… mit dem Flugzeug
Direkte Flugverbindungen, u. a. nach Bristol, bestehen von Frankfurt am Main und München mit British Airways, von Berlin-Schönefeld mit easyjet, von Bremen und Hamburg mit OLT sowie von Hannover nach Southampton mit Flybe. Mit Zwischenstopp in London ist die Auswahl noch größer. Außer Bristol werden mehrere Regionalflughäfen von London aus angeflogen: Newquay und Plymouth mit Air Southwest von
Gatwick (North Terminal), Newquay mit Ryanair von Stansted.
Flughäfen und Fluggesellschaften
www.bristolairport.co.uk
www.plymouthairport.com
www.newquay-airport.co.uk
www.airberlin.com
www.ba.com
www.britishairways.com/travel/baconnect
www.easyjet.com
www.olt.de
www.flybe.com
… mit der Bahn
Per Zug führen alle Wege in den Westen Englands über London. Zunächst reist man mit dem Thalys ab Köln bis Brüssel-Midi (2 Std. 20 Min.), wo man in den Tunnelzug Eurostar umsteigt. Der Eurostar fährt in 2 Std. 40 Min. von Brüssel durch den Kanaltunnel bis London-St Pancras. Die meisten Züge gen Westen fahren ab dem Bahnhof Paddington, wohin man sich am besten per U-Bahn (separates Ticket lösen) quer durch die Stadt begibt (etwa 45 Min.–1 Std.). Die Eisenbahngesellschaft First Great Western bedient die Strecken von Paddington nach Bristol (1 Std. 45 Min.), Exeter (2 Std.), Plymouth (3 Std.) und Penzance (5 Std.). Vom Bahnhof London Waterloo verkehren Züge nach Bournemouth, Plymouth und Exeter (mit South West Trains). Tickets am besten schon im Voraus besorgen!
Fahrplanauskunft und Internet-Buchungsadressen
Telefonauskunft unter 08457 48 49 50 (24-Std.-Service, Nummer gilt innerhalb Großbritanniens)
www.eurostar.com
www.britrail.com
www.nationalrail.co.uk
www.traveline.org.uk
… mit dem Bus
Zwischen Deutschland und Großbritannien verkehren regelmäßig Reisebusse. Die Eurolines-Busse fahren über die Strecken Berlin–Hannover–Dortmund, Hamburg–Bremen, Leipzig–Dresden oder München–Stuttgart–Frankfurt–Köln–Aachen nach London. In der Regel wird über Nacht gefahren, sodass man am frühen Morgen in London Victoria Station ankommt.
Buchung Eurolines-Busse
Deutsche Touring GmbH
Am Römerhof 17
60486 Frankfurt/Main
Tel. 069 790 30, www.touring.de
… mit Auto und Fähre
Wer Schiffsreisen nicht scheut, der reist von der französischen Normandie aus bequem direkt in den Westen Englands: Cherbourg–Portsmouth (Highspeed 2 Std. 45 Min.) und Cherbourg–Poole (4 Std. 15 Min. bzw. Highspeed 2 Std. 10 Min.) mit Brittany Ferries, Caen/Ouistreham–Portsmouth (nur April–Sept. 3 Std. 30 Min.) mit P&O Ferries. Fährverbindungen gibt es ebenfalls von der Bretagne aus: St Malo–Portsmouth (über Nacht, ca. 9 Std.),Roscoff–Plymouth (6 Std.). Die Strecken haben ihren Preis, zur langen Schiffsreise sind noch ein bis zwei Tage Anreise quer durch Frankreich einzukalkulieren, bei Nachtfähren die Kabinenpreise. Auf der klassischen Kanalstrecke Calais–Dover (1 Std. 30 Min.) verkehren SeaFrance und P&O Ferries, von Dunkerque nach Dover setzt Norfolkline über (2 Std.). Der Nachteil auf dieser Route: Bis ins West Country sind ca. 320 km (Dover–Bristol) bzw. 584 km (Dover–Penzance) zurückzulegen – zu bedenken ist bei dieser Variante auch die hohe Verkehrsdichte in Südostengland und im Großraum London (die Durchquerung des Innenstadtgebiets ist mautpflichtig). Die Preise variieren stark, je nach Aufenthaltsdauer und Saison. Erheblich billiger fährt, wer sehr lange vorabbucht, die meisten Fährgesellschaften gewähren erhebliche Frühbucherrabatte. Für Buchungen wendet man sich am besten an ein Reisebüro oder nutzt das Internet.
