Istanbul

Die märchenhafte Silhouette Istanbuls mit ihren unzähligen Kuppeln und Minaretten, die sich aus dem Gewirr der Häuser und Gassen gegen den Himmel abzeichnen, ist von außergewöhnlicher Schönheit und überwältigt auch heute noch den Neuankömmling.

Anreise

… mit dem Flugzeug

Der in den letzten Jahren erweiterte Istanbuler Flughafen Atatürk Hava Limanı wird von allen wichtigen europäischen Flughäfen aus mehrmals täglich angeflogen. Die Flugzeit beträgt von Frankfurt ca. 2,5 Std. (unterwegs die Uhr umstellen – in der Türkei ist es 1 Std. später als in Westeuropa). Auch die preiswerte Germanwings hat Istanbul im Angebot. Die Maschinen landen jedoch zwischen 2 und 6 Uhr morgens (Stand 2012/13), von Köln/ Bonn, Dortmund, Stuttgart, Hamburg und Berlin-Schönefeld startend, auf dem neuen Sabiha Gökçen-Flughafen im Stadtteil Pendik/Kurtköy auf der asiatischen Seite – ca. 40 km und eine Bosporus- Brücke vom Stadtzentrum entfernt. Info: www.ataturkairport.com, www.sgairport.com

Transfer vom Atatürk-Flughafen in die Stadt
Wer nicht vom Hotelbus abgeholt wird, fährt gut und günstig mit einer öffentlichen Shuttle-Linie:
Havaş Busse: Abfahrt vor dem Ausgang; tgl. 4–1 Uhr alle 30 Minuten nach Taksim (Tickets ca. 4,50 €); Zwischenstopps bei den Busstationen von Aksaray und Şişhane.
Hafif Metro: Die Stadtbahn hat ihre Station unterhalb des Atatürk-Flughafens. Um in die Innenstadt nach Aksaray zu kommen, muss man nicht umsteigen. Um nach Eminönü und weiter über die Galata-Brücke zu fahren, steigt man in Zeytinburnu in die Tramvay um. Anstrengend, aber preiswert: je Strecke ca. 1 €, tgl. 6–24 Uhr.
Taxi: Die ca. 25 km in die Alt- oder Neustadt sollten nicht mehr als etwa 20 € kosten.
Mietwagen: Am Flughafen sind verschiedene Verleiher vertreten. Andere Agenturen findet man über Anzeigen in der Zeitung Hürriyet Daily News (engl.) oder über die Hotelrezeptionen.

… mit der Bahn

Istanbul ist auch mit der Bahn zu erreichen, doch dauert die Reise über den Balkan ungefähr 43 Std. Sie führt mehr als 2300 km weit von München über Wien, Budapest, Belgrad und Sofia und endet im Istanbuler Sirkeci-Bahnhof. Orient-Express: Der aufs Neue belebte Luxuszug der 1920er-Jahre fährt wieder, wenn auch selten. Die sechstägige Reise führt von Paris über Budapest und Bukarest nach Istanbul. Der Nostalgietrip hat seinen Preis: ab 10 000 € für die Doppelkabine. Zu buchen über www.orient-express.com/web/vsoe/venice_ simplon_orient_express.jsp.

… mit dem Auto

Eine mögliche Strecke führt über Österreich, Ungarn, Rumänien und Bulgarien (ca. 2500 km). Wer diese strapaziöse Fahrt unternehmen möchte, sollte bei einem Automobilclub Informationen über Reiseroute, Einreisebestimmungen und Sicherheit einholen. Wenn man sein Auto unbedingt dem mörderischen Straßenverkehr Istanbuls aussetzen will, ist die Italien-Route empfehlenswert: Mit der Fähre geht es ab Ancona oder Brindisi nach Istanbul. Auskunft erhält man in guten Reisebüros.

Unterkunft

Wie man sich bettet…

Vom einfachen Hotel für den schmalen Geldbeutel bis zum luxuriösen 2500- Euro-Bett reicht die Palette von Unterkünften in dieser Stadt. Istanbul hat in den 1990er-Jahren rasend schnell eine Hotelinfrastruktur aufgebaut, die internationalem Standard entspricht.

