfischstücke in Panade, dazu Pommes, wenn man nicht aufpasst, mit Essig (vinegar). Wenn man eine der Kult-Fischbrätereien wie Ashvale in Aberdeen besucht, kann der fangfrische Fisch durchaus schmecken. Bis hinein in die kleineren Orte haben sich Hamburger- und sonstige Fast Food-Ketten sowie chinesische oder indische Takeaways ausgebreitet.
Please wait to be seated!
Man steuert im Restaurant nicht direkt auf einen Tisch zu, sondern wendet sich an den Ober, der einen dann platziert. In renommierten Restaurants sollte man unbedingt vorher reservieren. In manchen Country House Restaurants studiert man die Speisekarte (menu) bei einem Gin Tonic in der Bar, manchmal vor einem prasselnden Kaminfeuer, bevor man an den gedeckten Tisch gebeten wird. Nach dem Essen trinken die Damen traditionell Kaffee – normalen Milchkaffee, keinen Espresso – oder Tee, die Herren dasselbe oder Whisky. In Landhaushotels steht einem die Möglichkeit offen, dies im Salon (drawing room) zu tun und dabei einen höflichen Small Talk mit den anderen Gästen zu führen.
Wenn man in der Rechnung (bill) den Passus service included findet, dann sind bereits 10–15 % Bedienung eingerechnet. Wenn nicht, sollte man diesen Betrag der Rechnungssumme hinzufügen, vorausgesetzt der Service war zufriedenstellend. Feste Regeln gibt es jedoch in Schottland nicht, was einen gewissen Spielraum lässt. Lunch gibt es in Restaurants und Pubs meist von 12 bis 14, Dinner von 18 bis 21 Uhr. Die Restaurants schließen recht früh, gegen 21.30 bzw. 22 Uhr – sogar in Edinburgh –, auf dem Land, auch im Sommer, manchmal noch früher. Hier ist der Takeaway oft die einzige Möglichkeit, nach 20 Uhr noch etwas zu essen zu bekommen. Häufige Schließtage sind Sonntag und Montag. In Städten mit Theater, vor allem Edinburgh, steht häufig ein abgespecktes Pre oder Post Theatre-Menü (17.30–19 bzw. ab 21.30 Uhr) auf der Speisekarte.
Pubs
Die zahlreichen Pubs sind einer der touristischen Pluspunkte Schottlands. Hier kommt man leicht mit den Schotten ins Gespräch, entspannt bei einem Single Malt, einem Drambuie, das ist ein Likör auf Whiskybasis, oder einem Bier vom Zapfhahn (draught). Man trinkt ein pint (0,586 l) oder ein half. Es gibt Stout (Starkbier, z.B. das irische Guinness), Lager (vergleichbar dem Exportbier), das dünne, helle Ale oder seltener Scottish Heather Ale: Das schon für das Neolithikum nachgewiesene, bernsteinbraune, würzige Gerste-Heide-Gesöff mit der unverwechselbaren Honig note kann nur zwischen Juni und Oktober gebraut werden. Viele Pubs bieten eine Auswahl starker, frisch gebrauter Real oder Cask Ales aus dem Fass an. Das Orkney-Bier ›Skullsplitter‹ haut mit 8,5 % Alkoholgehalt – wie sein Name verspricht – mächtig rein, die üblichen Marken ›Tennent’s‹, ›McEwans‹ oder ›Youngers‹ haben um die 4%.
Alkoholfrei ist der orangefarbene, kohlensäurehaltige Softdrink ›Barr’s Irn-Bru‹ (von iron brew, ›eisernes Gebräu‹), den die Schotten häufiger als Coca Cola trinken und den man unbedingt probieren sollte! Meist ist das public house, so der offizielle Name, in einen Barbereich und eine Lounge mit Hockern, Bänken und Tischen unterteilt. Wenn ein Schild im Pubfenster ›Music tonight‹ verkündet, kann man im Allgemeinen ab etwa 21 Uhr Liveklängen lauschen – geboten wird alles von Country über Rock bis hin zu Folk. Die Lounge-Bars der Hotels sind meist etwas feiner und teurer, in vielen abgelegenen Orten aber der einzige und im Übrigen gar nicht steife Treffpunkt.