Buchung Fähren
www.brittany-ferries.co.uk
www.poferries.com
www.seafrance.com
www.norfolkline.com
… mit Auto und Tunnelshuttle
Nicht übers Wasser, sondern durch den Tunnel unter dem Ärmelkanal reist
man mit seinem Fahrzeug im Eurotunnel-Shuttle-Zug (Fahrzeit 35 Min., ein-
fache Fahrt ab ca. 69 €).
Buchung Tunnelshuttle
www.eurotunnel.com
Hotels, Bed&Breakfast, Guest Houses
Hotels
Inbegriff englischer Lebenskultur ist das Country House Hotel, das gepflegte Hotel in einem Herrenhaus, umgeben von weitläufigem Park und üppigem Garten, in ländlichem Ambiente. Vom Kaminfeuer bis zum Himmelbett werden hier alle Ansprüche erfüllt und entsprechende Preise verlangt. In der Regel ist ein nobles Restaurant angeschlossen. Anspruchsvolle Unterkünfte für Individualisten sind die Boutique Hotels – sehr individuell eingerichtete Häuser mit Zimmern in schickem Design, beispielsweise in einer ehemaligen Fabrik oder einem Hafenspeicher – und sogenannte restaurants with rooms, die ihr Hauptaugenmerk auf noble moderne Küche legen und wenige, aber erlesen eingerichtete Zimmer bieten. Herkömmliche Hotels oder Inns auf dem Land werden an Wochenenden gerne für Familienfeste und gesellschaftliche Ereignisse (functions) genutzt. Für Individualreisende kann das unangenehm werden, denn der Service ist überlastet, oft gibt es laute Musik und Unruhe. Erkundigen Sie sich, bevor Sie buchen. In gleicher Weise können hen bzw. stag parties zum Ärgernis werden, mit denen Braut bzw. Bräutigam vor der Hochzeit mit Freunden bzw. Freundinnen den ›Abschied von der Freiheit‹ feiern. Günstig für Familien mit Kindern sind Hotelketten, die sehr preiswerte Zimmer zum Einheitspreis anbieten, wie Travelodge (www.travelodge.co.uk) oder Premiertravelinn (www.premiertravelinn.co.uk).
Bed&Breakfast
Bed & Breakfast ist die typische Übernachtungsart, wenn man Großbritannien bereist. Man wohnt dabei in einem Privathaus. Meist gibt es zwei oder drei Gästezimmer – immer häufiger mit eigenem Bad oder Dusche. Die Privatvermieter orientieren sich zwar zunehmend an professionellen Standards, sind vielfach aber immer noch bemüht, ihre Gäste individuell zu betreuen. Manche B & Bs offerieren ihren Gästen auch neben dem Frühstück ein Abendessen (dinner), zu dem man sich rechtzeitig anmelden muss. Oft liegen die Privathäuser abgelegen auf dem Land. Lassen Sie sich immer den Weg beschreiben. Empfehlenswert ist der Führer »Special Places to Stay in Britain« mit besonderen Bed-&-Breakfast-Unterkünften oder kleinen Hotels – sei es, dass sie Gartenliebhaber begeistern, ein besonderes Frühstück oder eine herrliche Aussicht bieten (Alasdair Sawday Publishing, www.sawdays.co.uk). Erhältlich in Buchhandlungen in England.
Guest Houses
Guest Houses sind professionell geführte preiswerte B & Bs mit mehr als zwei oder drei Zimmern bis hin zu Hotelstandard. Besonders häufig sind sie in Städten und in den Badeorten, wo sich oft ganze Straßenzüge entlang eine Unterkunft an die andere reiht.
Kategorien
Da Südwestengland eine besonders beliebte Reiseregion ist, ist die Konkurrenz unter Hotels, Bed-&-Breakfast-Unterkünften und Guest Houses groß. Ehrgeizige Hoteliers und Gastgeber sind auf Qualität bedacht, doch herrscht Widerwillen gegen Standardisierung. Das ist verständlich, denn die Unterkünfte sind so individuell wie ihre Wirtsleute, die landlords und landladies. Unterschiedliche Organisationen machen sich mit unterschiedlichen Kriterien ans Werk: Die Kategorien der AA (Automobile Association) unterscheiden sich von denen des ETB (English Tourist Board) oder des RAC (Royal Automobile Club). Sterne, Rosetten und Kronen, Punkte und Empfehlungen wie approved, commended, highly commended und de luxe stehen nebeneinander und verwirren den Gast.