Sofern man mit einem vorher gebuchten Pauschalpaket reist, spielt der offizielle Hotelpreis nur eine statistische Rolle: Fluggesellschaften und Hoteliervereinigung unterstützen sich gegenseitig, so dass ein Kurztrip für drei Tage in der Nebensaison durchaus schon für sehr wenig Geld zu haben ist. Insgesamt hat das Preisniveau in den letzten Jahren aber kräftig angezogen.

Stadtviertel

Das historisch gewachsene Zentrum (Aksaray, Sultanahmet, Eminönü) bietet Hotels aller Preisklassen in unmittelbarer Nähe zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. In den Seitenstraßen der Ordu Caddesi (Aksaray) liegen zahlreiche preiswerte Hotels, die von Pauschaltouristen belegt werden. Leider hat sich die Gegend in den letzten Jahren zum Tummelplatz von zwielichtigen Gestalten entwickelt und kann daher nicht bedenkenlos empfohlen werden.

In Beyoğlu auf der anderen Seite des Goldenen Horns konzentrieren sich Mittelklasse- und Kongresshotels in der Nähe des Taksim-Platzes. Die großen Hotels in den neueren Stadtteilen wie Etiler oder Levent scheinen abgelegen, mit der Metro ist man aber im Nu im Zentrum.

Historische Hotels & Apartments

Neuere Hotels und Pensionen, teilweise mit historischer Bausubstanz, liegen zwischen Hagia Sophia und Sultan Ahmet- Moschee in Richtung Marmarameer. Zum Teil finden sich hier echte Perlen, wunderbare kleinere und mittelgroße Häuser, deren Inhaber großen Wert auf ein besonderes Ambiente und hohe Behaglichkeit legen. In diesem Viertel bietet man dem Gast eine Dachterrasse, von der aus er schon beim Frühstück seinen Blick über das Marmarameer schweifen lassen kann. In den letzten Jahren wurden auch immer mehr Wohnungen in historischen Häusern in Apartments umgewandelt. Dort ist man zwar Selbstversorger, häufig werden aber auch Frühstück oder kleinere Mahlzeiten angeboten.

Hotels buchen

Bei den Preisen, die an den Rezeptionen der Hotels ausgehängt sind, handelt es sich um die Standardsätze für eine Übernachtung. Sie liegen oft weit über dem Preis, den man bei einem Reiseveranstalter zahlen müsste. Wer nicht pauschal reisen möchte und dennoch sparen will, sollte vor der Reise die Internetseiten der Hotels besuchen. Hier findet man häufig Rabatte für Online- Buchung oder auch Sonderangebote.

Ausgehen

Das Nachtleben von Istanbul konzentriert sich – wie man es auch aus anderen Städten kennt – auf bestimmte Viertel. Auf der İstiklal Caddesi und in den umliegenden Straßen mit ihren zahllosen Bars, Cafés und Clubs pulsiert das Leben am Tag und in der Nacht. Vom Jazz bis zum türkischen Fasıl, vom Bubblegum- Techno bis zum Doom Rock: Kaum ein musikalischer Stil oder ein klangliches Genre, das nicht auf den Bühnen der Stadt mit Hingabe gepflegt würde. Nicht erst seit Fatih Akins musikalisch- filmischem Porträt ›Crossing the Bridge‹ gilt die Metropole am Bosporus als Mekka der Musik und Tummelplatz der Nachtschwärmer.

Außerhalb des Zentrums herrscht beispielsweise in Ortaköy am Bosporus Hochstimmung: Das jüngere Publikum führt hier vor allem am Wochenende die neusten modischen Erwerbungen und Piercings spazieren. Aber auch die Clubs in den modernen Hochhausvierteln von Şişli, Levent und Etiler haben sich zu modernen und angesagten Nightlife-Plätzen der Stadt entwickelt.

Ganz besonders beliebt sind nach wie vor die schwimmenden Disko- Nightlife-Etablissements, die durch ungeheure Phonzahlen den Anwohnern von Kuruçeşme den Schlaf rauben: Auf den dem Ufer vorgelagerten künstlichen Inseln und Vergnügungsbooten dröhnen am Wochenende die wuchtigen Bässe die ganze Nacht, und irgendwo am Bosporus wird immer ein Feuerwerk abgebrannt.

Wo ist was los in Istanbul?

Um die aktuellen Termine für Veranstaltungen zu erfahren, lohnt es sich, einen Blick in die englischsprachige Zeitung »Turkish Daily News« zu werfen. Vor und während des Istanbul Festivals in den Sommermonaten gibt es an manchen Tagen zusätzliche Programmbeilagen.

Ebenfalls empfehlenswert ist der englischsprachige Führer »Istanbul – The Guide«. Neben einem gut recherchierten Informationsteil bringt das Heft zahlreiche »Special Features«, nützliche und interessante Hintergrundinformationen zu Istanbuler Themen oder türkischer Kunst und Kultur.

Das international bekannte »Time Out Magazine« erscheint monatlich mit einer englischsprachigen Istanbul- Ausgabe. Es enthält neben interessanten redaktionellen Artikeln einen ausführlichen Veranstaltungs- und Adressenteil.

Das Istanbul Festival

Seit 1973 organisiert die Istanbul Foundation for Culture & Arts das jährliche hochkarätige Istanbul Festival: Genau genommen handelt es sich um vier Festivals – je eines für klassische Musik, Jazz, Theater und Film. Seit neustem ist mit Phonem/Electronic Music Plateau noch ein Festival für elektronische Musik aller Spielarten, DJing und Technologie dazugekommen, das Perfomances, Diskussionen und Produktpräsentationen im Bereich der zeitgenössischen Popularmusik zu verbinden sucht. Die ebenfalls zum Festival gehörende Istanbul Biennale für Zeitgenössische Kunst, bei der sich immer wieder reizvolle Kontraste zwischen junger Kunst und meist historischem Ausstellungsambiente ergeben, wird das nächste Mal 2013 stattfinden. Aktuelle Informationen im Internet: www.iksv.org.

Kartenvorverkauf

Karten für die Festivals und zahlreiche andere Aktivitäten in der Stadt finden Sie unter www.biletix.com (Tel. 0216 556 98 00). Die Website bietet ihren Vorverkaufsservice in türkischer und englischer Sprache an.

Onlineveranstaltungskalender

www.timeoutistanbul.com – Die Onlineausgabe des in englischer Sprache erscheinenden »Time Out Magazine « für Istanbul präsentiert übersichtlich Informationen über tagesaktuelle Veranstaltungen, Restaurants, Shopping, Nightlife u.v.m. Die Seite ist zwar kein Ersatz für das Monatsmagazin, bietet aber eine gute Möglichkeit, schon vorzuplanen.

www.mymerhaba.com – Die auf Deutsch, Englisch und Französisch verfügbare Seite bietet praktische Tipps, Veranstaltungsadressen und auch tagesaktuelle Informationen. Schwerpunkte sind Istanbul und Ankara.

english.istanbul.com – Übersichtlicher Veranstaltungskalender (in englischer Sprache).

www.istanbulpost.net – Interessantes Netzmagazin in deutscher Sprache, mit Veranstaltungstipps.

Einkaufen

Einkaufsparadies Istanbul

Istanbul bietet einiges für Shopping- Fans und Schnäppchenjäger: Ob traditionelles Kunsthandwerk oder schöne moderne bunte Warenwelt – jeder Geschmack und Anspruch kann befriedigt werden. Dabei beschränkt sich die ›Jagdzeit‹ nicht nur auf eine bestimmte Saison, obwohl man im Schlussverkauf besonders im Modebereich bei den großen Marken bis zu 50 % Preisnachlass erzielen kann.

Mitten im Herzen der Altstadt von Istanbul liegt eine der ältesten ›Shopping Malls‹ der Welt, der Kapalı Çarşı (Großer Basar). Über 22 Eingangstore erreicht man die überdachten Ladenstraßen. Das ca. 30 000 m2 große Areal beherbergt an 64 Straßen etwa 3500 Läden: Zahlreiche Juweliere, Antiquitätenhändler, Teppichknüpfer und Ledergerber präsentieren hier das Ergebnis ihrer Handwerkskunst. Neben Qualitätsware stößt man allerdings immer häufiger auch auf jede Menge Kitsch und Kuriosa speziell für den touristischen Geschmack.