Ferienhäuser und -wohnungen
Unterkünfte für Selbstversorger (self-catering accommodation) werden über all in großer Zahl angeboten, vom gemütlichen Cottage auf dem Land bis zum Ferienapartment mit Meerblick. Besonders Familien mit Kindern sind bei dieser Art Unterkunft gut aufgehoben. Im Juli/August kann man die Häuser oft nur wochenweise mieten, außerhalb der Hochsaison sind die Termine flexibler und man kann durch midweek bookings zusätzlich sparen. Adressen findet man auf den Seiten der regionalen Touristenorganisatio-nen. Auch die lokalen TICs geben Auskunft über Feriendomizile in ihrer Region. Weitere Anbieter, bei denen man ein Feriendomizil online suchen kann:
www.southwestholidaycottages.com
www.farmstayuk.co.uk.
Nicht ganz das Übliche bieten einige Organisationen wie National Trust oder Landmark Trust: zu Ferienunterkünften umfunktionierte denkmalgeschützte Cottages, Häuser, Türme, Taubenschläge, Scheunen u. a. Jeder kann sich einmieten. Informationen und die Broschüre mit dem Titel »Country Cottages and Holiday Accommodation« bestellt man bei:
www.nationaltrustcottages.co.uk
www.landmarktrust.org.uk
www.distinctlydifferent.co.uk
Jugendherbergen und Budget Hotels
Wie in Deutschland sind die Jugendherbergen (Youth Hostels) in England als Netzwerk organisiert. Wer älter als 18 Jahre ist, zahlt den vollen Preis (ab ca. £ 15), Jugendliche unter 18 zahlen ab ca. £ 10. Der Preis richtet sich nach der Ausstattung, und die ist unterschiedlich: In manchen hostels gibt es Familienzimmer, warme Mahlzeiten, Duschen, Kochgelegenheiten und Waschmaschinen, andere sind spartanischer ausgestattet, oft mit einfachen Waschräumen ohne Dusche. Man sollte sich vor der Anreise erkundigen, wann geschlossen wird (23 oder 23.45 Uhr), manche Jugendherbergen sind länger geöffnet. Ein internationaler oder nationaler Jugendher bergsausweis ist erforderlich! Informationen über alle YHA-Jugendherbergen in England und Wales sowie Gruppenunterkünfte für Wanderer in Scheunen und auf Bauernhöfen auf dem Land findet man auf der Website im Internet. Neben den dem internationalen JH-Verband YHA angeschlossenen Häusern gibt es eine Reihe unabhängiger Herbergen, hostels oder budget accommodation. Sie bieten vor allem Rucksacktouristen preiswerte Unterkunft.internetadressen:
www.yha.org.uk
www.backpackers.co.uk
Camping
Südwestengland hat ein breites Angebot an Campingplätzen. Generell gilt: Im Inland sind die Campingplätze grüner und nicht so überlaufen wie die direkt am Meer liegenden. Zuverlässig informiert der Führer »Camping and Caravan Parks in Britain«, in England erhältlich in jedem Tourist Information Centre. Dort kann man nach den besten Plätzen in der jeweiligen Region fragen.
Internetadressen:
www.caravanclub.co.uk.
Angeln
Hochseeangeltrips werden in den Häfen besonders an der Südküste von Cornwall angeboten, Looe ist bekannt als Haifischrevier – in der Tat werden vor der Küste bis zu 10 m lange Haie gesichtet, harmlose Planktonfresser. Die Haie stehen unter Schutz und werden nach dem Fang und dem Vermessen wieder ins Meer entlassen. Conger und Makrele sind weitere Fische, die beim Angeltrip auf See an den Haken gehen. Besonders beliebt ist auch das Brandungsangeln, etwa vom Strand in Chesil Beach, Dorset, aus – Auskunft über Ausrüstungsverleih bei den lokalen Touristeninformationen.
Im Binnenland sind außer Flüssen wie der Tamar vor allem Stauseen wie der Stithians Lake bei Redruth oder der Siblyback Lake im Bodmin Moor (Forellen) geeignet. Das Angeln im Meer ist kostenlos, an Süßwasserseen und Flüssen muss eine Lizenz zum Angeln, rod licence, eingeholt sowie an den Besitzer des Gewässers eine Gebühr entrichtet werden.