Hotspots

Das schicke und wohlhabendere Publikum zieht es dagegen in die Stadtteile Nişantaşı und Teşvikiye: Im Grunde genommen sind es nur zwei Straßenzüge im Dreieck zwischen Rumeli und Teşvikiye Caddesi, an denen die Großen der internationalen Modewelt ihre Niederlassungen errichtet haben. Bei Cappuccino und Brownies erholt man sich im Bistro genauso gut vom Kaufrausch wie in Mailand, Paris oder Berlin. Bei einer Millionenstadt, die sich ständig weiter ausdehnt, bleibt es auf Dauer nicht aus, dass sich neue Zentren mit Geschäftsstraßen bilden, so beispielsweise Etiler und Ulus.

Die Dörfer am Bosporus wie Ortaköy, Bebek und Arnavutköy konnten viel von ihrem ursprünglichen Charme bewahren: Kleine Händler und spezielle Berufsgruppen haben hier immer noch ihren angestammten Sitz, so etwa die Zuckerbäcker in Bebek. Auch in Asien lässt sich prima einkaufen: Die Bağdat Caddesi, die von Kadıköy nach Suadiye führt, bietet eine Auswahl von Filialen bekannter Geschäfte.

Shopping Malls

In einer Stadt, in der die Institution ›Einkaufszentrum‹ in der Geschichte eine so ungebrochene Tradition hat, ist es daher nicht verwunderlich, dass sich auch moderne Shopping Malls uneingeschränkter Beliebtheit erfreuen. In nur wenigen Jahren ist eine ganze Anzahl besonders prächtiger Exemplare dieser Gattung aus dem Boden geschossen. Die größten dieser Zentren sind der Akmerkez in Etiler, das Metro-City oder das futuristische Kanyon in Levent, das Cevahir in Şişli sowie das Carousel in Bakırköy. Schnellimbisse und Multiplex-Kinos gehören überall zur Grundausstattung.

Reisewetter

Die beste Reisezeit für Istanbul sind das Frühjahr und der Herbst. Während der Sommermonate kann es in der Metropole brütend heiß werden, das Meeresklima erlaubt es jedoch auch, dass kurze und dann allerdings recht heftige Regengüsse einem den Spaß verderben. Die Wintermonate, in denen man am günstigsten reisen könnte, halten ebenfalls einige unangenehme Überraschungen parat. Regen, Schnee und/ oder ein frostiger Meereswind können dann unangenehme Begleiter einer Besichtigungstour werden. Da in manchen Haushalten noch mit Kohle oder Brennholz geheizt wird, liegt im Winter bei ungünstiger Wetterlage eine gelbliche Dunstglocke über der Stadt.

Istanbul: Klima

Tagestemperaturen in °C

  1. Jan 9
  2. Feb 9
  3. März 12
  4. April 17
  5. Mai 22
  6. Juni 26
  7. Juli 28
  8. Aug 28
  9. Sept 25
  10. Okt 20
  11. Nov 15
  12. Dez 11

Nachttemperaturen in °C

  1. Jan 3
  2. Feb 3
  3. März 4
  4. April 8
  5. Mai 12
  6. Juni 16
  7. Juli 19
  8. Aug 19
  9. Sept 16
  10. Okt 12
  11. Nov 9
  12. Dez 5

Wassertemperaturen in °C

  1. Jan 8
  2. Feb 8
  3. März 8
  4. April 11
  5. Mai 15
  6. Juni 20
  7. Juli 22
  8. Aug 23
  9. Sept 21
  10. Okt 19
  11. Nov 15
  12. Dez 11

Sonnenschein Stunden/Tag

  1. Jan 3
  2. Feb 4
  3. März 5
  4. April 6
  5. Mai 9
  6. Juni 11
  7. Juli 12
  8. Aug 11
  9. Sept 8
  10. Okt 6
  11. Nov 4
  12. Dez 3