Coasteering und Klettern
Klettern an Steilklippen ist in Südwestengland ein beliebter Extremsport – das brausende Meer im Nacken, hangeln sich Menschen in Neoprenanzügen entlang der Küste – daher Coasteering, das z. B. an der Watergate Bay in Cornwall praktiziert wird. Ein beliebtes Gebiet zum ›trockenen‹ Klettern (climbing) sind die Mendip Hills, besonders die schroffen Steilhänge der Cheddar Gorge bieten Herausforderungen – Veranstalter vor Ort helfen weiter.
Golf
Der Südwesten ist keine ausgesprochene Golfregion, doch an den Küsten (z. B. in Padstow, St Mellion, Westward Ho!), im Dartmoor, auf Dorsets Purbeck Isle und in Bath findet man Golf-clubs, bei denen Gäste willkommen sind. Die lokalen Tourist Information Centres geben Auskunft, ob ein Golfplatz für Gastspieler geöffnet ist. Weitere Infos stellen die Internetseiten www.uk-golfguide.com bereit.
Radfahren
Abseits der Hauptverkehrs stra ßen ist das West Country ideal zum Radfahren. Der Cyclist Touring Club (www.ctc.org.uk) gibt Landkarten für Radler heraus, die Kurzstrecken, Fernradwege und Radverleihe zeigen. Die Wanderwege Tarka Trail (s. S. 219) und Camel Trail (s. S. 227) sind z. T. als Radwege ausgewiesen. Die Organisation Sus-trans erarbeitet ein landesweites Radwegenetz auch im Südwesten; Näheres unter: www.sustrans.org.uk.
Reiten
Für Reiter ist das West Country ein Paradies. Zahlreiche Reitschulen, die von der AALA (Adventure Activities Licensing Authority) lizenziert sind, bieten Reiterferien an. Bei der Suche nach Adressen helfen lokale TICs. Eine nützliche Website mit Reiterferienangeboten und Events, nach Regionen sortiert, ist: www.equinetourism.co.uk.
Segeln
Besonders die Südküste bietet Seglern mehr als andere Regionen Englands. Die Segelhäfen sind vielseitig: Poole Harbour verfügt über ein breites Angebot an Segelferien und Kurztörns, in Devon liegen die Seglerparadiese der English Riviera und South Hams. Informationen erteilen die Tourist Information Centres, z. B. in Torquay. Die kornische Küste bietet mit ihren Riffen und dem Gezeitenwechsel echte Herausforderungen auch für erfahrene Segler. Die geschützten Flussmündungen von Fowey, Fal und Helford zu erkunden kann sehr reizvoll sein. Auf der Internetseite www.rya.org.uk/Regions/ findet man lokale Segelschulen und Kursangebote.
Strände
Die überwiegende Zahl der mit der Blauen Flagge ausgezeichneten und damit saubersten Strände in England liegen im Südwesten, besonders in Cornwall. Eine genaue Liste sowie Informationen zu Strand- und Wasserqualität findet man auf der Website
www.keepbritaintidy.org.
Zu beachten ist der hohe Gezeitenunterschied. Gezeitenpläne sind u. a. bei den Touristeninformationen erhältlich, sie zu beachten ist bei Strandbesuchen unerlässlich. Mancherorts kann man von der Flut überrascht werden oder findet statt Sandstrand eine Wasserwüste.
Surfen
Cornwalls Nordküste gilt nicht ohne Grund als Eldorado für Wellenreiter. Newquay ist der Surf-Spot Nr. 1, hier tummeln sich sommers die Wave-Cracks, und bei internationalen Surf- Festivals und -wettbewerben geht es rund. Zwischen Newquay und St Ives gibt es zahlreiche weitere Strände und vor allem die passenden Wellen. Stithians Lake gilt als windigster Binnensee des Südwestens – für Anfänger eine gute Chance, mit Windsurfschule. Die Internetseite des Surferverbandes, www.britsurf.co.uk, listet Adressen von Surfschulen im Südwesten.
Wandern
Südwestengland ist ein ideales Gebiet für leichte und mittelschwere Wanderungen. Zu den beliebtesten Gegenden gehören – neben den Küsten – die Hochmoore Exmoor und Dartmoor, in Somerset die Mendip Hills und die Quantock Hills. Die Informationszentren der Moore haben jeweils eigene Wanderkarten herausgegeben. In den Mooren empfiehlt es sich, den angebotenen Wanderrouten und Kennzeichnungen zu folgen, da sich Entfernungen und Richtungen schlecht einschätzen lassen. Fernwanderwege im Landesinnern sind u.a. der auch als Fahrradweg geeignete Camel Trail (s. S. 227), der auf einer alten Bahntrasse dem River Camel vom Bodmin Moor bis an die Mündung in Pad stow folgt, und der Saint’s Way quer durch Cornwall von Padstow an der Nordküste über das Bodmin Moor nach Fowey an der Südküste.An den Küsten ist das Wandern denkbar einfach. Der Fernwanderweg South West Coast Path verläuft entlang der gesamten Küste des Südwestens, er wird deutlich gekennzeichnet durch ein Eichel-Symbol. Der Süden von Cornwall bietet die schönsten Strecken zwischen Lizard und Helston sowie zwischen Falmouth und Mevagissey, der Norden zwischen Boscastleund Tintagel. In Dorset zählt Lyme Bay zu den besten Küstenwandergebieten. Auf dem Dorset South Coast Path zwischen Lyme Regis und Abbotsbury lassen sich Küsten- und Inlandwanderungen besonders gut kombinieren. Karten sind in jeder Buchhandlung oder Touristeninformation, die Profi-Wanderkarten der Royal Geographical Society, Ordnance Survey Maps, in gut sortierten Kartenhandlungen erhältlich. Die Landranger Series im Maßstab 1:50000 reicht für eine genaue Orientierung meist aus, zum Wandern empfehlen sich die noch detaillierteren Explorer-Karten (Maßstab 1 : 25 000). Die Homepage www.ordnancesurvey.co.uk informiert über das Kartenangebot. Bei der Wanderroutenplanung und Unterkunftssuche hilft:
Ramblers Association
2nd Floor, Camelford House
87/90 Albert Embankment
London SE1 7TW, Tel. 020 73 39 85 00
www.ramblers.org.uk
Wellness/Spa-Urlaub
Wellnesseinrichtungen und Spa-Hotels sind gerade im Land der gestressten Manager eine florierende Branche und sind ihrer betuchten Klientel auch in den Südwesten gefolgt. Spa-Hotels, so die englische Bezeichnung (mit dem Begriff Wellness kann hier niemand etwas anfangen) liegen in Nobelherbergen abgeschieden auf dem Land, häufig in Herrenhäusern mit großem Park, oder ebenso nobel an der Küste mit Meerblick. Die meisten bieten auch ein Day Spa: Gelegenheit zur Nutzung der Einrichtungen wie Massage, Dampfbädern u. Ä. für Tagesgäste. In den Thermalquellen in Bath, nicht erst seit Römerzeiten bekannt und genutzt, kann man mit dem englischen Wellness-Begriff Bekanntschaft machen. Die 40°C heißen Quellen erfuhren im Jahr 2006 eine neue Nutzung durch die Eröffnung des hypermodernen Thermae-Bath-Spa-Bades.
Geld und Geldwechsel
Das britische Pound Sterling (GBP, £) hat 100 Pence (p, umgangssprachlich ›pii‹). £ 1 = ca. 1,21 €, 1 € = ca. £ 0,84. £ 1 = 1,63 sFr, 1 sFr = £ 0,61. Kreditkarten werden fast überall akzeptiert, Euroschecks dagegen nicht. Bargeld erhält man am Geldautomaten, mit Hilfe seiner ec/maestro-Karte. In England ist es üblich, z.B. bei Reservierung der Unterkunft, eines Mietwagens oder Flugtickets als Buchungsbestätigung telefonisch die Kreditkartennummer anzugeben.
Klima
Das Klima an Devons und Cornwalls Südküste ist durch den Golfstrom ungewöhnlich mild. Im Sommer wird es selten drückend heiß – der Wind sorgt stets für erträgliche Temperaturen. Im Dezember ist es durchaus nicht ungewöhnlich, bei 15 oder 16 °C auf einer windgeschützten Terrasse in der Sonne Tee zu trinken. Die feuchte südwestenglische Küste bietet mit durchschnittlich elf Tagen Frost im Jahr ein ideales Klima für Blumen und exotische Pflanzen. Zu jeder Jahreszeit blühen die Gärten und Wildblumen – die Palmen an den Stränden der Torbay wirken keinesfalls deplatziert. Zu der Milde kommt eine Menge Regen. Selten ist das englische Wetter aber so schlecht wie sein Ruf. In den vergangenen Jahren herrschte zeit-weise sogar Wassermangel besonders im Süden der Insel, wenn Schönwetterperioden wochenlang anhielten. Normalerweise wechselt das Wetter aber ungefähr viermal täglich zwischen Regen, Schauer, bewölktem Himmel und strahlendem Sonnenschein und liefert in jedem Fall eine gute Gelegenheit, um ein Gespräch anzuknüpfen.