Niederschlag Tage/Monat

  1. Jan 12
  2. Feb 10
  3. März 9
  4. April 7
  5. Mai 5
  6. Juni 3
  7. Juli 3
  8. Aug 3
  9. Sept 4
  10. Okt 7
  11. Nov 9
  12. Dez 12

Gesundheit

Ärztliche Leistungen werden bar bezahlt und können später gegen Vorlage einer Quittung in Englisch mit genauer Auflistung der Leistungen mit der eigenen Versicherung abgerechnet werden. Gebühren in staatlichen Kliniken sowie Medikamente sind sehr günstig, deutlich teurer sind private Kliniken. Für den Fall, dass ein längerer Krankenhausaufenthalt notwendig wird, sollte man einen Auslandskrankenschein seiner Krankenkasse mitnehmen oder eine private Reisekrankenversicherung abgeschlossen haben, die auch den Rücktransport oder die Überführung bei Tod erstattet.

Amerikan Hastanesi: Nişantaşı, Güzelbahçe Sokak 20, Tel. 0212 311 20 00 (englischsprachig, Privatversicherte).
Österreichisches St. Georgs-Krankenhaus (Avusturya Sen Jorj Hastanesi): Karaköy, Bereketzade Medrese Sok. 7, Tel. 0212 243 25 90 (deutschsprachig, Kassenpatienten und Privatversicherte).

Sicherheit

Obwohl man sich in Istanbul sehr frei und sicher bewegen kann, sollte man die üblichen Verhaltensregeln beachten. Die Bombenanschläge religiöser Extremisten haben auch in Istanbul zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen geführt. Metalldetektoren und Sicherheitskontrollen gehören inzwischen nicht nur in Flughäfen, sondern auch in Museen, U-Bahnen und größeren Einkaufszentren zur Standardprozedur.

Nachtclubs

Erhöhte Vorsicht ist geboten, wenn man Sie sehr freundlich und unverbindlich in einen Nachtclub oder eine Bar einlädt. Unabhängig davon, wieviel Sie getrunken haben, kann ihnen in einem Nachtclub nach einer derartigen Einladung eine völlig überzogene Rechnung (durchaus ab 500 € aufwärts!) präsentiert werden. Dies ist nicht illegal, und wenn es passiert ist, gibt es kaum Möglichkeiten, sich dieser Situation wieder zu entziehen!

Notfälle

Polizei: 155,
Ambulanz: 112,
Feuerwehr: 110
Türkischer Touring- und Automobilclub (TTOK): Tel. 0212 513 36 60
Touristenpolizei (Turizm Polisi): Sultanahmet, Yerebatan Cad. 6, Tel. 0212 528 53 69
Sperrnummer: Deutsche können EC/Maestro-Karten, Kreditkarten, Handys usw. unter Tel. 0049 11 61 16 oder unter www.sperr-notruf.de sperren lassen.

Generalkonsulat Deutschland: Tel. 0212 334 61 00, www.istanbul.diplo.de
Generalkonsulat Österreich: Tel. 0212 363 84 10, Notfallnummer: 0532 262 00 19
Generalkonsulat Schweiz: Tel. 0212 283 12 82

Essen & Trinken

Türkische Gaumenfreuden

In der klassischen türkischen (d. h. osmanischen) Kochkunst kommen viele Geschmacksvorlieben aus dem ehemaligen Vielvölkerstaat zusammen und formen eine äußerst aromatische und meist unverfälschte Küche, die viel Wert auf den Eigengeschmack der Zutaten legt. Neben mehr oder minder scharf gewürzten Fleischgerichten aus Lamm, Rind und Huhn, die im Ofen oder auf dem Grill zubereitet werden, oft auch am Spieß (şiş), wird in Istanbul alles an Fisch und Meeresfrüchten serviert, was Mittelmeer und Schwarzes Meer hergeben, und das ist überwältigend: Tintenfisch, Schwertfisch, Scholle, Barsch, Hecht, Krebse, Sardinen etc.