Reisezeit
Die beste Reisezeit für Südengland liegt zwischen April und Oktober. Im späten September beginnt die Jagdsaison – wer ins Exmoor möchte, muss frühzeitig buchen. Die beste Zeit für einen Wanderurlaub ist Mai/Anfang Juni und September/Oktober. Meist herrscht angenehmtemperiertes ruhiges Wetter, und die Tage sind noch nicht allzu kurz. Gartenfreunde reisen optimal Mitte Juni: Die im Mai einsetzende Rhododendronblüte ist noch nicht ganz vorbei, um die Mitte des Sommers ist die Hauptblütezeit der meisten Pflanzen, überall duftet es und die exotischen Pflanzen entfalten ihre volle Pracht. Dazu bildet das frischgrüne Blattwerk der Bäume eine schöne Kulisse. Der August empfiehlt sich zur Hortensienblüte sowie der Oktober wegen der Laubfärbung in den Parks und Gärten. Für den Badeurlaub eignen sich die Monate Juli, August und September, dann sind die Meerwassertemperaturen erträglich und die Infrastruktur für das Strandleben der Badeorte optimal. Vor der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten sollte man die Öffnungszeiten genau studieren. Viele stehen außerhalb der Hauptsaison nur an bestimmten Wochentagen offen oder sind ganz geschlossen. Von Ostern bis September sind die meisten Burgen und Schlösser geöffnet.
Hauptsaison
In den Monaten Juli und August haben die Engländer Sommerferien und strömen mit Kind und Kegel an die seaside, bevölkern Strände, Caravan Parks und preiswerte Unterkünfte. Das Preisniveau für Übernachtungen steigt in diesen Monaten mindestens um 10 %, oft sogar bis zu 30% im Vergleich zur winterlichen low season. Wer kann, sollte die Küste in dieser Hauptsaison (high season oder peak season) meiden. Während der einwöchigen Schulferien, half term, im Frühjahr (Ende Mai) und Herbst (zweite Oktoberhälfte) sind vor allem Familien mit Kindern unterwegs, viele Quartiere ausgebucht und Sehenswürdigkeiten gut besucht.
Kleidung und Ausrüstung
Zwar ist das Klima allgemein milder als auf dem Kontinent, aber sobald die Sonne hinter einer Wolke verschwindet, wird’s kühl. Temperaturen zwischen 8 und 15 °C sind unangenehm, wenn die Luft feucht ist, ein frischer Wind weht oder es regnet. Zu den wichtigsten Kleidungsstücken gehören wasserfeste Schuhe mit Profilsohle, eine wind- und regenfeste Jacke, ein Pullover und möglichst eine Kopfbedeckung für Wanderungen an windigen Küsten. Das Licht an der Küste kann sehr intensiv sein. Sonnenbrille und Sonnenschutzmittel gehören zur Grundausrüstung. Wer See- und andere Wildvögel beobachten möchte, sollte ein Fernglas mitnehmen. Die meisten Restaurants haben keinen dress code, doch es ist nie falsch, wenn Männer ein Jackett und eine Krawatte dabeihaben und Frauen Kostüm oder Bluse/Rock. In luxuriöseren Unterkünften erscheint man zum Dinner elegant oder sportlich, aber dezent.
Apotheken
Kleine Apotheken nach deutschem Muster gibt es kaum. Gängige Medikamente sind erheblich preisgünstiger als in Deutschland im Supermarkt zu haben. In den Filialen der Drogerie-Supermarktkette Boots’ sind zudem an einem speziellen Schalter vom Arzt verschriebene Mittel auf Rezept (prescription) erhältlich.
Ärztliche Versorgung
Der National Health Service (NHS), der staatliche Gesundheitsdienst, stellt seine Leistungen Reisenden kostenlos zur Verfügung. Geht man direkt zum Facharzt, fallen Honorare an, die bar bezahlt werden müssen. Diese werden bei Vorlage der Belege nicht unbedingt in voller Höhe von deutschen Krankenkassen erstattet. Eine zusätzliche Reisekrankenversicherung ist daher zu empfehlen.
Notruf
Einheitlicher Notruf für Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen: 999 (police, fire brigade, ambulance)
Pannenhilfe: AA Breakdown Service,Tel. 0800 88 77 66.
In kaum einem anderen Land Europas werden öffentliche Straßen und Plätze so penibel überwacht wie in England. Mit Argusaugen wachen CCTV-Kameras in Zeiten von Terrorangst und binge-drinking, Komatrinken an Wochenenden, in vielen Städten über die öffentliche Sicherheit. Gleichwohl sollte man, wie überall, keine Wertsachen im geparkten Auto lassen und im Gedränge aufpassen.
Traditional und New English Cuisine
»Wer in England gut essen will, muss dreimal am Tag frühstücken.« Diesen Rat von William Somerset Maugham (1874–1965) brauchen Sie nicht zu befolgen. Die Gastronomie hat sich sehr entwickelt – in den 1990er-Jahren hat sich die englische Küche sogar grundsätzlich erneuert. Traditional English und New English sind heute in der ländlichen Gastronomie gleichermaßen präsent. Darüber hinaus haben die Engländer zur Freude aller Beteiligten auch von anderen Küchen gelernt: Asiatisches, insbesondere indisches Essen, die italienische und andere kontinentale Küchen haben sich mit steigender Tendenz durchgesetzt.
Fleisch und Gemüse
Zur traditionellen englischen Küche gehören Roast & 2 Veg (Braten mit zwei Gemüsen), ein typisch englisches Sonntagsessen. Der Roast ist Lamm, Rind oder Schwein, die 2 Veg sind Karotten, Erbsen, Bohnen, Rosenkohl, Pastinaken (parsnips) oder Kohl. Diese werden außer zu Braten auch zu gebackenem Huhn, Fasan oder Wild gereicht. Zum Roastbeef gibt es den traditionellen Yorkshire Pudding – ein pikanter Eierkuchenteig, der mit Rindernierenfett gebacken wird. Ein leckerer Imbiss für zwischendurch oder zum Lunch ist die Cornish pasty, eine Teigtasche mit Füllung aus Kartoffeln, Steckrüben, Zwiebeln und Gewürzen. Die klassische Variante ist vegetarisch, aber manche Bäcker füllen auch Hackfleisch mit in den Teig. Warm schmeckt die Cornish pasty am besten. Bei Fleisch knüpft die neue englische Küche einfallsreich an traditionelle Gerichte an: Ochsenschwanz, Kalbsleber, Hasenrücken, Entenbrust. Würstchen mit Kartoffelpüree (bangers and mash) in Kombinationen mit Salbei, Ingwer, Minze, Kräutern und anderen würzigen Zutaten sind beliebt, Beilagen und Gemüse variieren. Saucen basieren auf gravy, Bratensaft, und sind leichter als die der deutschen oder französischen Küche.
Fisch
In der Auswahl des lokalen Fischs setzt die neue Küche andere Akzente: So werden traditionelle Fischsorten wie dover sole (Seezunge), cod (Kabeljau), smoked haddock (geräucherter Schellfisch), kippered mackerel (geräucherte Makrele), jellied eel (Aal in Aspik) und fish pie (Fischauflauf) in Kombination mit chips (Pommes frites) oder Kartoffeln und Erbsen von delikater zubereiteten Edelfischen und Schalentieren wie scallops (Jakobsmuscheln), salmon (Lachs), oysters (Austern), lobster (Hummer) und crab (Taschenkrebs) abgelöst. Beliebt ist außerdem squid (Tintenfisch). Pürierte Erbsen mit frischer Minze können hier als Sauce dienen, Sellerie- oder Kürbispüree als Beilage.
Desserts
Eine Stärke der englischen Küche liegt in ihren klassischen Desserts, die in aktueller Version feiner schmecken, weil sie mit hochwertigeren Zutaten und deutlich mehr Fett bereitet sind. Bread and Butter Pudding, eine Speise aus Weißbrot, Ei, Butter und Milch, kann köstlich sein. Summer Pudding, eine Art Rote Grütze in einem fruchtdurchtränkten Weißbrotmantel, ist ebenfalls ein Klassiker. Trifle, in Fruchtgelee getränkter Biskuit geschichtet mit alkoholisierten Früchten, custard (Vanille-creme) und Sahne schmeckt hausgemacht absolut umwerfend.