Wichtigster Bestandteil einer türkischen Mahlzeit sind jedoch die mezeler (Vorspeisen), die in einer riesigen Auswahl dem Gast zumeist mit ekmek (Brot) angeboten werden. Die Hauptspeisen fallen meist nicht so üppig aus, so dass man den Vorspeisen ungestraft zusprechen kann. Pasten aus Knoblauch und Auberginenmus, würzig-scharfe Tomatenpürees, eingelegte Fische, Weinblätter, warmes börek – der kulinarischen Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Spezialitätenrestaurants mit regionaler Küche bieten hier oft überraschende Gaumenfreuden.

Der Nachtisch besteht im Sommer häufig aus frischen Früchten. Gern isst man auch Teig-Süßspeisen mit Nüssen, Pistazien und viel Sirup.

Es muss nicht immer Kaviar sein

Bei einem Besuch in Istanbul sollte man es sich nicht entgehen lassen, eine lokanta (einfache Garküche), einen pide salonu (einen Imbiss, der mit Käse oder Fleisch gefüllte Brote anbietet) oder einen köfteci (einen Hackfleischbrater) auszuprobieren, um die Vielfalt der türkischen Küche bereits hier zu kosten, bevor man teure Restaurants aufsucht. Lange geschmorte Ofengerichte mit Gemüse, Fleisch oder einfache Döner- Taschen mit Salat und Zwiebeln können zwischendurch oder nach einem anstrengenden Besichtigungstag sehr gut schmecken.

Alkoholisches

Türkischer Weiß- oder Rotwein ist zumeist trocken und ein guter Begleiter zum Essen. Heute beginnt man auch Qualitätsweine bestimmter Lagen anzubauen. Überall im Bereich des Mittelmeers trinkt man mit Anis aromatisierte Schnäpse, die mit Wasser verdünnt werden. In der Türkei ist das hochprozentige Getränk als rakı bekannt. Efes heißt das türkische Bier (Pils), das vor Jahren von deutschen Hopfenexperten entwickelt wurde und eine beachtliche Qualität zeigt. Man sollte aber bedenken, dass nicht in allen Lokalen Alkohol ausgeschenkt wird.

Die Nationalgetränke

Neben dem heißen çay (Tee) – er wird aus einem starken Aufguss zubereitet und anschließend verdünnt –, ist kahve (Mokka) der viel besungene ›Türkentrank‹. Er ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, da er mit dem Kaffeesatz serviert wird. Wenn man nicht rechtzeitig absetzt, knirscht es mächtig zwischen den Zähnen! Man kann ihn şekerli (süß), orta (mittelsüß), az şekerli (schwach gesüßt) oder sade (ungezuckert) beim Kellner bestellen.

Öffnungszeiten und Preise

In der Regel sind die Restaurants in Istanbul von 9 bis 24 Uhr geöffnet, Imbissbuden und kleine lokanta den ganzen Tag über bis tief in die Nacht. Ruhetage kennt man nicht, die Ausnahmen sind vermerkt.

Die Preise in Istanbul sind noch immer moderat. Während sie in kleinen Lokalen oft nicht der Rede wert sind, kann man in Mittelklasse-Restaurants ein Abendessen (Vorspeisenteller, Hauptgericht, Dessert) für 15–20 € bekommen. Frischer Fisch hat natürlich überall seinen Preis, hier sollte man vorher verhandeln, um später keine böse Überraschung zu erleben. Vergleichsweise teuer (Menüpreise von 45 bis 75 € und höher) sind die Spezialitätenrestaurants, die zu den großen Hotels gehören. Die maîtres de cuisine bieten neben gehobener türkischer Küche auch kulinarische Gaumenfreuden aus aller Welt. Wie gut, dass fast überall die gängigen Kreditkarten (Visa, Mastercard) akzeptiert werden. Na, dann: Afiyet olsun! (Guten Appetit).

Restaurantmeilen

Im Viertel Kumkapı und in den Straßen Nevizade Sokak sowie İstiklal Caddesi konzentriert sich das kulinarische Angebot der Stadt besonders.

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  • Roland Dusik Unterwegs in Australien und Südostasien

    Roland Dusik ist für DuMont Reise unterwegs in Australien, Indonesien und Bangkok.

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