Breakfast und Tea
Cooked Breakfast
Üppig fällt das klassische englische Frühstück aus. Es gibt neben Spiegel- oder Rührei, Würstchen, Speck, weißen Bohnen in Tomatensauce (baked beans), gegrillter Tomate, Champignons und black pudding (eine Art Blutwurst) auch Toast, marmalade (Orangenmarmelade) oder jam (andere Konfitüre) sowie gesalzene Butter. In Küstenorten bekommt man sogar geräucherte Heringsdoppelfilets, kippers, oder Schellfisch, smoked haddock, zum Frühstück.
Afternoon Tea
Der traditionelle englische Nachmittagstee ist ein Genuss, der zivilisierte Langsamkeit verlangt. Hier gibt es kleine Sandwiches mit Gurken, geräuchertem Lachs und Mayonnaise-Ei, außerdem Törtchen und fruitcake (Rosinenkuchen). Krönung ist der Cream Tea, Devons Spezialität. Dazu gehören neben Sandwiches auch scones (süße, feste Soda-Brötchen) mit clotted cream (dicker Sahne) und Erdbeermarmelade. Der Cream Tea ist nach einer Wanderung in Wind und Wetter ein regeneratives Muss. Vom Kaloriengehalt her ist er eine Hauptmahlzeit.
Alkoholische Getränke
Das englische Bier
In Pubs werden neben den landesweit bekannten Marken der Großbrauereien auch lokale Biere, Real Ales, ausgeschenkt. Sie werden nach natürlicher Gärung im Fass ohne Kohlensäurezusatz gezapft, was vom Wirt einiges an Sachkenntnis erfordert. Und sie sind nur kurze Zeit haltbar, fallen daher jahreszeitlich verschieden aus und sind manchmal naturtrüb. Diese Biervielfalt war nicht immer so groß. Erst die Real-Ale-Campaign brachte in den 1990er Jahren Bewegung in die langweilige Uniformität der Standardbiersorten und ist damit der kulinarischen Revolution in der englischen Gastronomie vergleichbar. Maßeinheit ist pint (0,57 Liter) bzw. half pint. Bier wird meist schaumlos und zimmerwarm getrunken – das ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber so entwickelt sich der Geschmack optimal. Am besten lässt man sich vom Barkeeper ein traditional ale empfehlen.
Cider (Apfelwein)
Cider wird von Mostereien im Südwesten, z.B. in Somerset und Dorset, produziert, wo man den Apfelwein auch direkt beim Erzeuger, bisweilen in Kanistern, einkaufen kann. Noch kommen lokale Sorten nur in wenigen Pubs zum Ausschank, doch die Tendenz steigt. Der Geschmack ist je nach Sorte variabel, von lieblich über fruchtig-trocken bis zum herben Scrumpy.
Pubs und Restaurants
Als gastronomische Gattung zwischen Pub und Restaurant hat sich das Gastro-Pub entwickelt (s. S. 77): ein zum Restaurant gewordenes Pub, das sowohl die Bar im Pub als auch ein Restaurant betreibt. Im Gegensatz zum reinen Pub, in dem traditionell das Essen dem Trinken untergeordnet war, hat sich diese Variante zum beliebtesten Ziel auf dem Land entwickelt. Oft isst man gut, sogar sehr gut. Im Gastro-Pub einzukehren ist zwar nicht unbedingt preiswert, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis ist oft besser als im Restaurant.
Etikette
Im Pub bestellt man Getränk und Essen am Bartresen, wo man das Getränk nach dem Bezahlen auch direkt mit an seinen Tisch nimmt. Im Restaurant sind die Regeln etwas komplizierter als im Pub: Üblich ist es, dass man zunächst fragt, ob es einen Tisch gibt – selbst wenn das ganze Lokal leer ist! Dann wartet man, bis man von der Bedienung an einen Tisch begleitet und platziert wird. Bezahlt wird immer die Gesamtrechnung. Die in Deutschland übliche Frage »Zusammen oder getrennt?« existiert nicht, es gibt eine Rechnung pro Tisch. Selbst wenn service included vermerkt ist bzw. ein Anteil für service charge auf der Rechnung aufgeführt ist, ist es landesüblich, dass der Gast etwa 10 % Trinkgeld auf die Rechnungssumme aufschlägt.